Humboldt-Universität zu Berlin

Humboldt-Spektrum 1/2002

Editorial

Patenter Transfer

Messezeit - Transferzeit: rechtzeitig und regelmäßig zum Start der Messesaison stellt humboldt-spektrum Exponate vor, mit denen Wissenschaftler/innen der Humboldt-Universität auf nationalen und internationalen Messen vertreten sind (s.S. 30ff), Das Forschungsmagazin der Humboldt-Universität lenkt damit den Blick auf Forschungsaktivitäten und -ergebnisse, die Vermarktungspotenzial besitzen. Die Namen der Messen, auf denen die Humboldt-Universität präsent ist - CeBIT, Hannover Messe, Biotechnica, Learntech, Laser etc. - sind zugleich ein Hinweis darauf, wie breit gestreut die Forschungsaktivitäten und deren mögliche Anwendungsbereiche sind. Zugleich focussiert humboldt-spektrum dadurch den ökonomischen Stellenwert anwendungsbezogener Forschung, die nicht nur für die Universität maßgeblich von Bedeutung ist (Stichwort u.a.: Einwerbung von Drittmitteln durch Kooperationen Wissenschaft - Wirtschaft), sondern darüber hinaus auch gesamtwirtschaftliche Relevanz besitzt (Stichwort: Wachstumsimpulse für die Wirtschaft durch die Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen).

Messebeteiligungen sind natürlich nur ein Hebel auf der Klaviatur des breiten Transferinstrumentariums, über das humboldt-spektrum berichtet. Start-ups und solche die es werden wollen rücken in den Blickpunkt, wenn Gründerteams aus Studierenden und Wissenschaftler/innen mit ihren Geschäftsideen im Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg gegeneinander antreten - im Kampf um die ersten Plätze mischen Teams der Humboldt-Universität schon traditionell auf vorderen Plätzen mit. Das Top-Thema Unternehmensgründung taucht in den Fachartikeln immer dort auf, wo Wissenschaftler/innen über ihre Forschungsthemen berichten und daraus Geschäftsideen für ein eigenes Unternehmen entwickelt oder bereits gegründet haben, So sind Dr. C. Scheler und Prof. F. Theuring, die Autoren des Beitrags Vom Genom zum Proteom, Beispiele biomedizinischer Forschung, Mitgründer des Biotechnologieunternehmens Proteome Factory AG (s. S. 4ff).

Künftig stehen die Chancen gut, dass sich in humboldt-spektrum auch Berichte über erfolgreiche Verwertung von Forschungsergebnissen auf der Grundlage von Patenten finden werden. Diese "patente" Form des Technologie- und Wissenstransfers wird seit neuestem aktiv an der Humboldt-Universität verfolgt. Anknüpfend an die Verwertungsoffensive des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) soll das Erfindungspotenzial an der Humboldt-Universität mit dem Ziel mobilisiert werden, Wissenstransfer und ökonomischen Erfolg - für Erfinder/innen, Universität und Wirtschaft - professionell zu verknüpfen. Die zuständige Patentreferentin an der Humboldt-Universität wird dabei seit Januar 2002 durch die ipal Gesellschaft für Patentverwertung Berlin mbH unterstützt. Gründer und Gesellschafter sind neben der Humboldt-Universität: die FU Berlin, TU Berlin, die Technische Fachhochschule, die Fachhochschule für Technik und Wirtschaft sowie die Investitionsbank Berlin. Wenn die Akteure dieser Patentschmiede in der Forschungslandschaft nach kleinen und großen, in jedem Fall aber glänzenden, und das heißt: vermarktungsfähigen "Nuggets" schürfen, wird humboldt-spektrum mit dabei sein.

 TITELBILD: 2/2001

Engelbert Habekost
Chefredakteur