Forum Romanum, Gummihand und Quantenjazz
Mal eben schnell zum Forum Romanum? Kein Problem, die Humboldt-Universität zu Berlin (HU) macht es möglich. Archäologinnen und Archäologen des Winckelmann-Instituts lassen im HU-Hauptgebäude das antike Machtzentrum in einer spektakulären digitalen Rekonstruktion auferstehen. Dies und etwa 250 andere spannende Forschungsprojekte sind während der Langen Nacht der Wissenschaften an der HU zu sehen.
13. Juni von 17 bis 24 Uhr
Die Universität präsentiert sich auf ihren drei Campusbereichen: Mitte, Nord und Adlershof. Ihre Türen öffnen auch das Späth-Arboretum am Baumschulenweg – hier kann man die heimische und exotische Pflanzenwelt erkunden – und das Thaer-Institut am Standort Dahlem, wo Tomaten in sonnenbetriebenen Gewächshäusern gedeihen.
Flott geht es bei den Physikerinnen und Physikern in Adlershof zu: Sie zeigen den Gästen beispielsweise, was es mit Quanten-Jazz auf sich hat. Auf dem Campus Nord wird per Gummihand vorgeführt, wie ein externer Gegenstand als Körperteil empfunden wird. Kurzum: Die Bandbreite der Themen für Erwachsene wie Kinder ist groß und so bunt wie einst das Treiben auf dem Forum Romanum.
Das gesamte Programm der HU finden Sie online und in der aktuellen Ausgabe der Humboldt-Zeitung.
Auswahl aus dem HU-Programm
Campus Adlershof
Quanten-Jazz mit echten Quantenzufallszahlen
Quanten-Zufallsgeneratoren sind wichtig für die Verschlüsselung von Daten im Internet. Dass man mit ihnen auch Musik machen kann, zeigen HU-Physiker. Ein elektronisches Jazz-Trio aus Saxophon, Bass und Schlagzeug spielt die zufällig ermittelten Töne. 2. OG, Lise-Meitner-Haus, Institut für Physik, Newtonstraße 15, 12489 Berlin
Daten-Striptease
Das Institut für Informatik zeigt, wie Ihre Daten im Internet aufgespürt und zu Informationen kombiniert werden, die Ihnen beruflich, sozial oder finanziell schaden können. Oftmals sind hinterlassene Daten nur scheinbar harmlos. Wie viel Verantwortung muss ein Bürger selbst aufbringen, damit er nicht gläsern wird?
Erwin-Schrödinger-Zentrum, EG, Hörsaal 0'110, Kleiner Hörsaal, Rudower Chaussee 26, 12489 Berlin
Mental Maps – die Welt in unseren Köpfen
Das kognitive Kartieren ist wichtig, etwa beim Schulweg, der Planung eines optimalen Einkaufsgangs oder zur Orientierung an einem unbekannten Ort. Die Fähigkeit zur Raumwahrnehmung, Raumvorstellung und Bildung räumlicher Denkkategorien ist nicht angeboren, sondern entwickelt sich erst im Laufe der ersten Lebensjahre. Zeichen Sie mit uns Ihre „Mental Map“. Geographisches Institut, 2. OG, Raum 2'104, Rudower Chaussee 16, 12489 Berlin
Sag' jetzt nichts! - Ich weiß, was Du fühlst.
Unsere Emotionen beeinflussen unser Verhalten praktisch zu jeder Zeit. HU-Psychologinnen und -Psychologen zeigen, wie man diese emotionale Wirkung mit neurowissenschaftlichen Apparaten messen, und wie man die so gewonnenen Erkenntnisse nutzen kann. Institut für Psychologie, 2. OG, Raum 2'225, Rudower Chaussee 18, 12489 Berlin
Campus Mitte
Forum Romanum 3.0. – Roms antikes Zentrum zwischen Realität und Virtualität
Wie können Archäologinnen und Archäolgen die berühmte Ausgrabungsstätte im Herzen Roms zum Sprechen bringen? Es erwarten Sie eine spektakuläre digitale Rekonstruktion, reale Modelle sowie virtuelle Begegnungen mit Caesar, Cicero & Co. Das neue Berliner Projekt zum ‚digitalen forum romanum‘ stellt sich vor. Begleiten Sie die HU-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler auf eine archäologische Spurensuche besonderer Art. Westflügel, 2. OG, Räume 3092 und 3094A, Hauptgebäude, Unter den Linden 6, 10117 Berlin
Insektenverkostung: Nahrungsmittel der Zukunft?
In vielen asiatischen Ländern sind Heuschrecken, Käfer und Co. willkommene Snacks für zwischendurch. Auch die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt Insekten als Proteinquelle. Wie sie wirklich schmecken, kann beim Exzellenzcluster „Bild Wissen Gestaltung“ getestet werden. Der Insektenkoch Frank Ochmann bereitet verschiedene Insekten live zu. Besucherinnen und Besucher dürfen kosten! Helmholtz-Saal, 1. OG, Hauptgebäude, Unter den Linden 6, 10117 Berlin
18 Sprachen in einer Nacht
30 Minuten Dänisch lernen, mit Begrüßung, typischen Wendungen und sprachlichen Besonderheiten, dazu einige Impressionen aus der Kultur der Dänen inklusive Smørrebrød und Getränk? Und dasselbe anschließend in Chinesisch oder Kasachisch? Bei der Langen Nacht können Sie das erleben. In einem gemeinsamen Programm haben HU-Linguisten und das Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft (ZAW) 17 Vorträge, 18 Sprachkurse, vier Filmprogramme und ein Theaterstück zusammengestellt, um ihre Forschungsfelder und neue Ergebnisse zu präsentieren. Westflügel, 1. OG, Hauptgebäude, Unter den Linden 6, 10117 Berlin
Abklatsch mal anders
Antike Inschriften mit nach Hause nehmen – lernen Sie an der HU die Technik des Papierabdrucks kennen. 19.00, 21.00 Uhr, Westflügel, 2. OG, Archaischer Saal, Hauptgebäude, Unter den Linden 6, 10117 Berlin
Campus Nord
Die Gummihand-Illusion
Illusionen sind nicht nur etwas für den Jahrmarkt, auch in der Wissenschaft sind die damit zusammenhängenden Phänomene von Interesse. Mit Hilfe gezielter Manipulationen kann man herausfinden, wie Wahrnehmung funktioniert, wo sie ihre Grenzen hat und wie diese außer Kraft gesetzt werden können. Zur Langen Nacht führen drei HU-Masterstudentinnen ein psychologisches Experiment durch, das sich die Gummihand-Illusion nennt. Machen Sie mit! Luisenstraße 56, 10115 Berlin
Urban Science Garden
Im Wissenschaftsgarten laden wir ein zu Expeditionen und Betrachtungen: Blätter, Würmer und Vögel sind unsere Sammlungs- und Forschungsobjekte. Im anatomischen Hörsaal spielt "Fräulein Brehms Tierleben”, draußen wird die angewandte Feldforschung fortgesetzt. Tieranatomisches Theater und umliegendes Gelände, Zugang über Luisenstraße 56, 10115 Berlin
Neuronales Feuern als Sprache des Nervensystems
Unsere Sinnesempfindungen werden im Nervensystem in elektrische Pulse umgewandelt und die darin enthaltene Information verarbeitet. Mathematische Modellierung hilft beim Verständnis dieser Vorgänge. Die AG Theorie komplexer Systeme und Neurophysik sowie die AG Stochastische Prozesse in den Neurowissenschaften (Institut für Mathematik, TU Berlin) stellen Teilbereiche Ihrer Forschung gemeinsam vor. Bernstein Zentrum für Computational Neuroscience Berlin, Seminarraum, EG, Phillippstraße 13, Haus 6, 10115 Berlin
Standort Dahlem
Berliner "Solartomate"
In Deutschlands erstem Kollektorgewächshaus zeigen Ihnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie man in Treibhäusern neben Tomaten auch Sonnenenergie ernten kann. Das Gewächshaus wird ohne Lüftung betrieben. Die überschüssige Solarenergie wird über Kühlrohre unter dem Dach und eine Wärmepumpe aus dem Haus "geerntet" und nachts zum Heizen wieder eingesetzt. Für diese Erfindung hat das Entwickler-Team den Nachhaltigkeitspreis 2014 gewonnen. Gezeigt wird auch ein neues Verfahren, bei dem die Pflanzen selbst durch Sensoren bestimmen, wie das Klima geregelt werden soll. Bei einer Verkostung der "Berliner Solartomate" können sich die Besucherinnen und Besucher vom ungewöhnlich guten Geschmack der Früchte überzeugen. Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften, EG, Albrecht-Thaer-Weg 3, 14195 Berlin
Freund oder Feind? Krabbeltiere vom Acker unter die Lupe nehmen
Käfer, Spinnen, Ohrwürmer – sollte der Acker eher frei von diesen Tieren sein, oder können Krabbeltiere für eine nachhaltige Landwirtschaft ein Gewinn sein? Antworten suchen Sie gemeinsam mit HU-Forscherinnen und -Forschern auf den Versuchsfeldern Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften, EG, Albrecht-Thaer-Weg 3, 14195 Berlin
Tatort Moor – Klimaretter oder Klimakiller?
Entwässerte Moore produzieren so viel Kohlenstoffdioxid wie der gesamte Flugverkehr. Sind Moore schlammige, stinkende und gefährliche Orte? Sehen Sie Moore mit anderen Augen: als Archiv, als Speicher, als Reaktor. HU-Forscherinnen und -Forscher zeigen Ihnen die Werkzeuge des modernen Moorforschers und messen mit Ihnen zusammen CO2-Ströme vor Ort. Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften, EG, Albrecht-Thaer-Weg 3, 14195 Berlin
Standort Baumschulenweg
Erkundung des Arboretums in der Abenddämmerung
Bis zum Einbruch der Dunkelheit erfreuen wir uns an heimischen und exotischen sowie gartenhistorisch bedeutenden Pflanzen. In der Dunkelheit entdecken wir - mit Kopflampen ausgestattet - interessante Details an Bäumen und Sträuchern. stündlich, letztmals 23 Uhr, Dauer: 45 Min., Späth-Arboretum, Späthstr. 80/81, 12437 Berlin
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