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Philologe, Historiker, Politiker

Zum 200. Geburtstag von Johann Gustav Droysen (1808-1884) widmet sich eine Ausstellung an der Humboldt-Universität seinem Leben und Werk

Johann Gustav Droysen zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Historikern des 19. Jahrhunderts. Seine postum edierten „Vorlesungen über Enzyklopädie und Methodologie der Geschichte“ avancierten zum Klassiker des deutschen geschichtstheoretischen Denkens schlechthin. Droysens Biographie über Alexander den Großen, bildete über anderthalb Jahrhunderte lang den Bezugspunkt jeder Alexander-Darstellung und etablierte den Hellenismus als Epochenbegriff.  Anlässlich seines 200. Geburtstages am 6. Juli 2008 werden an der Humboldt-Universität zu Berlin die verschiedenen Facetten seines Wirkens erstmalig im Rahmen einer Ausstellung gewürdigt.

Die Ausstellung wird am 30. Juni 2008, um 18.00 Uhr im Senatssaal der Humboldt-Universität zu Berlin durch den Präsidenten Prof. Dr. Christoph Markschies und den Sprecher des Sonderforschungsbereiches 644 „Transformationen der Antike“ Prof. Dr. Hartmut Böhme eröffnet. Nach der Begrüßung erklingen Lieder von Felix Mendelssohn Bartholdy und Fanny Hensel. Es musizieren Bianca Reim (Sopran), Wolfram Teßmer (Baß) und Philine Schroeder (Klavier).

Der in Pommern geborene Droysen kam 1826 zum Studium an die Friedrich-Wilhelms-Universität nach Berlin und besuchte u.a. die Vorlesungen des Altertumswissenschaftlers August Boeckh und des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel. Die preußische Hauptstadt wurde ein wesentlicher Bezugspunkt in Droysens Leben: Er selbst lehrte insgesamt 32 Jahre an der Universität. 1848/49 engagierte sich Droysen zudem als Abgeordneter der ersten deutschen Nationalversammlung für die nationalstaatliche Einigung Deutschlands. Von 1855 bis zu seinem Tod arbeitete der Historiker an der „Geschichte der preußischen Politik“. Der 14. Band erschien postum im Jahr 1886.
Anhand von bisher unpublizierten und kaum zur Kenntnis genommenen Materialien, wie Autographen, Porträtzeichnungen und -fotografien, will die Ausstellung noch heute auffindbare Spuren sichtbar machen und erläutern. Die Ausstellung ist in zwölf Themenkomplexe gegliedert, die zum einen inhaltliche Schwerpunkte von Droysens Wirken repräsentieren, gleichzeitig aber auch seinen Werdegang schildern – von der Kindheit im pommerschen Pfarrhaus, über die Freundschaft mit Felix Mendelssohn Bartholdy,  den Abgeordneten in der Paulskirche,  den Geschichtstheoretiker und  seine familiäre Einbindung.

Die Ausstellung wird durch einen Katalog begleitet, der vertiefende Informationen bietet und der zusätzlich ein Verzeichnis aller Lehrveranstaltungen Johann Gustav Droysens enthält. (Christiane Hackel (Hg.): Philologe – Historiker – Politiker. Johann Gustav Droysen 1808 – 1884, G&H-Verlag, Berlin 2008.)
Die Ausstellung des Sonderforschungsbereiches 644 „Transformationen der Antike“ im Foyer der Humboldt-Universität zu Berlin ist bis zum 8. August 2008 zu besichtigen und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Humboldt-Universitäts-Gesellschaft so wie der Stiftung Preußische Seehandlung unterstützt.

Informationen:
Christiane Hackel
Tel.: (030) 2093-7475
email: christiane.hackel@web.de
Informationen unter: http://www.sfb-antike.de/sfb-antike/Aktuell.html



Christine Schniedermann
Pressesprecherin des Präsidenten
Tel.: +49 (0)30/2093-2090
Fax: +49 (0)30/2093-2447
E-Mail: christine.schniedermann@uv.hu-berlin.de
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