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Auszeichnung für HU-Professor Joseph Vogl

Prof. Dr. Joseph Vogl vom Institut für deutsche Literatur der HU erhält für sein wissenschaftliches und publizistisches Gesamtwerk den Günther Anders-Preis für kritisches Denken 2022
Joseph Vogl vor einem roten Hintergrund

Prof. Dr. Joseph Vogl, Foto: P. Rigaud

Der Philosoph, Literatur- und Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Joseph Vogl vom Institut für deutsche Literatur der Humboldt-Universität zu Berlin erhält den Günther Anders-Preis für kritisches Denken 2022. Der Inhaber des Lehrstuhls für Neuere deutsche Literatur und Kulturwissenschaft in Verbindung mit Medien sowie Regular Visiting Professor an der Princeton University wird mit dem 20.000 Euro dotierten Preis am 8. Mai 2022 in der Staatsbibliothek zu Berlin ausgezeichnet.

Auszeichung für wissenschaftliches und publizistisches Gesamtwerk

Die Jury zeichnet Vogl für sein wissenschaftliches und publizistisches Gesamtwerk, insbesondere für seine jüngeren Arbeiten zur Theorie der Gegenwart und des modernen Finanzkapitalismus aus. Mit ihrer Entscheidung würdigt die Jury einen Autor, dessen kritische Gegenwartsdiagnostik Brücken schlägt zwischen den Disziplinen, etwa zwischen Literaturwissenschaft und Wissensgeschichte, so schon in der Dissertation über Ort der Gewalt. Kafkas literarische Ethik (1990), aber auch zwischen Philosophie, Kultur- und Medienwissenschaft, vor allem jedoch zwischen Kulturkritik und Ökonomie.

Der zuletzt genannten Thematik widmet sich Joseph Vogl seit 2002, erst in seinem Werk Kalkül und Leidenschaft. Poetik des ökonomischen Menschen, danach in drei Büchern zum Gespenst des Kapitals (2010), zum Souveränitätseffekt (2015) und jüngst zu Kapital und Ressentiment (2021). 

Kritik am modernen und gegenwärtigen Finanzmarktkapitalismus

Joseph Vogl avancierte zu einem Wortführer in der Kritik am modernen und gegenwärtigen Finanzmarktkapitalismus. In seinem jüngsten Werk Kapital und Ressentiment. Eine kurze Theorie der Gegenwart rekonstruiert er, wie im digitalen Zeitalter gigantische Internetkonzerne als neue unternehmerische Machtformationen unser vertrautes politisches Universum grundlegend verändern und immer massiver in die Entscheidungsprozesse von Regierungen, Gesellschaften und Volkswirtschaften eingreifen.

Über den Günther Anders-Preis 

Der Günther Anders-Preis wird von der Internationalen Günther Anders-Gesellschaft alle zwei Jahre abwechselnd in Wien, München und Berlin verliehen und ist mit 20.000 Euro dotiert. Finanzieller Träger des Preises ist die C.H.Beck Stiftung in München. Mit Prof. Dr. Joseph Vogl wird der Preis zum dritten Mal verliehen.

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