Erster IQB-Bildungstrend in der Primarstufe veröffentlicht
Grafik: IQB
Das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB), ein An-Institut der Humboldt-Universität zu Berlin, hat am 13. Oktober 2017 den ersten IQB-Bildungstrend in der Primarstufe veröffentlicht. In der Studie werden im Auftrag der Kultusministerkonferenz (KMK) Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern der 4. Jahrgangsstufe in den Fächern Deutsch und Mathematik untersucht, um zu prüfen, inwieweit die bundesweit geltenden Bildungsstandards in diesen Fächern erreicht werden. Neben einer Bestandsaufnahme der in den 16 Ländern in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2016 erreichten Kompetenzen werden insbesondere auch Trendanalysen veröffentlicht. Sie zeigen, inwieweit sich die Ergebnisse zwischen den Jahren 2011 und 2016 verändert haben. Im Jahr 2016 nahm eine repräsentative Stichprobe von 29.259 Viertklässlerinnen und Viertklässlern aus 1.508 Schulen im gesamten Bundesgebiet teil.
„Die IQB-Bildungstrends bilden eine zentrale Säule des Bildungsmonitorings in Deutschland. Mit den aktuellen Ergebnissen erhalten die Länder wertvolle Informationen zu Stärken und Schwächen ihrer Bildungssysteme im Primarbereich, die sie zur Weiterentwicklung der Bildungsqualität nutzen können.“ Prof. Dr. Petra Stanat, Direktorin und wissenschaftlicher Vorstand des IQB.
Neben den Analysen zum Erreichen der Bildungsstandards in Deutschland insgesamt und in den 16 Ländern geht der IQB-Bildungstrend 2016 der Frage nach, inwieweit Unterschiede in den erreichten Kompetenzen mit bestimmten Merkmalen der Schülerinnen und Schüler in Zusammenhang stehen. Untersucht werden Kompetenzunterschiede zwischen Jungen und Mädchen, Zusammenhänge zwischen erreichten Kompetenzen und Merkmalen der sozialen Herkunft sowie Unterschiede im Bildungserfolg zwischen Kindern aus zugewanderten Familien und Kindern ohne Zuwanderungshintergrund. Ergänzend werden Befunde zur Qualifikation von Deutsch- und Mathematiklehrkräften sowie zur Lernsituation einer heterogenen Schülerschaft berichtet. Hierbei wird einerseits auf Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf und andererseits auf besonders leistungsstarke Schülerinnen und Schüler eingegangen.
Über die Studien
Die Studien des IQB zum nationalen Bildungsmonitoring finden im Bereich der Primarstufe in den Fächern Deutsch und Mathematik in der Regel alle fünf Jahre statt. Im Bereich der Sekundarstufe I erfolgt die Durchführung alle drei Jahre alternierend in den Fächergruppen Deutsch, Englisch und Französisch einerseits sowie Mathematik, Biologie, Chemie und Physik andererseits. Mit den Studien, die das IQB in den Jahren 2009 (Sekundarstufe I: Deutsch, Englisch, Französisch), 2011 (Primarstufe: Deutsch, Mathematik) und 2012 (Sekundarstufe I: Mathematik, Biologie, Chemie, Physik) durchgeführt hat, konnte der erste Zyklus abgeschlossen werden. Die im Jahr 2015 durchgeführte Untersuchung (Sekundarstufe I: Deutsch, Englisch, Französisch) erlaubte es erstmalig, in Bezug auf das Erreichen der Bildungsstandards Entwicklungstrends in der Sekundarstufe I zu analysieren. Mit dem IQB-Bildungstrend 2016 liegt nun auch für die 4. Jahrgangsstufe eine Analyse von Veränderungen in zentralen Kompetenzbereichen vor, die in einem Zeitraum von fünf Jahren stattgefunden haben.
Weitere Informationen
Pressemitteilung Kultusministerkonferenz vom 13. Oktober 2017
Kontakt
Stefan Schipolowski
Wissenschaftlicher Leiter IQB-Bildungstrends
Camilla Rjosk
Koordination IQB-Bildungstrend 2016
Tel.: 030-2093-46500
iqb-lv2016@iqb.hu-berlin.de