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Facetten des Populismus

Eine Tagung am 8. und 9. Juli in Kooperation mit der Universität Bologna


Populismus entsteht oft in Krisensituationen, richtet sich gegen die etablierten Eliten, verspricht einen Ausweg aus der mangelnden politischen Repräsentation des Volkes und stützt sich auf die Figur eines charismatischen Führers. Im Zentrum steht die Beziehung zwischen Führer und Volk und die Mobilisierung der Masse. Dies verweist auf die Gemeinsamkeiten und Verbindungen des Populismus mit anderen politischen Strömungen und Ideologien, wie dem Faschismus. Populismus und Faschismus sind stark miteinander verwoben ohne jedoch identisch zu sein. Je nach Theorie kann der Faschismus als eine bestimmte Entwicklung des Populismus oder als ein scharf davon abgegrenztes Phänomen definiert werden. Eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützte Tagung an der Humboldt-Universität zu Berlin untersucht diese Grenzen.

„Faschismus und Populismus“ – Eine Tagung an der
Humboldt Universität zu Berlin
in Kooperation mit der Universität Bologna
8. und 9. Juli 2010
im Hauptgebäude der Universität
Unter den Linden 6, 10099 Berlin (Räume 2103 und 3119)


Populismus verändert sich in unterschiedlichen soziokulturellen Situationen und vermengt sich mit anderen politischen Phänomenen wie dem Faschismus, Autoritarismus, Kommunitarismus, Neo-Liberalismus und der Demokratie. Für die einen ist der Populismus eine Art Beginn der Politisierung, für andere ein Warnsignal für die Defekte der repräsentativen Demokratie. Der Populismus ist der Demokratie inhärent und steht ihr zugleich ambivalent gegenüber. „Eine bloße Beschreibung des Populismus als normales Merkmal medialisierter und personalisierter Politik in zeitgenössischen Demokratien greift daher zu kurz“, sagt die Organisatorin der Tagung, Dr. Paula Diehl vom Lehrbereich Theorie der Politik am Institut für Sozialwissenschaften der HU.
Die Vorträge widmen sich der Konturierung des Populismus, seinen historischen Manifestationen sowie seinen Bezügen und Unterschieden zum Faschismus. Dafür sollen das Verhältnis zwischen Populismus und Demokratie diskutiert und diejenigen Stellen aufgedeckt werden, an denen die Vermengungen und Divergenzen beider Phänomene sowie die Transformationen von Faschismus in Populismus stattfinden.
Herfried Münkler (HU Berlin) spricht beispielsweise zu Populismus und Elite, Stefano Cavazza (Università Bologna) zum Populismus und Faschismus in der Zwischenkriegszeit. Martin Reisigl (Universität Hamburg) vergleicht die Kennzeichen populistischer und faschistischer Rhetorik.

Das gesamte Programm unter: http://www.theorieblog.de/wp-content/uploads/2010/06/Facetten-des-Populismus_Tagungsprogramm.pdf


WEITERE INFORMATIONEN

Marc Holland-Cunz & Lucienne Wagner
Humboldt-Universität zu Berlin
Institut für Sozialwissenschaften
Lehrbereich Theorie der Politik
Universitätsstraße 3b
10117 Berlin
E-Mail: marcejena@gmx.de oder luci-w@web.de
Tel. 0176-64198431