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Dem Atem auf der Spur

Tagung des Instituts für Kunst- und Bildgeschichte und des Exzellenzclusters Matters of Activity

Sich mit der künstlerisch-gestalterischen Herangehensweise an den Atem auseinanderzusetzen – das haben sich Prof. Dr. Claudia Blümle, Dr. Linn Burchert und Dr. Rebecca Schönsee auf die Fahnen geschrieben. Vom 11. bis 13. September laden die Forscherinnen alle Interessierten zur Tagung „Atem. Gestalterische, ökologische und soziopolitische Dimensionen, 1900 – Gegenwart“ ein. „Wir wollen uns einem breiten Spektrum ästhetischer, technologischer, biowissenschaftlicher und ökologischer Dimensionen widmen, die in künstlerisch-gestalterische Auseinandersetzungen mit der Atmung seit 1900 einfließen. Die Atmung als etwas Formgebendes, Unsichtbares, aber sicht- oder spürbar Gemachtes soll in den Blick gerückt werden“, erläutert Linn Burchert.

Atem und Tusche mit Zutaten auf Papier
Anselmo Fox, ausser mir aus der Serie I: schwarz/1,
Blatt 4, Berlin 2005, 42 x 60 cm. Atem und Tusche mit
Zutaten auf Papier.

Vier Leitthemen zum Atem

Atmung ist Leben. Die Lunge füllt sich, dehnt sich aus, zieht sich dann wieder zusammen und entleert sich. Dabei überschreitet die Luft – ein unsichtbares Material – die Grenze zwischen innen und außen, zwischen Organismus und Umwelt. Was auf den ersten Blick wie ein rein biologischer Prozess wirken mag, hat auch vielfältige soziale und politische Dimensionen, die in künstlerischen Referenzen ihren Ausdruck finden. Ab der Moderne nehmen Kunst, Design und Technologie immer wieder Bezug auf den Atem, inszenieren ihn in Bildmedien (Malerei, Graphic Novel, Film), in Objektkunst und Umweltdesign. Dieser Vielfalt trägt die Tagung mit ausgewählten Fallbeispielen Rechnung und orientiert sich dabei an vier Leitthemen. So werden teilnehmende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Atem als Material sowie die Atmung als Lebensfunktion betrachten. Auch wird es um Mechanismen des Ein- und Ausschlusses sowie um den Gegensatz von freier Verfügbarkeit und Mangel an Atemluft gehen.

Atmung ist kein neutraler physiologischer Prozess

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden im Laufe der zweitägigen Veranstaltung sehr unterschiedliche Facetten des Atems und seiner Darstellung in Kunst und Medien beleuchten. Die Themen reichen dabei von Luftverschmutzung, Glasbläserei als Methode der Formgebung und gähnenden Frauen in der Malerei bis hin zur Ikonographie der Gasmaske, Atemluft im Weltraum und technisierter Kleidung zur Verbesserung der Atmung.

Organisatorin Linn Burchert: „Uns wird sicherlich die Einsicht begleiten, dass die Atmung kein neutraler physiologischer Prozess ist, sondern vielfältige soziokulturelle und -politische, sowie im weitesten Sinne ökologische Dimensionen hat.“

Zeit, Ort & Informationen

Mi 11.9. ab 17 Uhr, Do 12.9. 10-18 Uhr und Fr 13.09. 10-17 Uhr

ACHTUNG NEUER ORT: Unter den Linden 6, 10099 Berlin, Hörsaal 2097 (1. OG)

Institut für Kunst- und Bildgeschichte, Humboldt-Universität zu Berlin und Exzellenzcluster Matters of Activity

Webseite Veranstaltung

Kontakt

Dr. Linn Burchert
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät
Tel.: 030/209366227
Mail: linn.burchert@hu-berlin.de

Organisation

Prof. Dr. Claudia Blümle, Professorin für Geschichte und Theorie der Form und Principal Investigator im Exzellenz-Cluster Matters of Activity (Humboldt-Universität zu Berlin)

Dr. Linn Burchert, Mitarbeiterin am Lehrbereich Kunstgeschichte der Moderne (Humboldt-Universität zu Berlin)

Dr. Rebecca Schönsee, assoziiertes Mitglieder Institut für Germanistik (Universität Wien)