Die Juristische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin lädt zur Enthüllung einer Büste des Juristen Hans von Dohnanyi ein. Dohnanyi wurde 1945 im Konzentrationslager Sachsenhausen zu Tode verurteilt und gehängt, nachdem das Attentat auf Hitler und der Umsturzversuch im Juli 1944, an denen er maßgeblich beteiligt war, gescheitert waren.




Hans von Dohnanyi wurde 1902 als Sohn des ungarischen Komponisten Ernő von Dohnányi geboren. Von 1920 bis 1924 studierte er in Berlin Rechtswissenschaft an der heutigen Juristischen Fakultät der HU. 1925 promovierte er zum Dr. jur. mit dem Thema „Der internationale Pachtvertrag und der Anspruch der Tschechoslowakei auf das Pachtgebiet im Hamburger Hafen über den Moldauhafen“. Nach dem ersten Staatsexamen heiratete er 1925 Christine Bonhoeffer, die Schwester seiner Schulfreunde Dietrich und Klaus Bonhoeffer und Tochter von Karl Bonhoeffer. Mit seiner Frau hatte Hans von Dohnanyi drei Kinder, darunter den Dirigenten Christoph von Dohnányi sowie Klaus von Dohnanyi, von 1972 bis 1974 Bundesminister für Bildung und Wissenschaft und 1981 bis 1988 Erster Bürgermeister von Hamburg, der die Büste gestiftet hat und zur Enthüllung einige Worte über seinen Vater vortragen wird.

Klaus von Dohnanyi hatte auch die Anregung zu einem derartigen Gedenken gegeben. „Wir als Fakultät leisten diesem Vorschlag gerne Folge und nehmen ihn als Anregung dazu, unsere Geschichte in der NS-Zeit daraufhin zu durchforsten, wem wir in näherer Zukunft gleichfalls ein entsprechendes Denkmal setzen sollten“, sagt Prof. Dr. iur Christoph G. Paulus, Dekan der Juristischen Fakultät.

Im Anschluss laden die Fakultät und die Absolventen und Freunde der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin  -Bibliotheksgesellschaft -e.V. zur Absolventenfeier ab 17 Uhr c.t. im Audimax ein.
Den diesjährigen Festvortrag hält ebenfalls Dr. Klaus von Dohnanyi, Bundesminister a. D., zum Thema: „Bildung des Juristen für eine offene Welt“.

Im Rahmen der Absolventenfeier werden die drei besten Dissertationen, Magisterarbeiten und Examen sowie die jeweils beste Leistung in den Schwerpunkten I –VIII ausgezeichnet. Darüber hinaus wird dervon der Kanzlei WilmerHale gestiftete Karlheinz Quack-Preis für die beste Promotion auf den Gebieten Gesellschaftsrecht, Kartellrecht und Gewerblicher Rechtsschutz, im Wert von 3000 Euro, vergeben.

Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung durch Mitglieder der cappella academica.
Im Anschluss wird es einen Empfang mit Buffet vor dem Audimax geben.

Weitere Informationen:
Petra Krause
Humboldt-Universitaet zu Berlin
Juristische Fakultaet
Dekanat & Promotionsangelegenheiten
Absolventen und Freunde der Juristischen Fakultät der
Humboldt-Universität zu Berlin - Bibliotheksgesellschaft - e.V.
Bebelplatz 1 (Kommode), Raum KOM 132
D-10099 Berlin
Telefon: +49 30 2093 3301
Telefax: +49 30 2093 3307