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Einstein Stiftung finanziert Forschungsprojekte der Humboldt-Universität zu Berlin

Forschungsvorhaben von Oliver Benson, Kurt Busch und Michael Brecht werden gefördert

Die Physikprofessoren an der Humboldt-Universität zu Berlin, Oliver Benson und Kurt Busch, bilden für die nächsten drei Jahre ein Forschertandem mit ihren israelischen Fachkollegen Rapaport Ronen und Uriel Levy von der Hebrew University Jerusalem. Im Rahmen des Einstein-Forschungsvorhabens „Actiplant“ möchten die Wissenschaftler herauszufinden, wie sich mithilfe von Erkenntnissen aus der Quantenmechanik die Emission und Absorption von Licht kontrollieren lässt. Dabei arbeiten sie auf kleinster Skala: Sie wollen einzelne Lichtquanten untersuchen und manipulieren.

Eine neue Entdeckung im Gehirn ist der Ausgangspunkt des Einstein-Forschungsvorhabens von Tengis Gloveli (Charité-Universitätsmedizin) und Michael Brecht (Bernstein Center for Computational Neuroscience). Sie haben kürzlich den ersten Beweis geliefert, dass das Axon einer Nervenzelle nicht nur Informationen empfängt, sondern auch selbst Signale sendet. Nun wollen sie erforschen, wie sich die axonale Aktivität in verschiedenen verhaltensrelevanten Situationen verändert. Die Biochemiker erhoffen sich davon neue Therapiemöglichkeiten für Tumore und Autoimmunkrankheiten.

Über Oliver Benson, Kurt Busch und Michael Brecht

Die Forschung von Oliver Benson bewegt sich auf der Nanometerskala. Dabei geht es nicht nur um Grundlagenforschung, sondern auch um den Blick auf die Anwendung. 2006 gelang es dem Wissenschaftler und seiner Forschergruppe, Quantenbits mit Licht-Teilchen darzustellen und auf diese Weise den ersten Probe-Rechenschritt eines möglichen Quantencomputers zu demonstrieren. Im Gegensatz zu heutigen Chips könnten die optischen Pendants Berechnungen in einem Bruchteil der Zeit durchführen.

Prof. Dr. Kurt Busch forscht zur Theorie der Lichtausbreitung und Licht-Materie-Wechselwirkung in stark streuenden Systemen am Max-Born-Institut in Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er am Institut für Physik die Forschungsgruppe Theoretische Optik & Photonik (TO&P) leitet. 2006 erhielt er den Carl-Zeiss-Forschungspreis und wurde im Jahr 2012 wegen seiner wegweisenden Beiträge zur Theorie komplexer photonischer Systeme zum Fellow der Optical Society of America ernannt.

Michael Brecht ist Pionier der „in vivo whole-cell“-Technik, mit der einzelne Nervenzellen im intakten Gehirn mit höchster Genauigkeit untersucht werden können, wobei die Analyse einzelner Neurone bei freilaufenden Nagetieren besonders eindruckvoll ist. Seit 2006 ist er Professor für Tierphysiologie/ systemische Neurobiologie und Neural Computation an der Humboldt-Universität zu Berlin. Michael Brecht ist Koordinator des BCCN Berlin, Vorstandsmitglied des Exzellenzclusters NeuroCure und Mitglied des Integrativen Forschungsinstituts (IRI) für Lebenswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin.

Ab Anfang 2014 fördert die Einstein Stiftung drei neue Einstein-Forschungsvorhaben, einen Einstein Junior Fellow und eine wissenschaftliche Veranstaltung. Die Bewilligungssumme beträgt insgesamt 2 Millionen Euro.

Kontakt

Ibou Diop
Pressereferent
Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Humboldt-Universität zu Berlin

Tel.: 030 2093-2945
ibou.diop.1@uv.hu-berlin.de