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Über den Tellerrand hinaus

Flüchtlingsfrauen erstellten Kochbroschüre mit HU-Studentinnen

Es ist mehr als Nahrungsaufnahme: Das gemeinsame Essen ist auch eine kulturelle Praxis, die Identität schafft, bei dem anhand von Ritualen und Abläufen Werte verhandelt und kulturelles (Selbst-)Verständnis konstruiert wird. Und es ist natürlich auch eine besondere Kommunikationssituation, in der wir viel über die Personen erfahren, mit denen wir an einem Tisch sitzen.

Diese Erfahrung machten auch die HU-Studentinnen Milenka Hampel, Tina Ivačič, Sonja Schiffers und Annika Thöt, als sie in einem Projektmanagementkurs des Career Centers der HU die Idee hatten, gemeinsam mit Frauen aus dem Nordkaukasus aus einer Luckenwalder Flüchtlingseinrichtung Rezepte zu traditionellen Gerichten zu verschriftlichen. Zusammen mit dem Verein „KommMit“, der Flüchtlingsfrauen bei der Verarbeitung von Kriegstraumata betreut und bei dem Tina Ivačič zuvor ein Praktikum gemacht hatte, war die Frauengruppe für das Projekt schnell gefunden.

In gemeinsamen Gesprächen, in denen es um mehr als das Kochen ging, entstand die 32-seitige Broschüre „Ein Stück Heimat in Deutschland“, in der den Urheberinnen ein Gesicht und Platz für ihre Erinnerungen und Geschichten gegeben wird. So werden die Rezepte auf besondere Weise in ihren kulturellen Kontext eingebettet. Das Projekt schaffte es eine Brücke zu schlagen, von der beide Seite profitierten: Einerseits war es für die Flüchtlingsfrauen eine erfreuliche Abwechslung zum isolierten Alltag in der Einrichtung. Die Studentinnen konnten wiederum für die schwierige Situation von Asylbewerberinnen und Kriegsflüchtlingen in Deutschland sensibilisiert werden.

Weitere Informationen

Kostenfreier Download der Broschüre „Ein Stück Heimat in Deutschland. Die Köstlichkeiten Nordkaukasischer Flüchtlingsfrauen“

Kontakt

Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Humboldt-Universität zu Berlin

Tel.: 030 2093-2345
pr@hu-berlin.de