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VIRUS-ENTRY - Dem Virus auf der Spur

Ein neues Forschungsnetzwerk ergründet die Mechanismen von Virusinfektionen

Die aktuelle Situation macht es deutlich: Virus-Infektionen können schwere Erkrankungen von Mensch und Tier hervorrufen. Die Schweinegrippe, der Ausbruch von SARS und die Gefahr von Vogelgrippeviren haben in jüngster Zeit gezeigt, dass sich Mitglieder jeder Virusfamilie in kürzester Zeit in potenzielle menschliche Krankheitserreger verwandeln und gar zur tödlichen Gefahr werden können.

Um diese Erreger und die mit ihnen verbundenen Infektionen erfolgreich zu bekämpfen, sind systematische und umfassende Studien zu den Mechanismen der Virusinfektionen auf molekularer Ebene notwendig. Diesem Thema widmet sich ein neues, durch die EU finanziertes internationales Trainings- und Forschungsnetzwerk mit den Namen VIRUS ENTRY, dass durch die Humboldt-Universität zu Berlin koordiniert wird – in Sprecherschaft von Prof. Dr. Andreas Herrmann vom Institut für Biologie.
Fokus des Netzwerkes ist die Aufklärung der Vielfalt der Mechanismen, der Aufnahme von Hüllviren in Wirtszellen auf molekularer Ebene. Hüllviren sind Viren, deren virales Genom von einer Membran umgeben ist. Zu diesen Viren gehören unter anderem Influenzaviren, HIV, SARS und Ebolaviren. „Wir wollen sowohl die Struktur und Funktion viraler Komponenten als auch die Mechanismen der Virus-Zell-Wechselwirkung und die Konsequenzen der Infektion für die Biologie der Zelle aufklären“, sagt Herrmann.

Das Projekt wird über einen Zeitraum von vier Jahren mit 3,8 Millionen Euro finanziert. Dem Netzwerk gehören auf diesem Gebiet international führende Gruppen und Firmen aus Schweden, den Niederlanden, Frankreich, Schweiz, Israel und Deutschland an. Interdisziplinäre Studien werden gemeinsam von Gruppen mit Expertisen in der Zellbiologie, Molekularbiologie, Virologie, Biochemie, Strukturbiologie und experimentellen und theoretischen Biophysik durchgeführt.

Das Netzwerk eröffnet zudem hervorragende interdisziplinäre Ausbildungsbedingungen für Doktoranden und Post-Doktoranden, die auch nach Beendigung ihrer Dissertation weiter an der Universität angestellt sind, um an diesem Forschungsprojekt mitzuarbeiten – sowohl in der Grundlagenforschung als auch in der angewandten Forschung.



WEITERE INFORMATIONEN
Prof. Dr. Andreas Herrmann
Humboldt-Universität zu Berlin
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät I
Institut für Biologie
AG Molekulare Biophysik
Invalidenstr. 42
10115 Berlin


Tel: 030 2093 8860
E-Mail: andreas.herrmann@rz.hu-berlin.de
http://www2.hu-berlin.de/virusentry/
http://www2.hu-berlin.de/biologie/molbp/new/