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Hyperaktivitäts-und Aufmerksamkeitsstörungen zwischen Schule und Klinik

Eine interdisziplinäre Fachtagung an der Humboldt-Universität

 

Unruhig, unkonzentriert und unbeherrscht. Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörungen stellen gegenwärtig die häufigste kinderpsychiatrische Diagnose dar. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus Kulturtheorie, Hirnforschung, Pädagogik und Psychoanalyse aber haben dazu geführt, dass die bisherige, fast ausschließlich medizinisch geprägte Betrachtung von Hyperaktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörungen kritisch hinterfragt wird. Anstelle einer Medikalisierung pädagogischer Probleme wird für eine verstärkte  pädagogische und therapeutische Förderung plädiert. Die Abteilungen Verhaltensgestörtenpädagogik und Rehabilitationspsychologie am Institut für Rehabilitationswissenschaften der Humboldt-Universität werten die neuesten Erkenntnisse in einer interdisziplinären Fachtagung aus. 

 

Hyperaktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörungen zwischen Schule und Klinik
Sonnabend, 25. September 2010, 9 bis 17:30 Uhr
Humboldt-Universität zu Berlin, Seminargebäude am Hegelplatz,
 Dorotheenstraße 24, 10117 Berlin, Hörsaal 1.101




Die Beiträge der Referenten betrachten Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörungen primär als Folge des kulturellen Wandels, veränderter Lebensbedingungen und spezieller lebensgeschichtlicher Erfahrungen, ohne dabei die organischen Faktoren für bedeutungslos zu erklären.


Das Programm:

Prof. Dr. Bernd Ahrbeck (Lehrstuhl Verhaltensgestörtenpädagogik, Humboldt-Universität)
ADHS: Kindliche Innenwelt und kulturelle Container

Dr. Miriam Stiehler (Pädagogin und Elternberaterin, WissenSchaffer Elternberatung, Aying)
Konzentrationserziehung statt ADHS-Therapie. Eine Alternative zur Medikalisierung

Dr. Terje Neraal ( Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Sachbuchautor, Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie, Gießen)
ADHS: Symptome verstehen – Beziehungen verändern. Sprachlose Innerlichkeit – unerhörte Botschaften

Prof. Dr. Birgit Gaertner (Psychologin, Sigmund-Freud-Institut, Frankfurt am Main)
ADHS – deskriptive psychiatrische Sammeldiagnose oder klinische Entität? –  Empirische Ergebnisse aus der Frankfurter Präventionsstudie

Dr. Hans Hopf (Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut, Psychoanalytische Institute Stuttgart und Würzburg)
Unruhig, unkonzentriert, unbeherrscht – die Folgen von Transmitterstörungen? – Von der Medizinalisierung zentraler pädagogischer Bereiche und von der Verantwortung der Pädagogen

Prof. Dr. Erwin Breitenbach (Lehrstuhl Rehabilitationspsychologie, Humboldt-Universität)
Abschlussdiskussion


Die Teilnahmegebühr beträgt 30 Euro.
Informationen unter: http://www.reha.hu-berlin.de/psychol/sonstiges/ADHS-Tagung.htm

Um Anmeldung bis zum 12. September 2010 wird gebeten.
E-Mail: weilandk@staff.hu-berlin.de

WEITERE INFORMATIONEN

Katharina Weiland
Humboldt-Universität zu Berlin
Philosophische Fakultät IV
Inst. f. Rehabilitationswissenschaften
Katharina Weiland
Unter den Linden 6
10099 Berlin