Gute wissenschaftliche Praxis
An der Humboldt-Universität zu Berlin forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschafter lege artis, das heißt "nach den Regeln der Kunst". Auf diese Weise sichern sie eine hohe Qualität und Integrität ihrer Forschungsergebnisse.
Satzung zur guten wissenschaftlichen Praxis (GWP) der Humboldt-Universität zu Berlin - forschen lege artis
Im März 2023 hat die Humboldt-Universität zu Berlin Ihre Satzung zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und zum Umgang mit Vorwürfen wissenschaftlichen Fehlverhaltens und die dazugehörigen Ausführungsvorschriften aktualisiert Link. Damit setzt sie auch die Leitlinien der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), die diese 2019 formuliert hat, um.
- die Standards guter wissenschaftlicher Praxis,
- gute wissenschaftliche Praxis im Forschungsprozess und
- Verfahren bei Verdacht wissenschaftlichen Fehlverhaltens
ausführlich dargestellt.
Zur PDF-Version der GWP-Satzung.
Zu den aktualisierten Ausführungsvorschriften (Dez. 2023): Link
Zur nicht offiziellen Online-Version der GWP-Satzung der Humboldt-Universität zu Berlin und zu den aktuellen Ausführungsvorschriften (im Anhang der Satzung).
Training
Weiterbildungsangebote zur guten wissenschaftlichen Praxis der Humboldt-Universität
Schulungs- und Informationsangebote der Universitätsbibliothek
Die Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin sieht ihren Auftrag darin, im Bereich der wissenschaftlichen Praxis früh kompetenzfördernd zu agieren und sich als Ansprechpartnerin für Studierende und Wissenschaftler:innen zu präsentieren. Im Laufe der letzten ca. 15 Jahre wurde das Workshop- und Schulungsangebot daher kontinuierlich auf- und ausgebaut, angefangen bei Einführungen in die Recherche in Datenbanken über Workshops zu Literaturverwaltungsprogrammen bis hin zu Gesamtpaketen wie „Kompaktkurs Lebenswissenschaften“ und „Meine erste Hausarbeit“, in dem u.a. Hinweise zum korrekten Zitieren und zur Plagiatsvermeidung geben werden. Insbesondere Angebote zu Literaturverwaltungsprogrammen und Forschungsdatenmanagement werden vor allem auch von höheren Semestern, Doktorand:nnen und auch von Postgraduierten besucht.
In der Vortragsreihe Lost in Dissertation, die die UB der HU gemeinsam mit Kolleg:innen aus Staatsbibliothek, Freier Universität und Technischer Universität jährlich organisiert, erhalten Promovierende ein kompaktes Vortragsprogramm rund um Themen der Guten Wissenschaftlichen Praxis.
Zu den Angeboten
Angebote zur guten wissenschaftlichen Praxis für Promovierende
Die Humboldt-Graduate-School (HGS) bietet Promovierenden Workshops und Onlineschulungen zur guten wissenschaftlichen Praxis an.
- Informationen zu Workshops: Link und Kalender Link
- Die Onlineschulung zur guten wissenschaftlichen Praxis umfasst fünf Module, die mit einem Zertifikat abgeschlossen werden können. Zur Onlineschulung können Sie sich hier anmelden: Link
- Gute wissenschaftliche Praxis ist auch ein inhaltlicher Schwerpunkt des „Graduate Studies Support Program“ der Berlin University Alliance (BUA). Mit gemeinsamen Weiterbildungsangeboten und gemeinsamer Betreuung möchte die BUA die Bedingungen für Promovierende verbessern. Link
- Weitere Informationen rund um die Promotion finden sich auf dem Promovierendenportal: Link
Angebote zur guten wissenschaftlichen Praxis für Betreuende
- Die Betreuung von Wissenschaftler:innen früher Karrierestufen ist der Humboldt-Universität zu Berlin ein besonderes Anliegen. Die Humboldt Graduate School (HGS) bietet jährlich und auf Nachfrage Workshops, Coaching und Intervision für Neuberufene und Interessierte an, um die gute Betreuung während der Promotion zu unterstützen. Link
- Die Betreuungsvereinbarungen zwischen Promovierenden und Betreuenden sind ein wichtiges Instrument, um Ziele und Zeitrahmen sowie beidseitige Verantwortlichkeiten und Aufgaben für das Promotionsvorhaben grundsätzlich zu klären und so spätere Unstimmigkeiten zu vermeiden. Handreichungen und Regelungen zur Betreuung sowie eine Muster-Betreuungsvereinbarung finden Sie hier: Link
Schulungen zum Forschungsdatenmanagement (FDM)
Die Initiative zum Forschungsdatenmanagement (FDM-Initiative) der Humboldt-Universität zu Berlin bietet Schulungen u.a. zum Forschungsdatenmanagement, zur Datenpublikation, der Datenmanagementplanung, rechtlichen Handlungsfeldern und GitLab für Promovierende und Wissenschaftler:innen an.
Zur FDM-Initiative: Link
Zu den Schulungsangeboten: Link
Zusätzlich bietet die Initiative auch Videotutorials, Präsentationsfolien und Informationsmaterial zu Forschungsdaten in verschiedenen Disziplinen und zu Datenmanagementplänen an. Link
Einmal pro Jahr beteiligt sich die FDM-Initiative der HU Berlin, die beim CMS angesiedelt ist, an der internationalen Aktionswoche „Love Data Week“. Informationen finden Sie hier: Link
Aus- und Weiterbildungsangebote der Berlin University Alliance (BUA): Link
Wirtschaftswissenschaften und verwandte Disziplinen - Lehr- und Lernressourcen: Link
Ressourcen
Unterstützungsangebote der Humboldt-Universität für die gute wissenschaftliche Praxis
Unterstützung beim Publizieren
Im Sinne einer offenen Wissenschaft sollen an der Humboldt-Universität zu Berlin Forschungsergebnisse, -daten, Software und Publikationen frühestmöglich und soweit rechtlich möglich zugänglich gemacht werden (vgl. §2 der GWP-Satzung). Die Universitätsbibliothek unterstützt und berät zu allen Fragen rund um das Thema Open Access bei der Publikation von Forschungsergebnissen: Link
Weitere Unterstützungsangebote:
- Universitätspublishing: Die HU trägt seit 2023 den Berliner Open-Access-Verlag Berlin Universities (BerlinUP) mit. BerlinUP ist Publikationsort für qualitätsgesicherte Open-Access-Publikationen und bietet verlagsunabhängige Beratung unter anderem zur Bewertung von wissenschaftlichen Publikationsorten an. Das Beratungsangebot steht allen HU-Mitgliedern zur Verfügung. Link
- Open-Access-Verlag: Für die Publikation von Forschungsergebnissen und Qualifikationsarbeiten kann der EDOC-Server der Universitätsbibliothek genutzt werden. Link
- Angabe der Affiliation: Die Richtlinie für die standardisierte Angabe der Affiliation in wissenschaftlichen Publikationen finden Sie hier: Link
- ORCID: Damit Publikationen sowohl den Autorinnen und Autoren wie auch der Humboldt-Universität eindeutig zugeordnet werden können (§6, Abs. 4 der GWP-Satzung) wird die Nutzung von ORCID von der Universitätsbibliothek unterstützt und empfohlen: Link
Findable, Accessable, Interorperable, Reusable (FAIR)
Forschende an der Humboldt-Universität zu Berlin sollen sich beim Umgang mit den Daten an den FAIR-Prinzipen (Findable, Accessable, Interoperable, Re-usable) bzw. den FAIR4RS-Prinzipien (für Forschungssoftware) entsprechend der Standards ihrer Fachgebiete orientieren (vgl. auch GWP-Satzung §6). Hierzu bietet die Initiative zum Forschungsdatenmanagement (FDM-Initiative) der Humboldt-Universität umfangreiche Beratung und Schulungen an. Link
Spezielle Angebote
- Forschungsdaten-Policy: Link
- Archivieren und Zugänglichmachen von Forschungsdaten:
- Teilen und archivieren von Media-Daten: Media Repository. Link und Link
- Open Access-Publikationsserver der Humboldt-Universität (Für Publikationen, Forschungsdaten, Promotionen, Habilitationen und Abschlussarbeiten). Link
- Übersicht über weitere Repositorien zur Archivierung an der Humboldt-Universität: Link
- Rechtliche Aspekte für die Publikation von Forschungsdaten. Link
- Speicherung von Daten mit Personenbezug (vgl. auch §6 der GWP-Satzung): Datenschutzbeauftragte. Link
Verantwortungsvolle Forschung
Zunehmend fordern Fachzeitschriften, Forschungsförderer, Forschungseinrichtungen und Ethikleitlinien die Vorlage von Ethikvoten von Ethikkommissionen. An der Humboldt-Universität zu Berlin können sich Forschende an die Ethikkommissionen ihrer Fakultäten wenden.
Sicherheitsrelevanz von Forschung reflektieren
Verantwortung für sicherheitsrelevante Forschung ist an der HU ein Merkmal guter wissenschaftlicher Praxis. So sind an der HU Forschende nach den Ausführungsvorschriften der Satzung zur guten wissenschaftlichen Praxis dazu verpflichtet, Risiken abzuschätzen und dabei insbesondere auch sicherheitsrelevante Forschung zu berücksichtigen.
Direkt zu Anlaufstellen der Humboldt-Universität zu Berlin
Rechtlich ist die erste Anlaufstelle die Exportkontrolle
Für ethische Reflexion sind die Ethikkommissionen der Fakultäten die erste Anlaufstelle für Forschende der Humboldt-Universität zu Berlin. Auch die Gemeinsame Kommission für Ethik sicherheitsrelevanter Forschung (KEF) der FU, Charité und HU kann konsultiert werden.
Für Kooperationen mit China berät das China Competence Training Center: Link und Link
Wissenschafts- und Meinungsfreiheit im öffentlichen Raum
Der professionsethische Leitfaden "Wissenschafts- und Meinungsfreiheit im öffentlichen Raum" bietet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Orientierung zum Umgang mit neuen Herausforderungen, z.B. im Rahmen der Thematisierung gesellschaftlich umstrittener Themen (verabschiedet im Akademischen Senat am 12.03.2024). Link
Unterstützung bei rechtlichen Fragen
Bei rechtlichen Fragen bietet die Humboldt-Universität Unterstützung:
- Informationen zum Datenschutz: Link
- Bei Fragen zum Urheberschutz und zum geistigen Eigentum können Anfragen gerichtet werden an: patente@hu-berlin.de
- Informationen zur Exportkontrolle: Link
- Informationen zum Nagoya-Protokoll (Forschen mit und zu genetischen Ressourchen tierischen und pflanzlichen Ursprungs): Link
Wenn es Probleme gibt
Anlaufstellen beim Verdacht auf Verstöße zur guten wissenschaftlichen Praxis
Die Ombudspersonen beraten die Mitglieder der Humboldt-Universität zu Berlin vertraulich als neutrale Ansprechpersonen in Fragen guter wissenschaftlicher Praxis und in Verdachtsfällen wissenschaftlichen Fehlverhaltens. Sie finden die Ombudspersonen hier: Link
Die Kommission zur Überprüfung von Vorwürfen wissenschaftlichen Fehlverhaltens (KWF) überprüft Vorwürfe gegenüber Mitgliedern und ehemaligen Mitgliedern der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie prüft grundsätzlich keine Forschungsarbeiten, die im Rahmen der an der HU angebotenen Studiengänge (ausgenommen Promotionsstudiengänge) entstanden sind. Die Prüfkriterien und das Vorgehen der Kommission werden in der Satzung der Humboldt-Universität zu Berlin zur GWP ausführlich beschrieben (Abschnitt 4, §9-§14). Zur Geschäftsstelle der KWF. Link
Alternativ können sich Mitarbeitende der Humboldt-Universität zu Berlin bei Fragen und Konflikten im Bereich guter wissenschaftlicher Praxis bzw. wissenschaftlicher Integrität an das Ombudsgremium für wissenschaftliche Integrität in Deutschland bei der DFG wenden. Link
Einige Fakultäten haben eigene Ombudspersonen, die ebenfalls vertraulich beraten:
Die Humboldt Graduate School bietet Sprechstunden für alle, die an der Humboldt-Universität promovieren, an. Die Beratung findet durch externe Mediatorinnen und Mediatoren statt und ist absolut vertraulich. Mehr unter: Link
Auch Betreuerinnen und Betreuer können sich im Falle von Konflikten mit den von ihnen betreuten Doktorandinnen und Doktoranden an professionelle externe Beraterinnen und Berater wenden. Mehr unter: Link
Anlaufstellen der HU
Die zentrale Frauen- und Gleichstellungsbeaftragte vertritt die Belange und Interessen aller Frauen an der HU und ist zusammen mit den dezentralen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an den Instituten und Fakultäten für alle Fälle sexualisierter Diskriminierung und Gewalt an der Humboldt-Universität zu Berlin zuständig und berät und unterstützt vertraulich und auf Wunsch auch anonym. Weitere Informationen, Kontaktdaten sowie eine aktuelle Liste aller dezentralen Kolleginnen: Link
Spezifische Anliegen:
- Das Familienbüro ist die zentrale Koordinations- und Anlaufstelle für das Thema Familiengerechtigkeit: Link
- Beauftragte für Beschwerden nach dem allgemeinen Gleichstellungsgesetz (AGG): Allen Mitarbeitenden der HU steht die Möglichkeit offen, eine formelle Beschwerde nach dem AGG einzureichen. Weitere Informationen: Link
- Umfassende Informationen zu Chancengerechtigkeit und Prävention von Diskriminierung und Gewalt an der Humboldt-Universität zu Berlin: Link
Externe Anlaufstelle
- Netzwerk Machtmissbrauch: Link
HU-interne Meldestelle eingerichtet
Die Humboldt-Universität zu Berlin hat gemäß der EU-Richtlinie 2019/1937 eine interne Meldestelle eingeführt, um Mitarbeitende vor Repressalien beim Melden von Rechtsverstößen zu schützen. Mit dem Hinweisgeberschutzgesetz (HinSchG) soll ein optimaler Schutz für Whistleblower gewährleistet werden. HU-Beschäftigte können vertraulich Hinweise zu Rechtsverstößen melden. Die Meldestelle zielt darauf ab, illegale Aktivitäten wie Finanzkriminalität, Korruption und Umweltvergehen zu verhindern oder aufzudecken (aus Humboldt-Intern, 01/2024).
Weitere Informationen finden Sie im Intranet. Link
Das Team der Universitätsbibliothek berät, wenn es zu Schwierigkeiten bei Open-Access-Publikationen kommen sollte. Link
- In Fällen von Datendiebstahlt oder Datenmissbrauch müssen diese innerhalb von 72 Stunden an die zuständigen Aufsichtsbehörden gemeldet werden. Link
- Informationen erteilt auch der Datenschutzbeauftragte der Humboldt-Universität zu Berlin. Link
- Bei (technischen, bzw. Computerproblemen) Problemen beim Umgang mit IT-Sicherheit bzw. deren Behebung hilft der Computer und Medienservice der Humboldt-Universität (CMS) weiter. Link
Empfehlungen zu KI in Forschung und Lehre
- Empfehlungen zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz in Prüfungen. Link
- ChatGTP & Co: Empfehlungen für das Umgehen mit Künstlicher Intelligenz. Niels Pinkwart, Vizepräsident für Lehre und Studium im Youtube-Video. Link
- Empfehlungen zur Nutzung von künstlicher Intelligenz in Studienleistungen und Prüfungen (September 2023). Link
- DFG formuliert Leitlinien für Umgang mit generativen Modellen zur Text- und Bilderstellung: Information für die Wissenschaft Nr. 72, 21. September 2023: Stellungnahme des Präsidiums / Gute wissenschaftliche Praxis als Richtschnur / Einsatz transparent offenlegen / In Förderanträgen zulässig, in Gutachten unzulässig. Zur vollständigen Erklärung der DFG. Link
- Empfehlung Ombudsman für die Wissenschaft: Gute wissenschaftliche Praxis und künstliche Intelligenz. Leseliste: Link
- Ombudsman für die Wissenschaft: FAQ Künstliche Intelligenz und gute wissenschaftliche Praxis: Link
Der Universitätsverlag der Berlin University Alliance "Berlin Universities Publishing" (BerlinUP) hat eine Leitlinie zum Umgang mit künstlicher Intelligenz veröffentlicht (15.05.2024)
- zur Leitlinie zum Umgang mit künstlicher Intelligenz: https://www.berlin-universities-publishing.de/ueber-uns/policies/ki-leitlinie/index.html
- zur Handreichung zur Zitation von KI-Tools: https://www.berlin-universities-publishing.de/ueber-uns/policies/ki-leitlinie/ki-handreichung/index.html
- Europäische Kommission. (2024). Living guidelines on the responsible use of generative AI in research. Brüssel. Europäische Kommission. Link
- Europäische Kommission. (2024). Living guidelines on the responsible use of generative AI in research - factsheet. Link
- European Commission. Directorate General for Research and Innovation. (2024). Successful and timely uptake of artificial intelligence in science in the EU. Publications Office. Link
Weitere Informationen zur guten wissenschaftlichen Praxis
- Portal zur wissenschaftlichen Integrität der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Hier werden die Leitlinien zur guten wissenschaftlichen Praxis fachspezifisch kommentiert und es finden sich weitere Informationen zum Thema. Link
- Die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) hat verschiedene für die gute wissenschaftliche Praxis interessante Sektionen gegründet, die disziplin- und konsortienübergreifend arbeiten. Für die gute wissenschaftliche Praxis ist die NFDI-Sektion Ethical, Legal & Social Aspects (ELSA) relevant: Link
- Für internationale Forschungsprojekte sollte - neben disziplinspezifischen Leitlinien - der European Code of Conduct beachtet werden: All European Academies (allea) (2023): The European Code of Conduct for Research Integrity . Link
- Zum Curriculum für Lehrveranstaltungen zur GWP des Ombudsman für die Wissenschaft der DFG: Link