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Die Nase der Kleopatra. Kleine Politik ganz groß!

Helmholtz-Vorlesung am 11. Juni 2009 im Kinosaal

Das Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik (HZK) lädt in Zusammenarbeit mit der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) zur Helmholtz-Vorlesung ein.


Prof. em. Dr. Wolfgang Reinhard, Historiker, spricht zu:
Die Nase der Kleopatra. Kleine Politik ganz groß
Donnerstag, 11. Juni 2009
18.30 Uhr im Kinosaal der Humboldt-Universität zu Berlin,
Unter den Linden 6

Wolfgang Reinhard ist Experte für politische Verflechtungen in der europäischen und außereuropäischen Welt. Über die Geschichte der europäischen Expansion hat er ebenso ein Standardwerk verfasst wie über die Geschichte der Staatsgewalt. In seinem Vortrag erläutert er, dass solch große Politik sich oft im Kleinen ereignet und durch persönliche Interessen entscheidend beeinflusst wird:

„Ausgehend von einem Bonmot des Philosophen Pascal wird der allgemein bekannten, aber wissenschaftlich kaum beachteten Tatsache nachgegangen, dass Politik zum größeren Teil mit Eigenschaften, Interessen und Intrigen von Personen und Gruppen zu tun hat und nur zum geringeren Teil mit den Sachfragen des Gemeinwesens und des Gemeinwohls, ja dass letztere in der Regel überhaupt nur auf dem Weg über erstere bearbeitet werden können. Dieser Sachverhalt wird zunächst zusammenhängend entwickelt und anschließend an ausgewählten Beispielen aus Geschichte und Politik demonstriert. Darauf folgt eine historisch-anthropologische Hypothese, die erklären soll, warum sich die Dinge so und nicht anders verhalten. Zum Schluss werden dann Überlegungen darüber angestellt, welche Folgen sich aus dieser Erkenntnis für Wissenschaft und Leben ergeben könnten.“

Wolfgang Reinhard studierte Geschichte, Anglistik und Geographie in Freiburg und Heidelberg. Nach seiner Promotion und mehreren Jahren im Schuldienst habilitierte er sich 1973 in Freiburg. Dort wurde er Lehrstuhlvertreter und außerplanmäßiger Professor. 1977 folgte er als Professor für Neuere und Außereuropäische Geschichte einem Ruf an die Universität Augsburg, wo er bis 1990 einen Lehrstuhl innehatte. Von 1990 bis zu seiner Emeritierung 2002 war er Ordinarius für Neuere Geschichte in Freiburg. Seit 2005 ist er Fellow am Max-Weber-Kolleg für kultur-und sozialwissenschaftliche Studien in Erfurt.
Reinhard beschäftigt sich insbesondere mit europäischer Expansion, Papstgeschichte, Kolonialismus, historischer Anthropologie und vergleichender Verfassungsgeschichte Europas. Er ist Mitglied der British Academy, der Accademia di San Carlo di Milano und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. 2001 erhielt er den Preis des Historischen Kollegs.

Mehr zum Thema:
Wolfgang Reinhard: „Kleine Politik ganz groß“, in: Johannes Burkhardt u.a.,
Faszinierende Frühneuzeit: Reich, Frieden, Kultur und Kommunikation
1500-1800, Berlin 2008.
Derselbe: Paul V. Borghese, 1605-1621, Mikropolitische Papstgeschichte
(Päpste und Papsttum 37), Stuttgart (erscheint 2009).
Derselbe (Hg.): Römische Mikropolitik unter Papst Paul V. Borghese (16051621)
zwischen Spanien, Neapel, Mailand und Genua, Tübingen 2004.



Kontakt/Interviewanfragen:

Katharina Preppner
Tel.: (030) 2093-2715
k.preppner@culture.hu-berlin.de
Humboldt-Universität zu Berlin
Unter den Linden 6
10099 Berlin
helmholtz@culture.hu-berlin.de
www.kulturtechnik.hu-berlin.de


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