Humboldt-Universität zu Berlin

Forschungsbericht 1993


INSTITUT FÜR GERICHTLICHE MEDIZIN

Sitz: Hannoversche Str. 6, 10099 Berlin Tel.: 030-2846-8311

- 90.1100.01 -
DNA-Fingerprinting - Molekularbiologische Grundlagen und praktische
Anwendungsmöglichkeiten
Aufbauend auf den bisher erzielten Ergebnissen des gemeinsamen Projektes werden individuelle hypervariable DNA-Loci im menschlichen Genom ausführlich charakterisiert. Auf dieser Grundlage wurden anwendungsorientierte Themenschwerpunkte bearbeitet: Untersuchungen zur Variabilität und Mutationsrate bei gesunden Individuen und Tumorpatienten, Vererbungsmechanismen, Spurenanalyse in der forensischen Medizin, Auswahl und Charakterisierung autosomaler und geschlechtsspezifischer Einzel-DNA-Loci, Evolution hypervariabler Loci bei Primaten und Menschen.
Schlagworte:
Individualisierung; Hypervariabilität; DNA, Repetitive; DNA-Fingerprinting;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Prof. Dr. Gunther Geserick;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Dr. Lutz Roewer; Dr. Marion Nagy;
Laufzeit
07/1990 - 06/1993
Publikationen
  • J.T. Epplen et al.: Oligonucleotide Fingerprinting using simple repeat motifs: a convenient ubiquitously applicable method to dedect hypervariability for multiple purposes, in: Burke, T. et al. (eds): DNA Fingerprinting: approaches and applications. Birkhäuser, Basel 50-69, 1992
  • J.T. Epplen et al.: On the potential of simple repetitive DNA for fingerprinting in clinical, forensic, and evolutionary dynamic studies, The Clinical Investigator 70, 1043-1051, 1992
  • E. Kunstmann et al.: Diagnosis of transfusion-associated graft-versus-host disease by genetic fingerprinting and polymerase chain reaction, Transfusion 32: 766-770, 1992
  • L. Roewer et al.: Microsatellite and HLA class II oligonucleotide typing in a population of Yanomami Indians, DNA Fingerprinting: State of the Science ed by S.D.J. Pena et al., Birkhäuser Verlag Basel, 221-230, 1993



- 90.1100.02 -
Plötzlicher Säuglingstod (SIDS)
Epidemiologische Aufarbeitung der in Berlin anfallenden SIDS-Fälle
Schlagworte:
Epidemiologie SIDS; Makromorphologie SIDS; Mikromorphologie SIDS;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Prof. Dr. Gunther Geserick;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Dr. Eva Gillner;
Laufzeit
01/1992 - 12/1993


- 90.1100.03 -
Untersuchungen zur Belastung des Menschen im Berliner Raum durch
Umweltgifte anhand postmortaler Proben (Umweltbelastung)
Umfangreiche Vorarbeiten zur Ermittlung der Belastung der im Berliner Raum lebenden Menschen durch organische und anorganische Umweltgifte mit Hilfe der analytischen Untersuchung von Organproben der im Institut obduzierten Todesfälle, wobei vor allem Organe erfaßt werden, die am lebenden Menschen nicht zur Verfügung stehen, die aber toxischen Einflüssen gegenüber besonders empfindlich sind und durch ihre Speicherfunktion eine besondere Gefährdung bedingen. Da teilweise äußerst niedrige Konzentrationen neben einem Überschuß körpereigener ähnlicher Verbindungen erwartet werden, erfordert das Thema spezielle methodische Entwicklungen zur Probenaufbereitung, Substanzidentifizierung und Konzentrationsbestimmung.
Schlagworte:
Umweltbelastung; Metalle, Toxische; Proben, Postmortale; Umweltgifte, Organische; Biphenyle, Polychlorierte; Dibenzodioxine;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Dr. Fritz Pragst;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Michael Rothe; Dr. Maximilian Prügel;
Laufzeit
01/1993 - 12/1993


- 90.1100.04 -
HLA KLasse II Polymorphismen - Optimierung der immungenetischen Spender/Empfänger-Auswahl vor Organtransplantationen mittels molekulargenetischer Methoden (HLA Klasse II Gene und Organtransplantation)
Der serologische Nachweis der HLA-Genprodukte für die Spender/Empfänger-Auswahl vor Organtransplantationen ist für die gesicherte Feststellung einer Gewebsverträglichkeit begrenzt. Mit Hilfe molekulargenetischer Analysen lassen sich die serologisch definierten HLA-Antigene in ihrem Feinstpolymorphismus darstellen. Aus transplantationsbiologischer Sicht ist zu erwarten, daß immunologische Abstoßungsreaktionen gegen ein verpflanztes Organ in ihrer Inzidenz und Reaktionsstärke vermindert und damit therapeutisch besser beherrschbar sind, wenn eine höchstmögliche Übereinstimmung in den HLA-Antigenen besteht. Nach Aufbau der PCR-Oligotyping-Analyse der HLA-Klasse II Genorte erfolgte eine Studie der Lebendnieren- und Knochenmarktransplantationen der Charite: HLA-Antigene - klinischer Outcome.
Schlagworte:
Histokompatibilität; HLA-Klasse II-Antigene; Knochenmarktransplantation; DNA-Analyse; GvHD;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Dr. Marion Nagy;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Dr. Lutz Roewer;
Laufzeit
07/1990 - 12/1993
Publikationen
  • M. Nagy, L. Roewer: Die PCR-Analyse, Suppl.9 - Ann.Univ.Sarav.Med., Eds.M.Köhler, W.R.Mayr, Verlag Ermer KG, Homburg/Saar, 145-152, 1992
  • M. Nagy et al.: HLA-DR-, -DQ-, -DP-Oligotyping of 50 unrelated german individuals, HLA 1991, Vol.1, Oxford University Press 1992, 1166-1170




- 90.1100.05 -
HLA-DNA-Typing
Populationsstudie von 250 unverwandten Individuen der deutschen Bevölkerung hinsichtlich ihrer HLA-Klasse II - DRB1, DRB3,4,5-Genorte sowie der DQA1, DQB1 und DPB1-Loci einschließlich Berechnung von Kopplungsungleichgewichten zwischen den einzelnen Loci.
Schlagworte:
Histokompatibilitätstestung; HLA-Klasse II-Antigene; DNA-Analyse;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Dr. Marion Nagy;
Laufzeit
12/1991 - 06/1993
Publikationen
  • C. Epplen et al.: Dinucleotide repeat polymorphiosms in the human interleukin 2(IL") and interleukin 5 receptor alpha subunit (IL5RA) genes, Human Mol.Genetics.