Presseportal

Gedenken an Eduard Buchner

Ehrung des Nobelpreisträgers Eduard Buchner im Gedenken an seinen 100. Todestag am 12. August an der HU

Der Chemiker Eduard Buchner war ein guter Beobachter und ein kritischer Forscher. Durch relativ einfache Gärungsversuche mit chemisch abgetöteten Hefezellen konnte Buchner beweisen, dass nicht die lebenden Hefezellen für die Gärung notwendig waren, sondern ein von den Zellen produziertes Enzym. Nach der anerkannten Theorie der Gärung konnte diese nur durch lebende Hefezellen bewirkt werden.

Buchner schreibt: „Zur Theorie der Gärung sind bisher etwa folgende Schlüsse zu ziehen. Zunächst ist bewiesen, dass es zur Einleitung des Gärungsvorgangs keines complizierten Apparats bedarf, wie ihn die Hefezelle vorstellt. Als Träger der Gärwirkung […] ist vielmehr eine gelöste Substanz, zweifelsohne ein Eiweißkörper zu betrachten: derselbe soll als Zymase bezeichnet werden.“ Mit dieser Entdeckung hat Buchner den Grundstein für die Enzymologie gelegt. 1907 erhielt Buchner den Nobelpreis für Chemie für die Entdeckung der zellfreien Gärung.

Büste von Eduard Buchner
Buchner-Büste im Hörsaal 1
der Lebenswissenschaftlichen
Fakultät, Invalidenstraße 42,
10115 Berlin (Foto: F. Ellmer)

Buchner wechselte 1898 an die Landwirtschaftliche Hochschule in Berlin. Im Gebäude der ehemaligen Landwirtschaftlichen Hochschule ist heute die Lebenswissenschaftliche Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) untergebracht. Der Hörsaal 1 dieser Fakultät ist nach Buchner benannt. Eine Büste schmückt den historischen Saal und erinnert an die großen wissenschaftlichen Leistungen, die hier vollbracht worden sind.

Anlässlich des 100. Todestages von Eduard Buchner ehrt die Lebenswissenschaftliche Fakultät der HU gemeinsam mit Familienangehörigen den Nobelpreisträger am 12. August 2017, 15 Uhr mit einer Gedenkfeier im Senatssaal der Universität.

Über Eduard Buchner

Eduard Buchner wurde am 20. Mai 1860 München geboren. Von 1884 bis 1888 studierte er Chemie an der Universität München bei Adolf v. Baeyer, wo er 1888 promoviert wurde und sich 1891 habilitierte. 1896 folgte er einem Ruf an die Universität Tübingen, wo er am 9. Januar 1897 eine Arbeit mit dem Titel „Über alkoholische Gärung ohne Hefezellen“ veröffentlicht. Ab 1898 wechselte er an die Landwirtschaftliche Hochschule in Berlin.

Im Jahr 1909 wurde Buchner Professor an der Universität Breslau, um weitere zwei Jahre später, im Jahr 1911, an die Universität Würzburg berufen zu werden. Mit Ausbruch des 1. Weltkriegs ist er zum Militär eingezogen worden. Er arbeitete in einem Feldlazarett nahe Focsani in Rumänien, als er am 3. August 1917 durch eine Granate verwundet wurde, an deren Verletzungen er am 13. August 1917 verstarb.

Kontakt

Prof. Dr. Frank Ellmer
Lebenswissenschaftliche Fakultät der HU

Tel.: 030 2093-46470
frank.ellmer@agrar.hu-berlin.de