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Freie Universität Berlin und Humboldt-Universität zu Berlin beteiligen sich mit Veranstaltungen am „Weltkongress gegen die Todesstrafe“

Kongress vom 15. bis 18. November 2022 in Berlin / Ausstellung an der Humboldt-Universität ab sofort / Ausstellung an der Freien Universität vom 10. bis 18. November 2022
Alternativtext

Ausstellung „Les visages de l’abolition“ mit Fotos von Menschenrechts-
aktivist:innen am Zaun des Ehrenhofes der Humboldt-Universität.
Foto: Ina Friebe / HU Berlin

Die Freie Universität Berlin und die Humboldt-Universität zu Berlin beteiligen sich mit zwei Ausstellungen und drei Diskussionsveranstaltungen am „Weltkongress gegen die Todesstrafe“, der vom 15. bis 18. November 2022 von der französischen Menschenrechtsorganisation Ensemble contra la peine de mort (ECPM) ausgerichtet wird. Die Fotoausstellung an der Humboldt-Universität mit 19 Porträts von Menschenrechtsaktivist:innen, die sich gegen die Todesstrafe engagieren oder engagierten, wie zum Beispiel Christian Broda (1916–1987), ehemaliger Justizminister Österreichs und Mitherausgeber des Zusatzprotokolls in der Europäischen Menschenrechtskonvention zur Abschaffung der Todesstrafe. Gezeigt werden auch Porträts von ehemaligen Betroffenen wie Susan Kugula, die elf Jahre in einer Todeszelle in Uganda saß und 2016 freigelassen wurde.

Die Ausstellung kann ab sofort im Außenbereich des Standortes der Hochschule Unter den Linden 6, 10117 Berlin-Mitte besucht werden. Zudem hält der Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Martin Heger von der Humboldt-Universität am 14. November 2022 einen Vortrag „Death penalty today – a European perspective in a time of unrest“, im Anschluss daran findet ein Gespräch mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen statt.

Die Ausstellung im Henry-Ford-Bau der Freien Universität wird vom 10. bis 18. November 2022 zu besichtigen sein. Sie präsentiert unter dem Titel „Final Moments on Death Row“ Werke des Dokumentarfotografen Marc Asnin sowie des Fotojournalisten Scott Langley. Gezeigt werden Zitate von zum Tode Verurteilten und Bilder von Gefängnissen, in denen die Todesstrafe vollzogen wird. Die öffentlichen Diskussionsveranstaltungen des Fachbereichs Rechtswissenschaft der Freien Universität – eine zum Thema Todesstrafe in Deutschland, eine mit Marc Asnin und Scott Langley – finden am 14. sowie am 16. November 2022 statt.  

Juristische Auseinandersetzungen mit der Todesstrafe sind Bestandteil eines Studiums der Rechtswissenschaft. An der Freien Universität Berlin etwa arbeiten Studierende im Rahmen von zwei Projekten – der „FU Law Clinic – Praxis der Strafverteidigung“ und der „FU Law Clinic Post-Conviction“ – unter der Leitung von Professor Carsten Momsen und Professorin Kirstin Drenkhahn mit Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten sowie mit Menschenrechtsorganisationen in Europa und den USA zusammen, die sich für die Abschaffung der Todesstrafe einsetzen. An der Humboldt-Universität ist Professor Florian Jeßberger seit vielen Jahren Beiratsmitglied in der Menschenrechtsorganisation European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) und hat zu Fragen der Todesstrafe publiziert. Zudem werden Fragen der internationalen und historischen Kriminalpolitik an der HU im strafrechtlichen Schwerpunktstudium sowie in interdisziplinären Seminaren behandelt.  

Veranstaltet wird der „Weltkongress gegen die Todesstrafe“ von der französischen Nichtregierungsorganisation „ECPM – Ensemble contra la peine de mort“. Die ECPM ist seit mehr als 20 Jahren einer der führenden Akteure weltweit im Kampf zur Abschaffung der Todesstrafe. Der „Weltkongress gegen die Todesstrafe“ fand erstmals im Jahr 2001 statt und wird alle drei Jahre in einer für die ECPM strategisch wichtigen Stadt abgehalten. Austragungsorte in der Vergangenheit waren unter anderem Madrid, Oslo und Brüssel.

Das Programm des Fachbereichs Rechtswissenschaft der Freien Universität Berlin im Überblick:

Ausstellung “Final Moments on Death Row”

  • 10. bis 18. November 2022, Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin, Garystraße 35, 14195 Berlin
  • Fokus der Ausstellung sind die Sichtweisen und Erfahrungen zum Tode Verurteilter sowie der Institutionen, die sie zum Tode verurteilt haben. Gezeigt werden Arbeiten des Fotografen Marc Asnin und des Journalisten Scott Langley. Marc Asnin hat in seinem englischsprachigen textbasierten Werk „Final Words“ die letzten Aussagen hingerichteter Gefangener im US-Bundesstaat Texas künstlerisch aufgearbeitet. Die Langzeit-Fotodokumentation „Timeline of an Execution“ von Scott Langley stellt eine Chronik eines Gefängnisses während einer Hinrichtung dar.

Diskussionsrunde

  • 14. November 2022, ab 18.30 Uhr, Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin, Hörsaal A
  • Video-Grußwort von der Vizepräsidentin der Freien Universität Berlin Prof. Dr. Verena Blechinger-Talcott
  • Diskussion in englischer Sprache mit dem Vorsitzenden der ECPM sowie einer aus dem Todestrakt wegen erwiesener Unschuld Entlassenen sowie Vortrag des Rechtswissenschaftlers Prof. Dr. Carsten Momsen, Freie Universität Berlin, über die Todesstrafe in Deutschland

Diskussionsrunde

  • 16. November 2022, 18 bis 20 Uhr, Boltzmannstr. 3
  • Veranstaltung mit den Fotografen und Journalisten Marc Asnin und Scott Langley, und Studierenden der Freien Universität Berlin
  • Um Anmeldung wird gebeten bis zum 11. November 2022 an lsmomsen@zedat.fu-berlin.de.

Das Programm der juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin im Überblick:

Ausstellung „Les visages de l’abolition“

  • Bis 18. November 2022, Am Zaun des Ehrenhofes der Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden 6, 10117 Berlin
  • Die Ausstellung zeigt Porträts und Zitate von Menschen, die sich gegen die Todesstrafe in Frankreich, Europa und international einsetzen und eingesetzt haben. Gezeigt werden unter anderem Porträts des Fotografen Christophe Meireis, der Menschen fotografiert hat, die zu einer Todesstrafe verurteilt waren und freigesprochen wurden.

Vortrag und Gespräch

  • 14. November 2022, von 15 bis 16.30 Uhr, Humboldt-Universität zu Berlin, Lichthof Ost, Unter den Linden 6, 10117 Berlin
  • Vortrag von Prof. Dr. Martin Heger von der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität und Experte für Strafrecht und Neuere Rechtsgeschichte
  • Im Anschluss gibt es ein Gespräch mit Zeitzeug:innen. Das Grußwort hält Dr. Yoan Vilain, Leiter der Abteilung Internationales der Humboldt-Universität.

Weitere Informationen

Kontakte

Freie Universität Berlin

Humboldt-Universität zu Berlin

  • Heike Bräuer, Leiterin des Referats Kommunikation und Medien der Humboldt-Universität zu Berlin (komm.), heike.braeuer@hu-berlin.de
  • Dr. David Glowsky, Abteilung Internationales, Öffentlichkeitsarbeit, Humboldt-Universität zu Berlin
    david.glowsky@hu-berlin.de
  • Prof. Dr. Martin Heger, Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht,
    Europäisches Strafrecht und Neuere Rechtsgeschichte
    martin.heger@rewi.hu-berlin.de