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Verleihung des Sofja Kovalevskaja-Preises 2010

Die Alexander von Humboldt-Stiftung ehrt zwei HU-Wissenschaftler

Zum fünften Mal vergibt die Alexander von Humboldt-Stiftung den mit bis zu 1,65 Millionen Euro dotierten Sofja Kovalevskaja-Preis an internationale Forschertalente. Damit sollen junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Alter zwischen 29 und 38 Jahren in einer frühen Phase ihrer Karriere Risikokapital für innovative Projekte erhalten. Das eröffnet ihnen die Möglichkeit, an deutschen Gastinstituten eigene Forschungsgruppen aufzubauen und dort fünf Jahre lang forschen. In diesem Jahr werden gleich zwei der ausgezeichneten Forscher ihre wissenschaftliche Tätigkeit an der Humboldt-Universität zu Berlin aufnehmen:

Jörg Fröbisch (Deutschland/USA) wird zur Paläozoologie am Museum für Naturkunde, Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung, an der Humboldt-Universität zu Berlin tätig sein. Sein Fokus richtet sich auf das Verschwinden und Überleben von Arten und konzentriert sich dabei auf den Übergang von Erdaltertum zu Erdmittelalter vor rund 250 Millionen Jahren als es zum größten Massenaussterben in der Erdgeschichte kam. Schätzungsweise 80-90 Prozent aller Arten verschwanden damals für immer. Die meisten Erkenntnisse über dieses Ereignis haben fossile Meeresorganismen geliefert. Nur wenig dagegen ist über die Veränderungen an Land und insbesondere bei den Wirbeltieren bekannt. In diese Lücke stößt Jörg Fröbisch mit seiner Forschung vor. Er untersucht die Verwandtschaftsverhältnisse, Paläobiologie und Diversifikationsmuster der Synapsiden, einer Unterklasse der Reptilien, aus denen sich die Säugetiere entwickelt haben und die heute auch nur noch als Säugetiere vertreten sind.

Am Institut für Biologie, Lehrstuhl für Experimentelle Biophysik, forscht Andreas Möglich (Deutschland/USA) im Bereich der Optogenetik: Damit Pflanzen zum Licht hin wachsen können, werden auf molekularer Ebene sogenannte Photorezeptor-Proteine aktiv. Auch in anderen Organismen steuert Licht Funktionen und Verhalten. Dies macht sich die Optogenetik zunutze, ein neues Forschungsgebiet, in dem es Wissenschaftlern wie Andreas Möglich darum geht, genetisch modifizierte Zellen mit Hilfe von Licht zu beeinflussen oder zu steuern.

Die feierliche Preisverleihung wird am 9. November 2010 in Berlin stattfinden.


WEITERE INFORMATIONEN


Mirja Meyerhuber
Pressesprecherin
Humboldt-Universität zu Berlin
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: (030) 2093-2090
E-Mail: Mirja.Meyerhuber@uv.hu-berlin.de