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Einrichtung des Berliner Instituts für Islamische Theologie an der HU

Die Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung und die Humboldt-Universität zu Berlin teilen gemeinsam mit:

Das Kuratorium der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) hat am 29. Juni 2018 auf Vorschlag des Akademischen Senats der HU beschlossen, das Berliner Institut für Islamische Theologie als Zentralinstitut an der HU einzurichten. Damit sind alle Verfahrensschritte erfolgt, die für die Etablierung des Institutes nötig sind. Das Ausschreibungsverfahren für die vier zu besetzenden Professuren kann beginnen. „Ziel ist, die Berufungsliste zum Ende des kommenden Wintersemesters vorzulegen, sodass die Professuren zum Wintersemester 2019/20 mit dem Start des Studienbetriebes besetzt sind“, sagt Gründungsdirektor Michael Borgolte.

Parallel dazu wird die Etablierung des Beirats für das Institut verfolgt. Zur Berufung der ersten Professuren wird dieser eingerichtet sein. Die Kooperationsvereinbarung mit den drei Verbänden – der Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands e.V., dem Zentralrat der Muslime in Deutschland e.V. Landesverband Berlin, der Islamischen Föderation in Berlin e.V. – sowie der Senatskanzlei - Wissenschaft und Forschung und der HU wurde am 26./27. Juni 2018 unterzeichnet.

Die Vorsitzende des Kuratoriums, Edelgard Bulmahn:

„Für die Humboldt-Universität ist dies ein wichtiger Meilenstein in ihrer weiteren Entwicklung. Für die gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit, in der die Religionen in einer säkularen Welt miteinander noch stärker in den Dialog treten müssen, ist die wissenschaftliche Begleitung durch eine Hochschule wie der Humboldt-Universität von großer Bedeutung.“

Der Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung, Steffen Krach:

„Mit dem Institut für Islamische Theologie wollen wir einen wichtigen Beitrag zur Integration in unserer Stadt leisten und das Miteinander der Religionen fördern. Heute kommen wir diesem Ziel ein großes Stück näher. Ich danke der Humboldt-Universität, dass sie den komplexen Gründungsprozess mit der gebotenen Sorgfalt und akademischen Kompetenz umgesetzt hat. Zugleich gilt mein Dank allen Beteiligten und Akteuren, die die Etablierung des Instituts für Islamische Theologie engagiert, sachgerecht und auch kritisch begleitet haben. Davon wird der Institutsaufbau auch in den nächsten Phasen profitieren.“

Die Präsidentin der HU, Sabine Kunst:

„Die Humboldt-Universität wird ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen und die islamische Theologie in ihr interdisziplinäres wissenschaftliches Netzwerk einbinden – und zwar sowohl in ihrer sunnitischen wie schiitischen Ausrichtung. Das ist bislang einmalig in Deutschland und eine große Bereicherung für Berlin.“

Die Grundlage für das Institut bildet das 2016 beschlossene Eckpunktepapier Islamische Theologie sowie eine Kooperationsvereinbarung zur Bildung eines Beirats, die zwischen der Trägerhochschule und islamischen Verbänden unter Mitwirkung der Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung und in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe unter der Leitung des bisherigen Gründungsbeauftragten und jetzigen Gründungsdirektors Michael Borgolte vom April 2017 bis März 2018 erarbeitet wurde.

Bezüglich des Beirates des Institutes wurde festgehalten: Die stimmberechtigten Mitglieder des Beirates und ihre Stellvertreterinnen oder Stellvertreter werden gemäß § 3 Abs. 6 der Kooperationsvereinbarung vom für die Hochschulen zuständigen Mitglied des Senates bestellt. Es ist selbstverständlich, dass keine Personen bestellt werden, von denen bekannt ist, dass sie in der Vergangenheit beispielsweise durch Positionierungen hervorgetreten sind, die mit dem Grundgesetz und der freiheitlich-demokratischen Grundordnung nicht vereinbar sind.

Die Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung und die Humboldt-Universität zu Berlin danken noch einmal den beteiligten islamischen Verbänden für ihre Mitwirkung sowie Michael Borgolte für seine jederzeit kompetente und zuverlässige Arbeit.

Das Zentralinstitut wird nun zunächst mit vier Professuren eingerichtet: Islamische Textwissenschaften (Koran und Hadith), Islamische Religionspädagogik und praktische Theologie, Islamisches Recht in Geschichte und Gegenwart, Islamische Philosophie und Glaubensgrundlagen. Darüber hinaus wurden zwei weitere Professuren und zwei Nachwuchsgruppen beim Bundesministerium für Bildung und Forschung beantragt.

Für die Aufnahme des Studienbetriebes zum Wintersemester 2019/20 werden Studienordnungen durch eine Kommission unter Leitung des Gründungsdirektors erarbeitet. Die Kommission für Lehre und Studium des Akademischen Senats der HU wird in diese Ausarbeitung einbezogen.

Kontakt

Hans-Christoph Keller
Sprecher der Humboldt-Universität zu Berlin

Tel.: 030 2093-2677
hans-christoph.keller@hu-berlin.de