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Kennzahlen zu universitären Sammlungen veröffentlicht

HU-Projekt fördert die Weiterentwicklung wissenschaftlicher Sammlungen als Forschungsinfrastrukturen

Universitäten in Deutschland verfügen über eine Vielzahl an wissenschaftlichen Objektsammlungen mit beachtlichem Potenzial. Der Einsatz der Sammlungen in Forschung und Lehre, die Qualität ihrer kustodialen Betreuung sowie ihre organisatorische und strukturelle Verankerung innerhalb der Universitäten sind allerdings höchst unterschiedlich. Um einen besseren Überblick über Zustand und Nutzungsmöglichkeiten der vorhandenen Bestände zu erlangen, hat die Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland, die an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) angesiedelt ist, bundesweite Kennzahlen erhoben und nun veröffentlicht. Anhand dieser Daten ist es zum ersten Mal möglich, die infrastrukturelle Situation der Sammlungen zu vergleichen.

Die Kennzahlen bündeln Informationen zu knapp 900 Sammlungen an 85 Universitäten, die geordnet nach Bundesländern und Universitäten abgerufen werden können. Dargestellt werden die für jede Universität registrierten Sammlungen sowie deren disziplinäre Zuordnung. Die Daten geben darüber Auskunft, ob Bestände aktiv betreut und genutzt werden, welche Universitäten die Zuständigkeiten ihrer Sammlungen im Rahmen einer universitätsweiten Sammlungsordnung geregelt haben und wo es für diese zentrale Webportale gibt. Ebenfalls abgebildet wird, an welchen Universitäten eine zentrale Stelle für die Belange aller Sammlungen zuständig ist.

Dr. Cornelia Weber, Leiterin der Koordinierungsstelle, erklärt: „Die in den Kennzahlen berücksichtigten Faktoren betrachten wir als wichtige Indikatoren für die wissenschaftliche Nutzbarkeit und den professionellen Einsatz der Sammlungen im Hochschulalltag. Ein Teil der wissenschaftlichen Sammlungen hat sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt, an anderen Stellen sind Desiderate vorhanden. Mit der Publikation der Kennzahlen möchten wir die systematische Qualitätsentwicklung der Sammlungen anstoßen und nicht zuletzt die Hochschulleitungen, politische Entscheidungsträger und Drittmittelgeber darauf aufmerksam machen, dass dies nur mit ihrer Unterstützung geschehen kann. Da wir die Kennzahlen regelmäßig aktualisieren, können wir außerdem die Dynamik der Entwicklung in den Sammlungen verfolgen und langfristig sichtbar machen.“

Weitere Informationen

Kennzahl
Wissenschaftliche Sammlungen

Universitäre Sammlungen
Objektbasierte wissenschaftliche Sammlungen existieren an nahezu allen Hochschulen in Deutschland. Sie spielen eine wichtige Rolle in Lehre und Forschung und stellen für viele Disziplinen eine unentbehrliche Grundlage dar. Das Spektrum der Sammlungen reicht von archäologischen, ethnologischen und kulturgeschichtlichen Objekten über naturkundliche und medizinische Bestände bis hin zu technischen Sammlungen. Die Sammlungen regen immer wieder zu Fragen und Neubewertungen an und werden in den unterschiedlichsten Forschungskontexten eingesetzt.

Die Koordinierungsstelle
Die Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland ist ein Projekt der Humboldt-Universität zu Berlin und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Sie vertritt die Belange aller universitären Sammlungen in Deutschland und arbeitet daran, deren Sichtbarkeit und Nutzbarkeit langfristig zu erhöhen. Die Koordinierungsstelle bietet Beratung in allen sammlungsrelevanten Bereichen an, entwickelt Handreichungen und Leitfäden zur stärkeren Professionalisierung der Arbeit in und mit Sammlungen und unterstützt den Aufbau eines gemeinsamen Netzwerks.

Kontakt

Dr. Cornelia Weber
Humboldt-Universität zu Berlin
Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland
Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik

Tel.: 030 2093 1968
weber@wissenschaftliche-sammlungen.de