Das An-Institut artop feiert 30-jähriges Bestehen
Das Institut ist personell eng mit dem Institut für Psychologie der HU und Wolfgang Scholl verbunden. Der mittlerweile emeritierte HU-Professor hat das Institut 1995 initiiert, um den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft auf dem Feld der Arbeits‑ und Organisationspsychologie zu fördern. Zu damaliger Zeit waren Third-Mission und der Wissenstransfer in die Gesellschaft noch keine weitverbreiteten Themen. „Unser Ziel ist von Anfang an, forschungsbasiertes Wissen in Wirtschaft, Verwaltung, Gesellschaft und Politik zu tragen sowie aktuelle Fragestellungen in der Universität empirisch zu beantworten“, sagt Thomas Bachmann, Mitgründer von artop sowie ehemaliger HU-Student und -Mitarbeiter.
Begleitung für Einzelpersonen, Teams, Organisationen
Was ist das Kernthema von artop? Kurz gesprochen: Das An-Institut unterstützt Menschen wissenschaftlich fundiert bei der Bewältigung komplexer Veränderungsprozesse im Arbeitsleben – als Einzelpersonen, Teams und Organisationen. Dabei stehen Beratung, Ausbildung und Forschung im Fokus. Hinter dem Institut stehen erfahrende Coaches, Psycholog*innen und Berater*innen, die Coachings bei beruflichen Herausforderungen, Mediationsverfahren bei Konflikten und Teamentwicklungsprozesse für Arbeits- und Projektgruppen durchführen – in deutscher und seit 2021 auch in englischer Sprache. Artop unterstützt die HU auch bei internen Projekten zur Personal-, Team- und Organisationsentwicklung. Hierzu zählen in letzter Zeit beispielsweise das Strategieprojekt der Universitätsbibliothek UB2035, die Begleitung des Projekts Leitbild Lehre sowie die verstärkte Kooperation mit dem Seminar für Ländliche Entwicklung (SLE).
Masterstudiengang in Kooperation mit der HU
Im Bereich Ausbildung bietet das An-Institut in seiner Akademie einen umfassenden Aus- und Weiterbildungskatalog. Das Spektrum reicht von Einführungsseminaren über mehrmonatige Ausbildungen bis hin zu maßgeschneiderten Inhouse-Angeboten. In Kooperation mit der Humboldt-Universität bietet artop den weiterbildenden Masterstudiengang „Beratung und Beratungswissenschaften“ an. Die dritte Säule des An-Instituts ist angewandte Forschung. Seit 1995 resultierten daraus über 350 Publikationen. Hinzu kommen eine Vielzahl an Drittmittelanträgen mit Professor*innen der HU, in denen artop als Konsortialpartner mitwirkte bzw. den Kontakt zu notwendigen Praxispartnern herstellte. Ein Beispiel dafür ist das Verbundprojekt „KoRegio100“ in Zusammenarbeit mit dem SLE, das für vier Jahre mit 3,5 Millionen Euro gefördert wird.
Caritatives Engagement
artop engagiert sich zudem ehrenamtlich, unterstützt das Deutschlandstipendium der HU und fördert Studierende der Humboldt‑Universität durch Praktika, studentische Hilfskraftstellen, vergünstigte Teilnahme an Ausbildungen und einer Vielzahl an Projekten für Abschlussarbeiten, Seit seiner Gründung wurden auf diese Weise bei artop unter anderem 20 Promotionen zum Abschluss gebracht. Das An-Institut veranstaltet zudem Ausstellungen im eigenen Haus und bietet Pro-Bono‑Beratung für ausgewählte caritative Organisationen an.
Einsatz von KI
Das 30 jährige Bestehen von Artop markiert nicht nur eine lange Tradition, sondern auch einen Aufbruch in eine neue Phase. „Das Thema Künstliche Intelligenz wird in Beratung und Ausbildung künftig eine gewichtige Rolle spielen“, gibt Bachmann einen Ausblick. Das An-Institut hat hier bereits einen ersten Schritt getan und bietet mit einem eigenen artop-ChatBot interessierten Personen die Möglichkeit, KI-basiert auf systemische Inhalte zuzugreifen.
In den kommenden Jahren soll auch die erfolgreiche Zusammenarbeit der HU – artop muss alle fünf Jahre einen Verlängerungsantrag stellen und hat 2024 eine erfolgreiche Evaluation hinter sich – weitergeführt und vertieft werden. Dies gilt in erster Linie für die bereits etablierten Formate in der Weiterbildung, der Forschung wie auch in der organisationalen Entwicklung.
Autorin: Ljiljana Nikolic
Weitere Informationen