Annarita Doronzio mit dem „Premio Athena Ilias“ ausgezeichnet
Die Archäologin Dr. Annarita Doronzio, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Dozentin am Institut für Archäologie der Humboldt-Universität zu Berlin, wurde am 5. September mit dem angesehenen „Premio Athena Ilias – Donne di Magna Grecia“ ausgezeichnet. Der Preis, der im italienischen Policoro vergeben wurde, würdigt Frauen aus der Region Basilikata, die sich auf nationaler und internationaler Ebene in Wissenschaft, Kultur, Unternehmertum, Medizin und zivilem Engagement hervorgetan haben.
Ihren Master in Klassischer Archäologie und ein Spezialisierungsdiplom schloss Doronzio in Basilikata mit Auszeichnung ab. Im Jahr 2014 promovierte sie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Università degli Studi di Napoli L'Orientale zum Thema „Athen im 7. Jahrhundert v. Chr. Räume und Funde der frühen Polis“. Ihr Habilitationsprojekt widmet sich der Keramikproduktion der kykladischen Inseln in archaischer Zeit. Darüber hinaus leitet Doronzio Summer Schools auf der kykladischen Insel Paros in Griechenland, an denen deutsche und griechische Studierende teilnehmen.
Ihre Forschung konzentriert sich maßgeblich auf die Topographie und materielle Kultur des archaischen Athens und der frühen Eisenzeit. Ein zentrales, aktuelles Projekt ist der „Atlas of the Athenian Funerary Evidence (11th–7th B.C.)“, der die vollständige Katalogisierung aller Gräber der Eisenzeit Athens sowie deren Implementierung in ein GIS-System vorsieht. Die Wissenschaftlerin verfügt über umfassende Erfahrung im Einsatz digitaler Methoden in der Archäologie, insbesondere in der Dokumentation und Verwaltung archäologischer Daten mit Hilfe von GIS und Datenbanken.
Doronzio ist auch Leiterin des Siris-Projects. Dieses internationale Grabungs- und Lehrprojekt ist eine Zusammenarbeit zwischen der Humboldt-Universität zu Berlin und dem italienischen Kulturministerium (Direzione Regionale Musei della Basilicata). Es konzentriert sich auf die Erforschung und Aufwertung des archäologischen Erbes der griechischen Kolonie Siris-Herakleia in Policoro. Bei Ausgrabungen an der Akropolis und im Demeter-Heiligtum wurden bedeutende Funde geborgen, darunter ein großes Votivdepot aus der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts v. Chr. mit zahlreichen intakten Gefäßen und einer einzigartigen Terrakottastatuette. Das Projekt, das von der Humboldt-Universitäts-Gesellschaft, dem International Office der HU und Erasmus+ gefördert wird, strebt nicht nur wissenschaftliche Ergebnisse an, sondern soll auch ein Referenzpunkt für den Kulturtourismus werden, indem es Studierende und Forschende und durch Führungen die lokale Gemeinschaft sowie Besucher*innen direkt einbezieht.
Kontakt
Dr. Annarita Doronzio
annarita.doronzio@hu-berlin.de