Presseportal

HU-Alumnus bei Stanford-Summit zu Gast

Manouchehr Shamsrizi hat an der Humboldt-Universität zu Berlin studiert und seinen Abschluss gemacht. Jetzt reist er als erfolgreicher Start-up-Gründer zu einem renommierten Summit in die USA.
Manouchehr Shamsrizi

HU-Alumnus Manouchehr Shamsrizi
Abbildung: Enri C. Strobel/privat

Manouchehr Shamsrizi ist erst 28 Jahre alt und hat schon einige Auszeichnungen vorzuweisen. Die jüngste wird ihn nach Kalifornien, an die Stanford University und ins Silicon Valley, führen. Dort wird der Start-up-Gründer als einer von 100 ausgewählten Unternehmern und Investoren aus Europa am Global Entrepreneurship Summit 2016 (GES) vom 22. bis 24. Juni 2016 teilnehmen. Das Summit geht auf Initiative von Präsident Barack Obama zurück.

Drei Dinge verbinden den Politik-, Wirtschafts- und Kulturwissenschaftler mit der Humboldt-Universität zu Berlin (HU). Er hat hier von 2012 bis 2014 studiert und seinen Master in Public policy gemacht. Er ist Mitbegründer und jetzt externes Mitglied des „gamelab“ am HU-Exzellenzcluster „Bild Wissen Gestaltung. Ein interdisziplinäres Labor“. Und er war während seines Studiums Stipendiat der Deutschlandstipendium-Themenklasse „Altern & Alter“ der Schering Stiftung, wo Studierende verschiedener Fachrichtungen zusammen forschten. Shamsrizi ist hier mit Themen wie Generationengerechtigkeit und Pflegenotstand stärker in Berührung gekommen. „Auf der einen Seite haben wir eine alternde Gesellschaft und mangelnde Ressourcen im Pflegebereich, andererseits gibt es heute viele technische Möglichkeiten, um die Lebensqualität und Gesundheit von Senioren zu steigern und dabei Pflegekräfte zu entlasten“, sagt der gebürtige Hamburger.

Videospiele für Senioren

Zusammen mit sechs Freunden, Studierenden und Absolventen aus unterschiedlichen Fachrichtungen aus ganz Deutschland, hat er das Start-up „RetroBrain R&D“ gegründet. Mit der Einladung des amerikanischen Außenministeriums werden er und das Start-up für Innovation bei Videospielanwendungen im Healthcare-Bereich ausgezeichnet.

Video: RetroBrain R&D

Wie sehen die Produkte aus? Eins heißt „MemoreBox“ und ist eine Sammlung von Computerspielen für Senioren. Die Spiele – Motorradfahren, Kegeln und Tischtennis stehen auf dem Programm – werden zurzeit in mehreren Hamburger Senioren- und Pflegeheimen getestet. „Im Vergleich zu handelsüblichen Videospielen sind die Spiele auf die Zielgruppe zugeschnitten, vom Design wie von der Handhabung her, und mit Gesten und barrierefrei bedienbar“, sagt der Ausgründer. Beim Motorradspiel steuern die Teilnehmer beispielsweise ein Motorrad allein durch Gewichtsverlagerung von einem Bein zum anderen, während sie gleichzeitig Autos ausweichen und Benzinkanister einsammeln müssen. Was sie dabei gar nicht im Auge haben: Die Bewegungen erhöhen ihre Stand- und Gangsicherheit und helfen Sturzverletzungen vorzubeugen. „Die Spiele funktionieren mittels verschiedener therapeutisch-präventiv-rehabilitativ wirksamer Elemente, die unter anderem aus Erkenntnissen der Geriatrie, der Neuropsychologie sowie der Physio- und Musiktherapie entwickelt wurden“, erklärt Shamsrizi.

Spiele fördern das soziale Miteinander

Die Spiele sollen auch bei Demenzerkrankungen therapeutisch und präventiv wirken. Die Jungunternehmer arbeiten in einem Modelprojekt mit der BarmerGEK zusammen, die die Spielesammlung auf ihre präventiven und gesundheitsförderlichen Aspekte untersucht. Auch Konzepte für Schmerztherapien, Parkinson oder Formen der Datenanalyse sind in Arbeit. Eins ist schon jetzt klar: Die Spiele fördern das soziale Miteinander und sorgen für gute Laune.   

Gefördert wurden die Gründer im Exist-Programm vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, durch die Humboldt-Innovation GmbH und Michael Wahl, HU-Professor für neue Medien in der Rehabilitation, sowie anschließend im Hamburger Programm InnoRampUp. RetroBrain R&D ist unter anderem Preisträger des Rudi-Assauer-Awards für Innovationen im Kampf gegen die Demenz und setzt gemeinsam mit der BarmerGEK als erstes Start-up ein Modellvorhaben nach dem neuen Präventionsgesetz um. Shamrizi war außerdem Global Justice Fellow der Yale University und wurde als Global Shaper des Weltwirtschaftsforums und als Fellow of the Royal Society of Arts ausgezeichnet.

Je größer der Austausch, desto besser die Lösungen

Neue Anregungen wird Shamsrizi auch auf dem Summit erhalten, wo er außerdem einer von fünfzig Auserwählten der „Masterclasses“ der Konferenz ist. Der 28-jährige wird dort auf führende Wissenschaftler und Investoren treffen und an exklusiven Trainings teilnehmen: „Je größer und diverser unser Austausch an Ideen und unsere Vernetzung, desto besser können unsere Lösungen sein. Deswegen freue ich mich auf die vielen neuen Anregungen, die mir meine Teilnahme am GES eröffnen wird.“

Das Global Entrepreneurship Summit 2016 dient dem Austausch, der Weiterbildung und der Vernetzung von herausragenden Unternehmern und Investoren aus der ganzen Welt.

Weitere Informationen