
Bekanntmachung des BMBF: Förderung von Forschungsinitiativen auf dem Gebiet der „Elektroniksysteme für vertrauenswürdige und energieeffiziente dezentrale Datenverarbeitung im Edge-Computing (OCTOPUS)“
In der ersten Verfahrensstufe sind dem Projektträger zunächst Projektskizzen in deutscher Sprache und in elektronischer Form vorzulegen. Stichtage für die elektronische Einreichung sind der 31. Juli 2021 sowie der 15. Januar 2022.
Gegenstand der Förderung
Gegenstand der Förderung sind FuE3-Aufwendungen im Rahmen industriegetriebener, vorwettbewerblicher Verbundvorhaben zum Thema „Elektroniksysteme für vertrauenswürdige und energieeffiziente dezentrale Datenverarbeitung im Edge-Computing (OCTOPUS)“. Die Vorhaben müssen über Innovationen im Bereich der Mikroelektronik für das Edge-Computing mindestens zwei der folgenden Zielstellungen verfolgen:
- Die Umsetzung einer intelligenten Lastverteilung in einem komplexen Gesamtsystem für die in Nummer 1.1 genannten Anwendungen;
- Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz vorrangig auf Systemebene, gegebenenfalls unterstützt durch die Komponentenebene;
- Realisierung von zeitkritischen Prozessen beginnend bei der Situationserfassung bis hin zur Prozesssteuerung;
- Effizientes und effektives Zusammenspiel mit mobilem Datenaustausch, die Berücksichtigung einer angemessenen Rechenleistung in der Cloud sowie KI-gesteuerter Automation für eine leistungsstarke Datenverarbeitung;
- Steigerung der Erkennungsgenauigkeit relevanter Informationen für eine verbesserte Situationserfassung und Prozesssteuerung;
- Sicherstellung der Vertrauenswürdigkeit von der Datenerfassung über die Datenverarbeitung bis zur Datennutzung insbesondere auf Hardwareebene;
- Realisierung von Nachvollziehbarkeit und Nachweisbarkeit bei der Ereigniserkennung und Entscheidungsfindung.
Um einen signifikanten Beitrag zur Realisierung und Weiterentwicklung des Edge-Computings zu leisten, müssen die geplanten Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zur Mikroelektronik insbesondere in mindestens einem der folgenden Technologiebereiche den Stand der Technik deutlich übertreffen:
- Spezialisierte Prozessoren und Rechenkerne (z. B. neuromorphe Chips, KI-Beschleuniger) zur Fusion und Verarbeitung großer Datenmengen;
- Elektronische Komponenten und Systeme für Technologien der Datenübertragung und Datenfusion wie z. B. Gateways und Knoten, als Grundlage für innovative, sichere sowie energiesparsame Netzwerkarchitekturen;
- Intelligente und ressourcensparsame Elektronik für Sensorik mit enger Einbindung in die Datenverarbeitung und signifikanter Steigerung der Datenqualität und der Ausfallsicherheit;
- Elektronik zur Umsetzung von verteiltem Rechnen und verteiltem maschinellem Lernen in heterogenen Netzwerken und einer intelligenten Netzwerksteuerung;
- Innovative dezentrale Elektronikansätze für die Datenverarbeitung (z. B. bei der Datenfusion) sowie für die Verwaltung und Integration der Netze mittels Methoden der künstlichen Intelligenz.
Bei allen Anwendungen kommt den Querschnittsthemen: Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit sowie Hardware-Software-Co-Design mit einer effizienten Systempartitionierung eine hohe Bedeutung zu. Unerlässlich ist in jedem Fall ein Augenmerk auf die Energiesparsamkeit und den nachhaltigen Ressourceneinsatz von der Komponente bis zur Anwendung. Ebenso wichtig sind die Beachtung der Datenintegrität und die Sicherstellung der Vertrauenswürdigkeit der Komponenten und Systeme. Folgende weitere Querschnittsthemen sind bei der Planung der Vorhaben zu berücksichtigen, wobei mindestens zwei dieser Querschnittsthemen adressiert werden sollen:
- Einsatz von innovativen sowie leistungsfähigen und gegebenenfalls nachweisbaren KI-Methoden sowie Methoden des maschinellen Lernens und verteilten Rechnens;
- Robustheit, Resilienz sowie Self-X-Eigenschaften zur Sicherstellung der Ausfallsicherheit;
- Berücksichtigung der Aspekte Modularität, Upgradefähigkeit, Interoperabilität und Skalierbarkeit auf Netz- und Komponentenebene (Plug&Play-Fähigkeit);
- Realisierung einer echtzeitfähigen bzw. echtzeitnahen Datenverarbeitung;
- Einbeziehung weiterer Merkmale der Nachhaltigkeit (z. B. Reparatur- und Wartungsfähigkeit, Langlebigkeit, Kreislaufwirtschaft, vielseitige Nutzbarkeit etc.).
Gefördert werden Verbundvorhaben, die sich an konkreten industriellen Anwendungen orientieren und sich durch ein hohes wissenschaftlich-technisches und wirtschaftliches Risiko sowie eine große Breitenwirksamkeit auszeichnen.
Art und Umfang, Höhe der Zuwendung
Die Zuwendungen werden im Wege der Projektförderung als nicht zurückzahlbarer Zuschuss gewährt. [...]
Die angestrebte Förderdauer beträgt in der Regel bis zu drei Jahre.
Informationsveranstaltung
Eine Informationsveranstaltung zu dieser Förderrichtlinie findet am 19. Mai 2021 als Webinar statt. In dieser Informationsveranstaltung werden der Inhalt der Förderrichtlinie sowie Prozess und Verfahren der Antragstellung erläutert. Informationen zu dieser Veranstaltung erhalten Interessenten online beim Projektträger bzw. unter: https://www.elektronikforschung.de/service/aktuelles/
Quelle: www.bmbf.de/foerderungen/bekanntmachung-3546.html