Klassenausflug ins Labor - Chemie verstehen lernen mit ELAN
ELAN, das Experimentierlabor Adlershof am Institut für Chemie der
Humboldt-Universität zu Berlin, startet im Juli das erste Modul seiner
"naturwissenschaftlichen Grundbildung". Mit dem Ziel, die vom deutschen
PISA-Konsortium im Jahr 2000 definierte "scientific literacy" zu
erhöhen, wird dort experimentiert, beobachtet, protokolliert und
diskutiert: Schüler und Schülerinnen sollen lernen, chemische
Problemstellungen eigenständig zu erkennen und zu lösen, um später
"Entscheidungen zu verstehen und zu treffen, welche die natürliche Welt
und die durch menschliches Handeln an ihr vorgenommenen Veränderungen
betrifft."
"Was wir anbieten, ist keine Show-Veranstaltung und auch keine
einfache Aneinanderreihung von Versuchen," betont Professor Dr. Rüdiger
Tiemann, seit 2005 Lehrstuhlinhaber für Didaktik der Chemie an der
Humboldt-Universität zu Berlin, und umreisst die Vorteile des neuen
Formats: "Chemielehrer finden bei uns die Infrastruktur, die ihnen
wahrscheinlich an ihrer Schule fehlt. Im Unterschied zu bereits
laufenden Schülervorlesungen richtet sich dieses kompakt gebündelte
Angebot an komplette Klassen und soll eng mit dem Inhalt der
individuellen Schulstunden verknüpft sein."
Ab sofort können Fachlehrer für sich und ihre Klasse bzw. den
Oberstufenkurs einen der vierstündigen Kurse buchen. Bedingung: Den
Schülern und Schülerinnen muss das Thema des jeweiligen Moduls in
Grundzügen bereits vertraut sein, denn die kostenlosen Blockkurse, die
jeweils einen Nachmittag dauern, dienen der Ergänzung und
Vertiefung.
Auch die Studierenden am Institut profitieren von ELAN: "Vor dem
Bachelor haben unsere Lehramtskandidaten normalerweise keinen
Schülerkontakt," so Tiemann. Das könne sich durch das
Experimentierlabor zukünftig ändern. Außerdem sei die für Laien
verständliche, korrekte Kommunikation von naturwissenschaftlichen
Sachverhalten auch in vielen Bereichen jenseits der Schule eine
zunehmend gefragte Fähigkeit, die Studierende durch Projekte wie ELAN
trainieren könnten.
Modul 1 trägt den Titel "Die Brennstoffzelle – Energielieferant der
Zukunft" (ab Juli; Klasse 9-10), Modul 2 bietet "Experimente rund ums
Waschmittel – Inhaltsstoffe und ökologische Bedeutung" (ab September;
Klasse 7-10) und das dritte Modul untersucht "Farbstoffe in Natur und
Technik" (ab September; Kurse der Sekundarstufe II).
Weitere Information und Anmeldung unter:
www.chemie.hu-berlin.de/forschung/fachdidaktik
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