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Frühlingsgefühle in Berlin: Gemeinsam Emotionen in der Stadt erforschen

Das Citizen-Science-Projekt „Deine emotionale Stadt“ geht in die nächste Runde: Ab sofort ist diedazugehörige App auch in Arabisch, Russisch und Türkisch verfügbar. Mit insgesamt fünf Sprachen können sich jetzt mehr Berliner:innen als zuvor an dem Forschungsprojekt zum Wohlfühlen in der Stadt beteiligen.

Sind Sie gestresst, glücklich, entspannt oder energiegeladen? Teilen Sie es der Wissenschaft mit und werden selbst zur Stadtforscherin oder zum Stadtforscher. „Deine emotionale Stadt“, ein gemeinsames Projekt des Interdisziplinären Forums Neurourbanistik e.V., der Charité - Universitätsmedizin Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Technischen Universität Berlin und des Futuriums, lädt seit 2022 Bewohner:innen und Besucher:innen Berlins dazu ein, ihre Alltagsemotionen über die App „Urban Mind“ zu teilen.

Bisher konnte mit der App sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch gearbeitet werden. Nun geht das Projekt mit Arabisch, Russisch und Türkisch in eine neue Etappe. Mazda Adli, Psychiater, Stressforscher und Studienleiter an der Charité, betont: „Menschen mit Migrationshintergrund und Sprachbarrieren stehen oft besonders unter Stress, werden aber in herkömmlichen Forschungsprojekten oft nicht berücksichtigt. Unsere Citizen-Science-App ist nun in fünf Sprachen verfügbar, um Barrieren abzubauen und noch mehr Menschen zu erreichen.“

Zusammenhang zwischen Stadt und Wohlbefinden

Mit dem Update werden – ganz im Sinne der Citizen Science – auch erste Anregungen aus der Bevölkerung in die App eingebaut, welche in öffentlichen Workshops im Futurium, Konferenzen, durch Interviews sowie durch Zusendungen von Nutzer:innen gewonnen wurden. Neben neuen Fragen – etwa zur medizinischen Versorgung in der Nachbarschaft und Diversität in der Stadt wurden auch die Fragen rund um das Thema Einsamkeit vertieft.

„Indem wir Erfahrungen einzelner Bürger:innen in der App erfassen, hoffen wir, neue Zusammenhänge zwischen Stadt und Wohlbefinden zu entdecken. Man könnte sagen, wir crowdsourcen individuelle Lebenserfahrungen und diskutieren dann unsere Ergebnisse gemeinsam mit den Bürger:innen – das gibt es in der Urban Mental Health Forschung so bisher noch nicht. Hier zeigt sich das echte Potenzial kollaborativer Citizen Science“, sagt Joerg Fingerhut, Philosoph und Studienleiter an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Eine „Emotionsstadtkarte“ Berlins

Interessierte können sich die „Urban Mind“-App kostenlos im GooglePlay oder AppStore herunterladen und werden an den kommenden sieben Tagen bis zu drei Mal täglich zu ihrem aktuellen emotionalen Befinden und ihrer räumlichen Umgebung befragt. Über GPS werden die Angaben dabei kartographiert. Ziel ist die Entwicklung einer „Emotionsstadtkarte“ Berlins. Die Ergebnisse sollen zeigen, wann und wo die Stadt Stress verursacht, um Risikofaktoren für die psychische Gesundheit zu identifizieren, aber auch positive Ressourcen zu erkennen, die das Wohlbefinden verbessern.

Weitere Informationen

Download der App über folgende Links:

iOS

Android 

Kontakte

Prof. Dr. med. Mazda Adli
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie CCM,
Charité - Universitätsmedizin Berlin

mazda.adli@charite.de

Dr. Phil Joerg Fingerhut 
Berlin School of Mind and Brain
Humboldt-Universität zu Berlin

 joerg.fingerhut@hu-berlin.de