Humboldt-Universität zu Berlin

Forschungsbericht 1993

INSTITUT FÜR SCHULPÄDAGOGIK

Sitz: Ziegelstr.13c, 10117 Berlin Tel.: 030-2843-1632 Fax: -1929

- 4.3100.01 -
Entwicklung kommunikativer Kompetenz bei Kindern im Vorschulalter unter besonderer Berücksichtigung der Funktion und Motive des Sprechens
In der Untersuchung werden umfangreiche Sprachkorpora von Kindern im Vorschulalter unter dem Gesichtspunkt der Funktion und Motive des Sprechens analysiert. Die Datenerhebung erfolgte Anfang der 80er Jahre im halbjährlichen Abstand, beginnend mit Dreijährigen und abschließend mit Sechsjährigen, in einem Kindergarten der DDR. Erfaßt wurden insgesamt 203 Gespräche, die die Kinder in verschiedenen natürlichen Situationen führten. Die Analyse wird nach einem Kategoriensystem von Typen von Sprechhandlungen vorgenommen; damit wird ermöglicht, qualitative und quantitative Aussagen über den Gebrauch bestimmter Sprechhandlungen auf einer bestimmten Altersstufe und deren Entwicklung innerhalb des Vorschulalters zu treffen.
Schlagworte:
Sprachentwicklung; Sprechakte; Kindersprache; Sprechens, Funktionen des; Sprechens, Motive des; Vorschulalter;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Prof. Dr. Renate Valtin; Dr. Barbara Kraft;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Dr. Petra Druschky;
Laufzeit
04/1993 - 03/1995


- 4.3100.02 -
Secrets. Zur Entwicklung der Begriffsbildung im sozialkognitiven Bereich: Geheimnis und Petzen - ein Vergleich deutscher und australischer Kinder
Die Studie untersucht in der Tradition sozialkognitiver Entwicklung die Konzepte von Geheimnis und Petzen sowie die Bedeutung der Antizipation elterlicher Strafen auf das Verhalten von Kindern in hypothetischen Situationen. Ausgewertet wurden Einzelinterviews mit je 100 deutschen und australischen Kindern der Altersstufe 5 bis 10 Jahre.
Schlagworte:
Geheimnis; Petzen; Entwicklung, Sozialkognitive; Strafen; Freundschaftsnormen; Unterschiede, Geschlechtsspez.;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Prof. Dr. Renate Valtin;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Dr. Sabine Walper; Prof. Dr. Alan Watson; Heidrun Rosenfeld;
Laufzeit
10/1990 - 12/1994
Publikationen
  • R. Valtin, A. Watson: It's not telling your mum, only your friend. Children's understanding of secrets, in: St. George Papers in Education, No.2, University of New South Wales, 1993



- 4.3100.04 -
EWIK - Entwicklung des Widersprechens bei Vorschulkindern
Es handelt sich um die Auswertung von Sprachcorpora, die in spontanen Spielsituationen in Kindergärten der DDR erhoben wurden.
Schlagworte:
Kindersprache; Widersprechen; Sprachentwicklung; Sprechakte;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Prof. Dr. Renate Valtin; Dr. Barbara Kraft;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Dr. Christina Lanzen;
Laufzeit
04/1993 - 03/1995


- 4.3100.05 -
Narrationen bei Vorschulkindern
Ziel der Untersuchung ist es, die Aneignung komplexer Diskurstypen - einer wesentlichen Entwicklungsdimension der Sprachfähigkeit - in den zwei Hauptetappen des Vorschulalters ausschnitthaft zu rekonstruieren. Im Mittelpunkt stehen Gemeinsamkeiten und Unterschiede von bildbezogenen und bildunabhängigen Ereignisdarstellungen von je 12 drei- bis sechs- und fünf- bis sechsjährigen Kindern in Interaktionen mit ihren Müttern. Der analytische Fokus liegt auf der thematischen Organisation der Ereignisdarstellungen (Einführung und Kontinuierung von Gegenständen und Sachverhalten).
Schlagworte:
Sprachentwicklung; Narrationen;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Prof. Dr. Renate Valtin; Dr. Katharina Meng;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Dr. Kerstin Hommel;
Laufzeit
04/1993 - 03/1995


- 4.3100.06 -
Freundschaftsvorstellungen von Jugendlichen und Erwachsenen in Ost- und Westberlin
Es handelt sich um die Fortsetzung einer Untersuchung zur Entwicklung von Freundschaftsvorstellungen von Kindern. In der Studie werden Einzelinterviews ausgewertet, die kurz nach der Wende mit Ost- und Westberliner Jugendlichen und Erwachsenen zu verschiedenen Themen von Freundschaftskonzepten geführt wurden (u.a. Bedeutung von Freundschaft, Streit und Konfliktlösung, Vertrauen und Treue). Dabei geht es im wesentlichen um die Frage, ob Geschlechts- und Ost-West-Unterschiede in bezug auf die Intimisierung und Emotionalisierung von persönlichen Beziehungen bestehen.
Schlagworte:
Entwicklung, Sozialkognitive; Freundschaftskonzepte; Liebessemantik; Unterschiede,Geschlechterspez.;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Prof. Dr. Renate Valtin;
Laufzeit
10/1989 - 10/1995


- 4.3100.07 -
POLITE. Zum Verständnis höflicher Lügen bei Kindern und Jugendlichen
In dieser Studie wird untersucht, wie Kinder und Jugendliche mit Konflikten zwischen Ehrlichkeits- und Höflichkeitsnorm - und speziell höflichen Lügen - umgehen und welche Faktoren bei der Relativierung der Ehrlichkeitsnorm eine Rolle spielen, z.B. situative Momente (Statusgefälle zwischen Erwachsenem und Kind, Vertrautheit der Interaktionspartner, Art des sozialen Makels) und das Verständnis von Höflichkeit.
Schlagworte:
Lüge; Höflichkeit; Lüge, Höfliche; Entwicklung, Sozialkognitive; Perspektivenübernahme; Verhalten, Prosoziales;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Prof. Dr. Renate Valtin;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Dr. Sabine Walper;
Laufzeit
12/1989 - 06/1995
Publikationen
  • S. Walper, R. Valtin: Children's understanding of white lies, in: R.J. Watts et al.: Politeness in Language, M.de Gruyter, Berlin-New York 1992
  • R. Valtin, S. Walper: How children solve the conflict between honesty and politeness, in: Proceedings of the Prague Internat. Conference on Psychology, University of Prague 1992


- 4.3100.08 -
Hausaufgaben-Integration in den Unterricht - Fallstudie einer Berliner Ganztagsgrundschule
Das Projekt stellt einen Beitrag zur Diskussion um die Schule ohne Hausaufgaben dar. Sie soll durch die Integration der Hausaufgaben in den Unterricht einer Ganztagsschule erreicht werden. Die mittelbaren Auswirkungen des Integrationsmodells werden für einen Schülerjahrgang beim Übergang von der Ganztagsgrund- zur Oberschule evaluiert, wobei drei methodische Zugänge konstitutiv sind: Die lehrerbezogenen Erfahrungen, die schülerbezogenen Einschätzungen der Grund- wie Oberschule gegenüber sowie die schülerbezogenen Leistungen, gemessen in Zensuren. Die Studie will einen Beitrag liefern zum Zusammenhang von Schulentwicklung, Lernentwicklung und der Institution Hausaufgaben.
Schlagworte:
Ganztagsgrundschule; Hausaufgaben u. Ganztagsschule; Triangulation; Schule ohne Hausaufgaben; Hausaufgabenintegration;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Ilse Nilshon;
Laufzeit
05/1991 - 02/1994


- 4.3100.10 -
Erziehungskonzeptionen und ihre Umsetzung in den Schulen der SBZ und der frühen DDR
Das Schulsystem der DDR war durch eine besonders intensive Wahrnehmung erzieherischer Funktionen, über deren Bedeutung für die Schule in der Bunderepublik seit langem sehr kontrovers diskutiert wird, gekennzeichnet. Neben den qualifikatorischen Belangen der Schule war das Ziel, den "neuen Menschen" für den Sozialismus heranzubilden, Überzeugungen und Verhaltensweisen praktisch einzupflanzen. Diese Absicht ist, aus der Perspektive der Verantwortlichen, nicht befriedigend erreicht worden. Das Projekt soll auf der Materialbasis von zwei sozialstrukturell sehr unterschiedlichen Regionen der frühen DDR dieser Frage nachgehen. Im untersuchten Zeitraum wurden die wesentlichen systemspezifischen konzeptionellen Lösungsmuster - und ihre Probleme festgelegt.
Schlagworte:
Erziehungskonzeption; Schultheorie; SBZ; DDR;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Prof. Dr. Achim Leschinsky;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Dr. Gerhard Kluchert;
Laufzeit
11/1992 - 09/1995


- 4.3100.11 -
Wissenschaftliche Begleitung des Modellversuchs LER in Brandenburg
Es wird ein auf drei Jahre bemessener Modellversuch wissenschaftlich begleitet, der sich auf die Einrichtung eines neuen Unterrichtsfaches "Lebensgestaltung-Ethik-Religion" in der Sekundarstufe I an 44 brandenburgischen Schulen bezieht. Auf Grundlage des Evaluationberichtes wird bis 1995 entschieden, ob dieses Fach an allen brandenburgischen Schulen eingeführt wird. Der Modellversuch hat eine Reihe von bildungspolitischen Kontroversen ausgelöst, die die Ablösung der sonst üblichen Alternativen zwischen konfessionellem Religionsunterricht und Ethikunterricht betreffen. Unabhängig davon verlangt der Modellversuch kritische Aufmerksamkeit als Variante des in der Schule normalerweise marginalisierten moralisch-evaluativen Unterrichts sowie als Projekt für eine Reform von Unterricht und Schule.
Schlagworte:
Ethikunterricht; Religion; Schulreform; Schultheorie;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Prof. Dr. Achim Leschinsy;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Prof. Dr. Jürgen Diederich;
Laufzeit
11/1992 - 08/1995


- 4.3100.12 -
"Lernen" als pädagogischer Begriff
Der Gebrauch des Begriffes "Lernen" in der Pädagogik im Vergleich zum Gebrauch in Nachbarwissenschaften, neue Entwicklungen in der "Lehr-Lern-Forschung" und der interdisziplinären Kognitionsforschung werden mit der Absicht verfolgt, Grundbegriffe zu klären.
Schlagworte:
Kognitionstheorien;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Prof. Dr. Jürgen Diederich;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Dr. K. Brandt;
Laufzeit
bis 2000


- 4.3100.13 -
Evaluation von Unterrichteinheiten zum Fachunterricht in Klasse 5-10
Vorliegende Unterrichtseinheiten werden didaktischen Analysen mit dem Ziel unterzogen, "Lernkontrollen" zu ihnen zu konzipieren bzw. zu modifizieren.
Schlagworte:
Unterrichtsforschung; Analysen, Didaktische;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Prof. Dr. Jürgen Diederich;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Dr. Christa Dammschneider; Dr. Sabine Stanislawski;
Laufzeit
bis 2000


- 4.3100.14 -
Transformation der Lehrerrolle - Die fachliche und ausbildungsrechtliche Evaluation der DDR-Lehrer
Die Überprüfung der DDR-Lehrer auf ihre "fachliche und persönliche Eignung" wird im Zusammenhang der Veränderungen des ostdeutschen Bildungssystems untersucht und auf die in diesem Prozeß zur Geltung kommenden Vorstellungen von der Lehrerrolle hin analysiert.
Schlagworte:
Professionalisierungstheorie; Lehrerrolle; Implementationsforschung; Lehrerausbildung; Ausbildungsrecht; Laufbahnrecht;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Dr. Michael Tiedtke;
Laufzeit
06/1993 - 12/1997
Publikationen
  • M. Stock, M. Tiedtke: Schüler erfahren die Wende, Juwenta 1992
  • G. Lenhardt et al.: Zur Transformation der Lehrerrolle in der ehemaligen DDR, Soziologentag, Leipzig 1991, Akademie Verlag 1992


- 4.3100.15 -
Attitudes towards Foreigners A Cross Cultural Research project in Israel, Germany and the Republic of China (Taiwan)
Empirische Untersuchungen vergleichbarer Stichproben von Lehramtsstudenten verschiedener Fachrichtungen (2.-4.Stj.) zu Vorurteilen und Einstellungen gegenüber Fremden. Dieses Projekt ist als kulturvergleichende Untersuchung angelegt und umfaßt Probanden in Israel, Taiwan und Deutschland (Ost und West).
Schlagworte:
Kulturvergleich; Einstellungsbildung; Vorurteilsbildung; Ausländerfeindlichkeit;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Prof. Dr. Karla Horstmann-Hegel;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Dr. Ralf-Dietmar Hegel; Dr. Martin Müller; Dr. Michael Wolf;
Laufzeit
10/1991 - 12/1994


- 4.3100.16 -
Sozialisationskontext und moralische Entwicklung im Kindes- und Jugendalter
Vergleichsuntersuchungen zwischen Kindern bzw. Jugendlichen, die in Heimen der Jugendhilfe der DDR aufgewachsen sind, und Familienkindern. Untersucht wurde das Verhältnis zwischen moralischem Wissen und tatsächlichem Handeln. Die favorisierten Bewältigungsstrategien zu fiktiven, aber dem Erfahrungsbereich der Probanden entnommenen Konfliktsituationen, interessierten vor allem unter den Aspekten:
- moralische Urteilsfähigkeit,
- soziale Perspektivübernahme,
- Einfluß von Sozialisationsfaktoren.
Schlagworte:
Moralentwicklung; Konfliktlösungsstrategien; Situationsbewältigung;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Prof. Dr. Karla Horstmann-Hegel;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Dr. Martin Schmieschek;
Laufzeit
10/1989 - 07/1993


- 4.3100.17 -
Gewalt gegen Kinder
Empirische Untersuchung zu speziellen Aspekten des sexuellen Mißbrauchs von Kindern; Befragung von Erzieherinnen und Lehrerinnen im Landkreis Waren-Müritz; besonderes Interesse finden dabei Inhalte, die in der Ausbildung und im Tätigkeitsfeld der untersuchten Population relevant sind oder sein müßten, aber keine Beachtung finden, z.B. in der Ausbildung pädagogischen Personals.
Schlagworte:
Gewalt gegen Kinder; Mißbrauch, Sexueller; Kindesmißhandlung; Gewalt in Familien;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Prof. Dr. Karla Horstmann-Hegel;
Laufzeit
10/1992 - 02/1994

INSTITUT FÜR PÄDAGOGISCHE PSYCHOLOGIE

Sitz: Ziegelstr.13c, 10117 Berlin Tel.: 030-2843-1632 Fax: -1929


- 4.3300.01 -
Gesellschaftlicher Umbruch als kritisches Lebensereignis. Psychosoziale Krisenbewältigung von Übersiedlern und Ostdeutschen
Es handelt sich um eine wissenschaftliche Begleituntersuchung zur psychosozialen Krisenbewältigung ehemaliger DDR-Bürger nach der politischen Wende 1989. In einer über drei Jahre laufenden Längsschnittuntersuchung wurden sowohl Übersiedler als auch im Osten Deutschlands verbliebene Menschen hinsichtlich einer Reihe demographischer, psychosozialer und gesundheitlicher Merkmale untersucht.
Schlagworte:
Psychologie, Angewandte; Krisenbewältigung; Streß;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Prof. Dr. Matthias Jerusalem;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Prof. Dr. Ralf Schwarzer;
Laufzeit
11/1989 - 09/1993
Publikationen
  • M. Jerusalem: Personal resources, environmental constraints, and adaptational processes: The predictive power of a theoretical stress model. Personality and Individual Differences, 14(1), 15-24, 1993
  • M. Jerusalem, D. Kleine: Bewältigungsprozesse in einer kritischen Lebenssituation, in: L. Montada (Hg.), Bericht über den 38. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, B.2, 1993
  • R. Schwarzer et al.: Negative affect in East German migrants: Longitudinal effects of unemployment and social support. Anxiety, Stress, and Coping: An International Journal, 6, 57-69, 1993



- 4.3300.03 -
Prävention psychosozialer Defizite durch Kompetenzerwerb
Analysiert werden sollen motivationale Prozesse und die persönlichkeitsbezogene Förderung von Weiterbildung. Ziel sind die Entwicklung von Interventionsbausteinen und die Evaluation von Weiterbildungsmaßnahmen. Interventionstechniken sollen insbesondere zielen auf die Verbesserung psychischer Kompetenzen anhand sozialen Trainings, eigengesteuerter Selbstkommunikation, kognitiv-emotionaler Selbstregulation, attributionaler Umstrukturierung und Streßimpfung im Kontext PC-gesteuerter Szenarios. Erste Vorstudien sind abgeschlossen und auf zwei Kongressen bereits vorgetragen worden.
Schlagworte:
Psychologie, Angewandte; Kompetenzerwerb; Persönlichkeitsförderung;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Prof. Dr. Matthias Jerusalem;
Laufzeit
03/1993 - 06/1997


- 4.3300.04 -
Selbstkonzept und Informationsverarbeitung
Im Rahmen des Forschungsvorhabens wird der Einfluß bereichsspezifischer Selbstkonzepte unter verschiedenen Situationsbedingungen untersucht. Von Interesse sind dabei drei intrapersonale Bereiche: (1) Wie wirken sich selbstwertdienliche und selbstwertbedrohliche Rückmeldungen bei Personen mit unterschiedlichen bereichsspezifischen Selbstkonzepten auf die selbstbezogene Informationsverarbeitung aus? (2) Gibt es differentielle Effekte im Hinblick auf die Effektregulation und (3) welche Kausalattributionen werden angesichts solcher Rückmeldungen vorgenommen? Treten in diesen drei intrapersonalen Prozeßbereichen Effekte auf, so ist darüber hinaus zu fragen, wie diese miteinander zusammenhängen. Dies betrifft vor allem Fragen, die sich mit dem wechselseitigen Bedingungsgefüge von Kognitionen und Emotionen beschäftigen.
Schlagworte:
Psychologie, Allgemeine; Selbstkonzept; Informationsverarbeitung; Selbstkongruenz; Selbstschema;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Dr. Waldemar Mittag;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Prof. Dr. Matthias Jerusalem;
Laufzeit
07/1989 - 06/1993
Publikationen
  • W. Mittag: Selbstkonzept und Informationsverarbeitung. Berlin, Freie Universität Berlin, Institut für Psychologie 1992




- 4.3300.05 -
Die Relation von Absicht und Folge beim moralischen Urteilen von
Kindern
Die Bewertung von Absicht und Folge moralrelevanter Handlungen als Dimensionen moralischen Urteils bei Kindern wird in einem neukonstruierten Spiel erfaßt. Kindern (Vorschule bis Klasse 8) werden Intention und Handlungskonsequenz systematisch variiert. Es wird belegt, daß das Differenzierungsvermögen bezüglich Absicht vs. Versehen ausgeprägt höher ist, schneller ansteigt, eher seinen Höhepunkt erreicht und auch besser zwischen Verhaltensauffälligen und -unauffälligen unterscheidet als das Differenzierungsvermögen bezüglich Folgenschwere. Einflüsse von Geschlecht und schulischer Leistung konnten nicht festgestellt werden.
Schlagworte:
Absicht-Folge-Relation; Verhaltensintention, Kindliche; Urteil, Moralisches; Verhalten, Deviantes;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Prof. Dr. Harry Dettenborn;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Dr. Beate Doil; Prof. Dr. Klaus Boehnke;
Laufzeit
10/1989 - 06/1992
Publikationen
  • Doil, B., Dettenborn, H., Boehnke, K.: Die Relation von Absicht und Folge bei der Bewertung moralisch relevanter Handlungen durch Kinder. Zeitschrift f. Entwicklungspsychologie u. Pädagogische Psychologie 1992, Band XXIV, Heft 2, 156 - 168



- 4.3300.06 -
Sozialkognitive Komplexität beim moralischen Urteilen von Kindern und
Jugendlichen
Es wird der sozialkognitive Umgang von Kindern und Jugendlichen mit moralisch relevanten Situationen (Normbruch) besonders unter dem Aspekt der Komplexitätsreduzierung untersucht. Mit Bezug auf Rechtfertigungen und Entschuldigungen, Folgenreflexion sowie Analogiebildung werden verhaltensauffällige und -unauffällige Schüler hypothesengeleitet verglichen.
Schlagworte:
Sozialkognitionen; Komplexität, Kognitive; Urteilsbildung, Moralische; Verhalten i. Schule, Deviantes; Übervereinfachung, Sozialkogn.;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Prof. Dr. Harry Dettenborn;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Dr. Beate Doil; Dr. Martin Schmieschek;
Laufzeit
10/1990 - 12/1993
Publikationen
  • Boehnke, K., Dettenborn, H., Horstmann, K., u. Schmieschek, M.: Zwang und Hang zur Komplexitätsreduzierung - sozialkognitive Aspekte moralischen Urteilens bei Kindern. Zeitschrift f. Psychologie 200 (1992) 371 - 390



- 4.3300.07 -
Die Entwicklung sozio-moralischer Orientierungen Berliner Jugendlicher im Ost-West-Vergleich
Grundlegende Wertorientierungen und moralbezogene Einstellungen von Jugendlichen im Ostteil und Westteil Berlins werden in einer Längsschnittstudie erfaßt. Forschungsgegenstand ist der differenzierte Einfluß politischer, sozialökologischer und sozialisationsbedingter Faktoren auf die moralische Entwicklung und die Handlungsperspektiven der Jugendlichen. Schriftliche Befragungen sowie strukturierte mündliche Interviews bilden die Instrumente der Erhebung. Die Einordnung und Interpretation der Daten stützt sich auf bekannte moralpsychologische Konstrukte wie Anomie, Materialismus/ Postmaterialismus, Strukturebenen des moralischen Urteils, Auto-/ Heterostereotype, Komplexitätsreduktion.
Schlagworte:
Moral und Werthaltungen; Entwicklung und Sozialisat.; Kognition, Soziale; Selbstkonzept; Vorurteile; Aggression;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Prof. Dr. Wolfgang Edelstein; Prof. Dr. Harry Dettenborn;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Dr. Beate Doil; Tobias Krettenauer; Dr. Martin Schmieschek; Dr. Matthias Grundmann;
Laufzeit
10/1991 - 12/1995


- 4.3300.08 -
Aggression in der Schule aus der Sicht der Schüler
Mittels Fragebogen wurden 2500 Berliner Schüler nach ihrer Sicht auf Aggression in der Schule befragt. Angenommene Häufigkeitstendenzen, Ursachendenken, Schutzstrategien und -handlungen, Bedürfnis nach Kommunikation über das Aggressionsproblem wurden hypothesengeleitet bei Schülern aus unterschiedlichen Altersstufen, Schultypen, mit unterschiedlicher Beteiligung am aggressiven Geschehen verglichen.
Schlagworte:
Aggression; Verhalten, Deviantes; Ursachendenken; Schule; Schutzstrategien; Lehrerkompetenz;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Prof. Dr. Harry Dettenborn;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Dr. Beate Doil; Dr. Martin Schmieschek; Dr. Erwin Lautsch;
Laufzeit
10/1991 - 11/1993
Publikationen
  • Dettenborn, H., u. Lautsch, E.: Aggression in der Schule aus der Schülerperspektive. Zeitschrift f. Pädagogik, 39. Jg., 1993, Nr. 5, S. 745 - 774



- 4.3300.09 -
Wertepräferenzen bei Lehrern in Ost- und Westdeutschland
Wertepräferenzen von Lehrern und Lehrerstudenten in neuen und alten Bundesländern werden über eine Fragebogenuntersuchung verglichen. Theoretische Grundlage ist das Circumplex-Modell von Schwartz (Israel). Von den Unterschieden in den Wertepräferenzen ausgehend, werden Schlußfolgerungen für die Bildungsreform abgeleitet. Darüberhinaus werden aus dem Vergleich der Ergebnisse mit gleichartigen Befragungen von Lehrern in über 20 Ländern (das Projekt ist eingegliedert in ein internationales Projekt unter Leitung von Prof. Schwartz, Israel) kulturvergleichende Überlegungen abgeleitet.
Schlagworte:
Wertepräferenzen; Ost-West-Vergleich; Werteerziehung; Lehrerethos;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Prof. Dr. Harry Dettenborn;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Prof. Dr. Klaus Boehnke; Prof. Dr. Shalom Schwartz;
Laufzeit
02/1991 - 12/1993