Presseportal

Neue Gastprofessur stärkt die diasporabezogenen Afrikawissenschaften an der Humboldt-Universität

Das Seminar für Afrikawissenschaften empfängt drei Wissenschaftler:innen aus Nigeria, Kenia und Südafrika
Alternativtext

Prof. Dr. Félix Ayoh‘Omidire, Dr. Polo Moji und Dr. Godwin Siundu
(v.l.n.r.: Fotos: privat)

Am Seminar für Afrikawissenschaften der Humboldt-Universität startet zum Sommersemester 2023 die Gastprofessur „African Diaspora Studies". Gefördert vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) für eine Dauer von zwei Jahren trägt die Gastprofessur erheblich dazu bei, die Zusammenarbeit der Humboldt-Universität mit afrikanischen Partnerinstitutionen auszubauen und den 2021 am Institut für Asien- und Afrikawissenschaften (IAAW) neu eingerichteten Masterstudiengang „Asien-Afrikastudien" weiter zu internationalisieren.

Mit der Einrichtung der Gastprofessur reagiert das IAAW auf den – auch von einer aktiven Studierendenschaft ausdrücklich eingeforderten – Wunsch, afrikanische Diasporastudien in ihren transkontinentalen Zusammenhängen in der Lehre zu etablieren und mehr Perspektiven aus Afrika selbst anzubieten. Da der neue Studiengang Schwerpunkte in den Zusammenhängen von Globalisierung, Transnationalismus und Migration setzt, ist eine Stärkung der diasporabezogenen Afrikawissenschaften in Lehre und Forschung besonders wichtig. Die Gastprofessor:innen werden die Bachelor- und Masterstudierenden des Instituts an vielfältige Ansätze der Diasporastudien heranführen. „Wir freuen uns sehr über die Etablierung der Gastprofessur und auf den Austausch mit Kolleg:innen, die uns afrikanische Perspektiven auf Migration, Diaspora und Globalisierung aus erster Hand vermitteln werden", betont Susanne Gehrmann, Geschäftsführerin des Seminars für Afrikawissenschaften.

Drei Wissenschaftler:innen mit Diaspora-Expertise

Vom Sommersemester 2023 bis zum Wintersemester 2024/25 wird die Gastprofessur mit drei Wissenschaflter:innen aus drei verschiedenen Regionen und Ländern Afrikas und mit unterschiedlichen Expertisen in den Diaspora Studies besetzt. Prof. Félix Ayoh'Omidire von der Obafemi Awolowo University in Ile-Ife (Nigeria) wird als erster Wissenschaftler im Sommersemester 2023 und Wintersemester 2023/24 am IAAW zu Gast sein. Er ist Kulturwissenschaftler und ausgewiesener Experte für die afrikanischen Diasporas in Lateinamerika. Omidire ist DAAD- und Alexander von Humboldt-Alumni und seit 2017 permanenter Gastprofessor an der Universidade de Bahia in Brasilien, wo er 2006 promoviert wurde. In seiner Forschung untersucht er die transatlantischen Transfers der Yoruba-Kultur, Sprache und Religion durch den Versklavungshandel und als Form der Resilienz in der Karibik, Brasilien und dem spanischsprachigen Lateinamerika. „Ich sehe meine Einladung als DAAD-Gastprofessor der African Diaspora Studies am IAAW der Humboldt-Universität als eine Möglichkeit, Berlin im Diskurs der schwarzen transatlantischen Kultur als Zeugin des anhaltenden Austausches zwischen Afrika und den afrikanischen Diasporas in Lateinamerika zu verankern", kommentiert Omidire.

Als zweiter Gastprofessor wird Dr. Godwin Siundu von der University of Nairobi (Kenia) im Sommersemester 2024 an die Humboldt-Universität kommen. Der promovierte Literatur- und Kulturwissenschaftler ist ausgewiesener Experte für asiatische Diasporas in Ostafrika und in den Indian Ocean Studies, die sich mit den historischen und kulturellen Austauschprozessen zwischen dem östlichen Afrika, der arabischen Welt und Südasien befassen.

Im Wintersemester 2024/25 wird Dr. Polo Moji von der University of Cape Town (Südafrika) die Gastprofessur übernehmen. Die promovierte Romanistin, Anglistin und Komparatistin forscht insbesondere zu Afro-Europa und transnationalen Schwarzen Feminismen. 2022 veröffentlichte sie die einschlägige Monographie Gender and the Geopolitics of Blackness in Contemporary AfroFrench Narratives.

Kontakt

Prof. Dr. phil. Susanne Gehrmann
Institut für Asien- und Afrikawissenschaften
Humboldt-Universität zu Berlin

Tel.:  030 2093-66022
susanne.gehrmann@rz.hu-berlin.de