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Lebenswissenschaften an der HU erforschen Coronavirus

Mehrere Projekte am IRI Life Sciences – erste Resultate wecken Hoffnung

Der coronabedingte Präsenznotbetrieb an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) ist zu Ende. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Integrative Research Institute for the Life Sciences (IRI Life Sciences) sind zurückgekehrt in die Labore und an die Computer. Ihre Arbeit haben sie teilweise neu ausgerichtet. Die Erforschung des Coronavirus ist zu einer wichtigen Aufgabe geworden.

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Projekt-Webseite des IRI Life Sciences informiert über Forschungsaktivitäten zu Corona. Bild: webraise

Der Epidemiologe Dirk Brockmann, IRI-Mitglied und Professor an der HU am Institut für Biologie, ist derzeit einer der gefragtesten Wissenschaftler in Deutschland, wenn es um Infektionszahlen und die Verbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 geht. Er war maßgeblich an der Entwicklung der Corona-Datenspende-App des Robert-Koch-Institutes (RKI) beteiligt. Sein nächstes Ziel: eine "Fieberkarte" für Deutschland erstellen, die hilft, neue Infektions-Hotspots auf Landkreisebene zu entdecken.

Für das menschliche Auge nicht sichtbar ist das Forschungsinteresse des IRI-Sprechers Markus Landthaler, Professor für RNA-Biologie an der HU und Gruppenleiter am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin. Der Systembiologe erforscht die Mechanismen und zellulären Funktionen von RNA-bindenden Proteinen. Diese Kompetenz überträgt er in Zeiten von Corona auf neue Projekte. Unter seiner Leitung untersuchte jüngst ein multidisziplinäres Team das RNA-Profil in SARS-CoV-2-infizierten menschlichen Lungenzelllinien. Das Resultat weckt Zuversicht: sollten die Erkenntnisse durch weitere Studien bestätigt werden, können sie möglicherweise den Weg für eine therapeutische Intervention bei SARS-CoV-2-Infektionen ebnen.

Einem Heilmittel auf der Spur ist der Biophysiker und Professor für Molekulare Biophysik am Institut für Biologie der HU, Andreas Herrmann, Gründungssprecher des IRI. Er und Kollegen verfolgen einen Therapieansatz mit der Entwicklung von Nanopartikeln, die das Eindringen des Coronavirus in die Zelle verhindern sollen. Gelungen ist dieser Ansatz bereits für Influenzaviren.

Weitere Informationen

Das Integrative Research Institute (IRI) for the Life Sciences wurde 2013 im Rahmen der Exzellenzinitiative von der Humboldt-Universität zu Berlin gemeinsam mit der Charité-Universitätsmedizin Berlin und dem Max-Delbrück-Zentrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) gegründet. Die Forschenden am IRI Life Sciences betreiben interdisziplinäre Grundlagenforschung. Mittels innovativer Methoden ergründen sie bspw. die zellulären Ursachen von Krebserkrankungen und Infektionskrankheiten.

Details zu den Aktivitäten des IRI Life Sciences rund um Corona

Kontakt

Robert Kircher-Reineke
Science Communication IRI Life Sciences
Tel. +49 30 2093 47903
mail: robert.kircher-reineke@hu-berlin.de