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Bonhoeffer-Medaille für Peter Hegemann

Das Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie ehrt den Biophysiker Peter Hegemann von der Humboldt-Universität zu Berlin (HU)
Professor Peter Hegemann

Professor Peter Hegemann
Abbildung: Mark Wagner/kameradisten.de

Prof. Dr. Peter Hegemann von der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) wird am Mittwoch, 11. Mai, mit der Karl Friedrich Bonhoeffer Award Lecture gewürdigt. Der Professor für Experimentelle Biophysik erhält die Bonhoeffer-Medaille des Max-Planck-Instituts (MPI) für biophysikalische Chemie für seine herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Optogenetik und neurooptischen Technologien.

Hegemann wird um 14 Uhr im Manfred-Eigen-Saal des Instituts in Göttingen einen Vortrag in englischer Sprache über seine Forschungsergebnisse halten. Interessierte Besucher sind willkommen.

Mit der Karl Friedrich Bonhoeffer Lecture lädt das Max-Planck-Institut bereits seit 2004 renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein, über ihre neuen Forschungsergebnisse zu berichten. Seit diesem Jahr wird die Reihe als Award weitergeführt, verbunden mit der Verleihung einer Medaille. Hegemann, der seit 2005 Professor an der HU ist, hatte erst kürzlich für seine Arbeit den ERC Advanced Grant für das Jahr 2015 erhalten.

Begründer der Optogenetik

Hegemann leitet am Institut für Biologie der Humboldt-Universität zu Berlin die Arbeitsgruppe der Experimentellen Biophysik. Als Begründer der Technologie der Optogenetik hat er die Lebens- und Neurowissenschaften grundlegend weiterentwickelt. Die Technologie ermöglicht detaillierte Einblicke in die Arbeitsweise spezifischer Zellen und von Gewebe mittels Licht. Grundlegend war dabei die Identifikation von sogenannten Kanalrhodopsinen als lichtabhängige Ionenkanäle. Diese Proteine lassen sich in lebende Gewebe verpflanzen. Mit Hilfe von Licht können anschließend Nervenzellen ein- und ausgeschaltet und somit Funktionen von Zellen, Zelltypen und Geweben studiert werden. Diese neue Technik der optischen Visualisierung der Schaltkreise von Nervenbahnen findet weltweite Anwendung, beispielsweise bei der Erforschung neurologischer Erkrankungen wie Epilepsie und Parkinson.

Für seine Leistungen wurde er in der Vergangenheit mehrfach ausgezeichnet, so im Jahr 2013 mit dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie dem Brain Prize der Grete Lundbeck European Brain Research Foundation. Im November 2015 wurde der Erfinder der Technologie der Optogenetik zudem mit dem Berliner Wissenschaftspreis ausgezeichnet.

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