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Alles ist politisch?!

Eine Diskussion um das »Unpolitische« als Wesensmerkmal der deutschen Universitäten

Seit dem Scheitern des »Professorenparlaments« in der Frankfurter Paulskirche 1848 gilt an deutschen Hochschulen, dass Wissenschaft nicht politisch sein kann: Denn was politisch ist, das sei parteiisch. Wissenschaft hingegen müsse objektiv sein. Doch was ist zu politisch für die Uni? Das will die Diskussionsrunde zum Thema „Das Unpolitische als Wesensmerkmal der deutschen Universitäten und der Kampf um ein politisches Mandat der Studierendenschaften“ klären. Analysen und Fragen von dem Historiker Gerhard Schäfer, der Rechtsanwältin Martina Zünkler und der Referentin für Politisches Mandat und Datenschutz im ReferentInnenrat der Humboldt-Universität Marie Melior.


Diskussion: Alles ist politisch?!
Eine Veranstaltung aus der Reihe „Nachlese - die üble“ im Rahmen der
Ausstellung stud.Berlin
Donnerstag, 27. Mai 2010 um 18.30 Uhr
Foyerbühne auf der Hegelbahn, Seminargebäude am Hegelplatz,
Dorotheenstr. 24, 10117 Berlin


Im wissenschaftlichen Schlagabtausch wird stets das Abseitige als politisch empfunden, der politische Mainstream jedoch als objektiv. Dieses Wissenschaftsverständnis immunisiert jedoch die Forschung gegen eine Reflexion ihrer eigenen Voraussetzungen und Grundannahmen. Die damit einhergehenden Konfrontationen werden oft autoritär gelöst, durch Noten oder Nichtberufungen. Auch unter den Studierenden wird eine vermeintliche Trennung zwischen wissenschaftlichen und politischen Äußerungen bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts diskutiert. Seit es verfasste Studierendenschaften gibt und seitdem Studierende angefangen haben, gemeinsam den wissenschaftlichen Mainstream zu hinterfragen und alternative Gesellschaftsmodelle zu denken, streiten sie auch um ein »Politisches Mandat«. Nach der Ansicht einzelner Kläger und ihrer Richter sollen nur hochschulbezogene Äußerungen, nicht jedoch allgemein politische erlaubt sein.
Die Diskussion betrachtet die Vergangenheit, Gegenwart und mögliche Zukunftsperspektiven des „Unpolitischen“ an deutschen Hochschulen.


Informationen: www.humboldt2010.de



WEITERE INFORMATIONEN
Michael Plöse
Historische Kommission der Verfassten Studierendenschaft in Berlin
Tel.: 030 9606-5382
E-Mail: info@humboldt2010.de