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Wir sind nicht allein – Biologische Vielfalt in der Stadt

Helmholtz-Humboldt-Sonntagsvorlesung am 1. April 2012


30.000 verschiedene Tierarten, eine immense Pflanzenvielfalt und rund 3,5 Millionen Menschen leben zusammen in unserer Hauptstadt. Fachleute sprechen von Biodiversität, von biologischer Vielfalt. In der ersten Helmholtz-Humboldt-Sonntagsvorlesung in diesem Jahr diskutieren Wissenschaftler mit dem Publikum über den Lebensraum Berlin, über den Erhalt der Artenvielfalt, aber auch über Probleme und den wirtschaftlichen Nutzen von Biodiversität. Die Vorlesung beginnt um 11 Uhr im Senatssaal des Hauptgebäudes der Humboldt-Universität, Unter den Linden 6.

Die Natur liefert den Menschen eine Vielzahl von Gütern und Leistungen, die zu unserem Wohlergehen beitragen. Sie ist ein kostenloser „Ökosystem-Dienstleister“, indem sie intakte Böden, Nahrung, Trinkwasser, Brennstoffe und Arzneimittel bereitstellt, vor Überschwemmungen schützt und das Klima reguliert. „Die Natur zu nutzen, ist für uns selbstverständlich“, sagt Prof. Dr. Bernd Hansjürgens vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ. „Über den hohen ökonomischen Wert dieser Leistungen denken wir Menschen dagegen weniger nach.“ Der Ökonom arbeitet in seiner Vorlesung den Zusammenhang zwischen Biodiversität und Ökonomie heraus. Anhand aktueller Ergebnisse einer globalen Studie zur Ökonomie von Ökosystemen und Biodiversität (The Economics of Ecosystems and Biodiversity, TEEB) zeigt der Umweltforscher, dass der wirtschaftliche Wert der Naturleistungen für die menschliche Gesellschaft weitaus höher ist, als von Ökonomen und Naturwissenschaftlern bisher angenommen wurde.

Dr. Rolf Schneider von der Humboldt-Universität zu Berlin betrachtet in seiner Vorlesung die biologische Vielfalt aus einer anderen Perspektive. „Die Artenvielfalt in Städten ist oft beträchtlich und kann die des Umlandes weit übersteigen“, sagt Dr. Schneider. „Die Auffassung, dass Städte nur eine Billigvariante der „richtigen“ Natur bieten, ist absolut überholt.“ Der Verhaltensbiologe spricht über Gründe für diesen Artenreichtum, weist aber auch auf Probleme hin, die sich daraus ergeben.

Im Anschluss an die beiden Kurzvorlesungen möchten die Experten ihre unterschiedlichen Ansätze nicht nur miteinander, sondern auch mit dem Publikum diskutieren.


Helmholtz-Humboldt-Sonntagsvorlesung am 1. April 2012

Thema: "Wir sind nicht allein – Biologische Vielfalt in der Stadt"

Referenten:

  • Prof. Dr. Bernd Hansjürgens, Leiter des Departments Ökonomie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ
  • Dr. Rolf Schneider, Institut für Biologie, Vergleichende Zoologie, Humboldt-Universität


Zeit: 11 bis 13 Uhr
Ort: Senatssaal im Hauptgebäude der Humboldt-Universität, Unter den Linden 6, 10117 Berlin

Der Eintritt ist frei. Eine Kinderbetreuung wird angeboten.

Drei Vorlesungen – sechs Forscherinnen und Forscher zu aktuellen Themen. Im Rahmen des „Wissenschaftsjahres 2012 – Zukunftsprojekt Erde“, das ganz im Zeichen der Forschung für nachhaltige Entwicklungen steht, laden die Helmholtz-Gemeinschaft und die Humboldt-Universität zu Berlin wieder gemeinsam zu Sonntagsvorlesungen ein. An drei Sonntagen werden aktuelle Forschungsthemen des nachhaltigen Lebens in Großstädten aus jeweils zwei unterschiedlichen Forschungsperspektiven vorgestellt und diskutiert.


Weitere Themen und Termine
  • 29. April 2012: "Wasser in der Stadt – Denkanstöße"
  • 20. Mai 2012: "Von A nach B in der Großstadt – Verkehr erforschen, Mobilität sichern"


Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit fast 33.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,4 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).

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Die Humboldt-Universität zu Berlin ist eine der führenden deutschen Universitäten, die als Universitas litterarum“ das Fächerspektrum von den Geistes- und Kulturwissenschaften über die Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bis zu den Naturwissenschaften und der Humanmedizin abdeckt. Die Universität im Herzen Berlins zeichnet sich durch Weltoffenheit und Reformfreude aus. Derzeit studieren 37.300 junge Menschen in 261 Studiengängen in den Instituten der Universität. Führend in der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, steht die Humboldt-Universität mit mehr als 400 Professorinnen und Professoren gleichermaßen für Innovation im Studium und die Einheit von Forschung und Lehre. Im Jahre 1810 nach dem Konzept von Wilhelm von Humboldt gegründet, gilt die Humboldt-Universität zu Berlin als Mutter aller modernen Universitäten – als „Das moderne Original“.

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