Zwei Millionen Euro Förderung für Berliner Hirnforscher
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt das
Bernstein Zentrum für Computational Neuroscience Berlin (BCCN Berlin)
mit weiteren zwei Millionen Euro. Die Fördermittel dienen der
Beschaffung eines Magnetresonanztomographen (MRT), eines modernen
Großgerätes zur Erforschung des menschlichen Gehirns. Das Fördervolumen
des BCCN Berlin konnte dadurch um 20 Prozent erhöht werden.
Mit der sogenannten funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT)
können Wissenschaftler dem menschlichen Gehirn direkt bei der Arbeit
zusehen. Mit dieser Technik lässt sich messen, welche Bereiche des
Gehirns aktiv sind, wenn ein Proband bestimmte Aufgaben ausführt oder
Sinnesreize verarbeitet. Weil mit der fMRT Messungen ohne Eingriffe am
intakten, denkenden menschlichen Gehirn möglich sind, gelten solche
Messverfahren als zentrale Zukunftstechnologie in den
Neurowissenschaften.
„Die fMRT-Technologie hat sich in den letzten Jahren sehr stark
entwickelt. Die neue zeitgemässe Ausstattung ermöglicht dem BCCN Berlin
enorme Fortschritte in der Forschung. Dadurch können wichtige Fragen
zum Zusammenhang zwischen Gedanken und Hirnaktivität untersucht werden:
Wie entstehen Entscheidungen im Gehirn? Wo im Gehirn werden Absichten
abgespeichert? Was ist Bewusstsein?“, sagt Professor John-Dylan Haynes,
Koordinator für funktionelle Bildgebung am BCCN Berlin.
Mit dem neuen Gerät soll der Forschungsbereich „Computational
Neuroimaging“ im Zentrum endscheidend gestärkt werden. Hierunter
versteht man die Kombination innovativer mathematischer Verfahren mit
Daten aus der funktionellen Bildgebung, insbesondere der fMRT. Generell
ist das Ziel der Forschung des BCCN Berlin, theoretische Modelle,
Datenanalyse, klinische Forschung und Experimente zu kombinieren, um
damit die Grundlegenden Arbeitsprinzipien des Gehirns aufzudecken.
„Dies soll zur Entwicklung neuer technologischer Anwendungen wie zum
Beispiel Neuroprothesen oder Implantaten führen. In Zukunft sollen so
beispielsweise Armprothesen mit Gedankenkraft gesteuert werden“,
erklärt Haynes.
Das Bernstein Zentrum Berlin ist ein Verbundprojekt, benannt nach
Julius Bernstein, dem Begründer der „Membrantheorie“. Dieser lieferte
bereits im Jahr 1902 die erste physikalisch-chemische Erklärung für die
elektrische Leitung in Nervenzellen und damit die erste quantitative
Theorie der Elektrophysiologie. Am BCCN Berlin sind die
Humboldt-Universität zu Berlin, die Technische Universität Berlin, die
Freie Universität Berlin, die Charité, das Max-Delbrück Zentrum, das
Fraunhofer First und das Wissenschaftskolleg zu Berlin beteiligt. Es
gehört zum „Nationalen Netzwerk für Computational Neuroscience“ (NNCN)
und wurde im Jahr 2004 zusammen mit vier anderen Bernstein Zentren
durch die Förderung des BMBF gegründet.
Informationen: Margret Franke, Bernstein
Zentrum für Computational Neuroscience Berlin Berlin, Philippstr. 13,
Haus 6, 10117 Berlin
Tel: 030-2093-9110
E-Mail: margret.franke@bccn-berlin.de
Webseite: http://www.bccn-berlin.de
Christine Schniedermann
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