HU-Professor Christoph Möllers wird 2026 Rektor des Wissenschaftskollegs
Die Mitgliederversammlung des Wissenschaftskollegs zu Berlin hat am 18. Juli 2025 im Einvernehmen mit dem Stiftungsrat der Wissenschaftsstiftung Ernst Reuter Christoph Möllers, Professor für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin, zum neuen Rektor des Wissenschaftskollegs gewählt. Er übernimmt das Amt voraussichtlich zum 1. September 2026 von der Historikerin Barbara Stollberg-Rilinger, die dem Wissenschaftskolleg als Permanent Fellow verbunden bleiben wird. Das Wissenschaftskolleg schätzt sich glücklich, mit Christoph Möllers einen weit über sein Fach hinaus hoch renommierten Wissenschaftler von internationalem Rang zu gewinnen, der auch in der breiteren Öffentlichkeit großes Ansehen genießt.
Zur Person
Christoph Möllers studierte Rechtswissenschaften, Philosophie und Komparatistik in Tübingen, Madrid und München, wo er 1999 promovierte. Die Habilitation erfolgte 2004 in Heidelberg. Neben seinen viel beachteten Büchern Staat als Argument (München 2000), Die Möglichkeit der Normen (Berlin 2015) und Freiheitsgrade. Elemente einer liberalen politischen Mechanik (Berlin 2020) sowie der jüngst erschienenen Aufsatzsammlung zu Demokratie und Gewaltengliederung (Berlin 2025) hat er eine Vielzahl weiterer Monografien, Sammelbände und Aufsätze vorgelegt.
Möllers’ Beobachtungen und Thesen zur Vielfältigkeit, Komplexität und Hybridität normativer Praktiken wurden in der Fachwelt ebenso gewürdigt wie seine Theorie der Freiheitsgrade, die die politische Freiheit auch und gerade angesichts jüngster Herausforderungen wie Rechtspopulismus, Pandemie und Klimawandel verteidigt. Besondere und breite Beachtung fand auch sein Konzept der Gewaltenteilung, die keiner Vorrangregel unterliege, sondern primär dem Ausgleich zweier Legitimationsansprüche diene: dem Anspruch auf individuelle Freiheit und dem auf demokratische Selbstbestimmung. Seine Stellungnahmen zu Themen wie Kunst- und Wissenschaftsfreiheit machten Möllers einem breiten Publikum bekannt.
Er ist Träger des Leibniz-Preises der DFG, des Schader-Preises und des Tractatus-Preises sowie Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Im akademischen Jahr 2006/2007 war er Fellow des Wissenschaftskollegs, das ihn 2012 auch als Permanent Fellow berief. Als Prozessvertreter vor dem Bundesverfassungsgericht hat Christoph Möllers wiederholt den Bundestag, den Bundesrat und die Bundesregierung vertreten.
Über das Wissenschaftskolleg
Das Wissenschaftskolleg ist ein weltweit renommiertes Institute for Avanced Study, das sowohl international anerkannten wie auch vielversprechenden jüngeren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit bietet, sich frei von Verpflichtungen für ein akademisches Jahr auf ein selbstgewähltes Arbeitsvorhaben zu konzentrieren. Der Rektor bzw. die Rektorin bestimmt in Absprache mit den Permanent Fellows die wissenschaftliche Arbeit des Kollegs, leitet die Auswahlverfahren für Fellows und führt die laufenden Geschäfte.