Humboldt-Universität zu Berlin

Forschungsbericht 1993


UNIVERSITÄTSKLINIK FÜR ANAESTHESIOLOGIE UND INTENSIVTHERAPIE

Sitz: Schumannstr. 20/21, 10098 Berlin, Tel.: 030-2802-2010

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Zum Einfluß der intraoperativen Perfusion ischämischer und ischämiebedrohter Organe auf deren Rekonvaleszenz und Langzeitvitalität
Die tierexperimentelle Studie beschäftigt sich mit einer neuartigen Methode der Organprotektion bei gefäßchirurgischen Eingriffen bzw. bei Schock/Sepsis. Ausgehend von den Erfahrungen der Organkonservierung in der Transplantationsmedizin und den biochemischen Erkenntnissen zur Rolle freier Sauerstoffradikale bei Ischämie/ Reperfusion wurde das Verfahren der intraoperativen vaskulären Spülperfusion unter Zusatz von Radikalfängern entwickelt. Diese Technik verbessert die Ischämietoleranz der ischämischen bzw. ischämiebedrohten Organe. Das Zeitfenster für aufwendige Gefäßrekonstruktionen kann ohne Gefahr von Organschäden verlängert werden. Eine günstige Beeinflussung septischer Krankheitsbilder oder des Outcomes nach Schock erscheint möglich.
Schlagworte:
Ischämie; Reperfusion; Sauerstoffradikale; Darm; Niere; Extremitäten;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Dr. Christian Lehmann;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Dr. Tilman Grune;
Laufzeit
01/1992 - 12/1994
Publikationen
  • Lehmann et al.: Antioxidants and prostaglandin I2 in preservation and reperfusion of isolated intestinal segments. Acta Chir. Austriaca 1992, Suppl.97, 6-7.
  • Lehmann et al.: Intraoperative Perfusion mit Antioxidantien zur in situ-Protektion bei Darmischämie. Intensivmed. Notfallmed. 30(1993), 438
  • Luther, Lehmann et al.: Die intraarterielle in-situ-Perfusion der A. mesenterica superior zur zytoprotektiven Therapie ischämischer Darmabschnitte. VASA 42(1993), 76-78.



- 90.3000.02 -
Die adrenale Funktion nach allogener Nierentransplantation
Aufklärung des Einflusses der Immunsuppression am Beispiel des Prednisolons auf die adrenale Funktion nach Nierentransplantation. Anwendung von Cortisol als Marker für die Wirksamkeit der immunsuppressiven Aktivität des Prednisolons; Einsatz von Cortisol als Marker für die Früherkennung von Rejektionskrisen, um sie rechtzeitig durch Therapieveränderungen beseitigen zu können. Anwendung der Bestimmung des endogenen Cortisols zur Therapieüberwachung nach allogener Nierentransplantation.
Schlagworte:
Transplantationsmedizin; Therapieüberwachung; Endokrinologie;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Dr. Dr. Karl Egerer;
Laufzeit
01/1992 - 12/1992
Publikationen
  • Egerer,K.; Kaden, J.; Schreiner, S.; Egerer, B.; May, G.: Die adrenale Funktion als Index für die immunsuppressive Wirksamkeit von Prednisolon nach allogener Nierentransplantation, Anaesthesist 41 (1992)S 1, 204
  • Kaden, J.; Egerer, K.; May, G.; Schreiner, S.; Wesslau, C. et al.: Postoperative endogenous serum cortisol level as indicator of the immunsuppresive efficiency of prednisolone in kidney allograft recipients, Transplant. Proc. 24 (1992), 2622



- 90.3000.03 -
Neurohormonelles Verhalten des Organspenders
Aufklärung des neuroimmunoendokrinologischen Status des Organspenders nach Eintritt des irreversiblen Hirnfunktionsverlustes. Bestimmung der Funktionsfähigkeit endokriner Organe nach Eintritt des Hirntodes, Aufbau der zentral geschädigten Regelkreise mittels Hormon-und Neurohormongaben zur Erzielung einer stabilen Homöostase und Hämodynamik. Entwicklung eines individuell angepaßten Therapiekonzeptes, welches zu einer optimalen organerhaltenden Intensivtherapie führen soll. Feststellung des Einflusses der von uns angewandten Spenderbehandlung auf die Funktionsaufnahme der transplantierten Organe. Verbesserung des Immunstatus des Organspenders durch Hormonapplikation.
Schlagworte:
Intensivtherapie; Endokrinologie; Immunologie; Pathophysiologie;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Dr. Dr. Karl Egerer;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Thoralf Hoffmann; Dr. Katharina Rathke; Ulrike Khanbabapoor; Frank Rödel;
Laufzeit
01/1991 - 12/1993
Publikationen
  • K. Egerer, C. Weßlau, M. Schädlich: Anaesthesist 40 (1991)S1, 30
  • C. Weßlau, K.Egerer, R. Krüger: Anaesthesist 40 (1991)S2, 26
  • K. Egerer, C. Weßlau, R. Krüger, B. Egerer: Klin. Lab. 38 (1992), 111
  • K. Egerer, C. Weßlau et al.: Exp. Clin. Endocrinol. 101 (1993)S1, 83
  • K. Egerer, C. Weßlau, R. Krüger, B. Egerer: Med. Intens. 17(1993),129
  • K.Egerer,C.Weßlau, R.Krüger, B.Egerer: Anaesthesist 42 (1993)S1, 305
  • C.Weßlau, R.Krüger, K.Egerer, B.Egerer: Anaesthesist 42 (1993)S1, 306
  • R.Krüger, C.Weßlau, K.Egerer, B.Egerer: Anaesthesist 42 (1993)S1, 307
  • K.Egerer, C.Weßlau et al.: Intensivmed. Notfallmed. 30 (1993), 422
  • K.Egerer, C.Weßlau et al.: Intensivmed. Notfallmed. 30 (1993), 423



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EEG/EP Parametrisierung und Klassifizierung als Voraussetzung einer anästhesiologischen online-Patientenüberwachung
Die Zielstellung bestand in der Auswahl, Suche und Erprobung geeigneter Verfahren zur Datenreduktion des Informationsgehaltes von EEG/EP-Oberflächenkarten. Als grundlegende mathematisch statistische Verfahren wurden cluster- und diskriminanzanalytische Methoden adaptiert. Die Erprobung der Verfahren erfolgte anhand
  • einer Normstudie zum EEG-Verhalten neurologisch gesunder Erwachsener (104 freiwillige Probanden),

  • einer Studie zur Bestimmung der Wirkung ausgewählter psychophysiologischer Testverfahren auf das EEG (7 Testverfahren/ 53 Probanden),

  • daten zur Ermittlung von EEG-Parametern zur Beschreibung von Sedierungsniveaus bei überdeckender Sedierung von Regionalanästhesien (12 Patienten).

Schlagworte:
EEG/EP-Patientenmonitoring; Anästhesiologie; Parametrisierung; Klassifikation; online-Verarbeitung; Anästhesie-Pharmaka;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Dr. Lothar Rölz;
Laufzeit
01/1992 - 12/1993
Publikationen
  • Rölz L. et.al.: Reduction and Classification of EEG-Data of the Topographical Electroenzephalometry in Special Clinical Studies, Proceedings, Brain Topography, 1993, 5, S.289-295
  • Rölz L. et.al.: Reduktion und Klassifikation von EEG-Daten der Computergestützten Topographischen Elektroenzephalometrie, Der Anästhesist, Supplement 1992, S.137