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Vorlesungen der Humboldt-Kinder-Uni 2004

Gerhardt „Warum wollen wir eigentlich etwas wissen?“
Prof. Dr. Volker Gerhardt, Philosophie
Donnerstag, 8. Januar 2004
Stellt euch vor, wir wüssten nichts. Absolut nichts. Wer wirklich versucht, sich das vorzustellen, merkt schnell, dass er sich das gar nicht vorstellen kann. Denn schon zur einfachsten Vorstellung gehört – ein Wissen.
Von diesem einfachen Wissen, das wir alle haben, geht die Vorlesung aus. Sie zeigt, wie wichtig das Wissen für den Menschen ist und warum er am liebsten alles wissen möchte. Weil wir so viel wissen wollen, sind „Geheimnisse“ so interessant. Weil aber nicht alles ein Geheimnis bleiben darf, brauchen wir die Wahrheit – und die „Wissen“-schaft.

 

Burkhard „Warum sind wir schlauer als Roboter?“
Prof. Dr. Hans-Dieter Burkhard, Informatik, Künstliche Intelligenz
Donnerstag, 15. Januar 2004
Wer hätte gern einen Roboter? Der Roboter könnte den Mülleimer herunter tragen oder bei den Schulaufgaben helfen. Man könnte mit ihm Schach oder Fußball spielen. Was sollte so ein Roboter eigentlich alles können? Was ist für einen Roboter leicht und was fällt ihm schwer? Sollte er überhaupt klüger sein als wir Menschen? Warum gibt es bis heute noch keine „richtigen“ Roboter?

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Webseiten zum Thema (teilweise in Englisch): http://www.robocup.de/aiboteamhumboldt/
http://www.robocup.org
http://www.ais.fraunhofer.de/GO/2004/
http://www.ki.informatik.hu-berlin.de/
http://www.ki.informatik.hu-berlin.de/AKRoboCup/index.shtml
Und es gibt ein Buch: http://www.dpunkt.de/buch/3-936931-02-X.html

 

„Warum werden nicht alle Menschen auf der Erde satt?“
Prof. Dr. Uwe Jens Nagel, Agrarwissenschaften
Donnerstag, 22. Januar 2004
Es gibt Kinder und Erwachsene, die zu arm sind, um sich genügend Essen leisten zu können. Die meisten Armen leben in Afrika, Asien und Lateinamerika. Viele leben auf dem Lande.
Wir wollen der Frage nachgehen, warum denn ein Bauer in Deutschland heute 128 Menschen ernähren kann, aber ein Bauer in den ärmeren Ländern oft nicht einmal die eigene Familie. Die Frage wird gar nicht so einfach zu beantworten sein, denn es gibt viele verschiedene Gründe: das Wetter, die Fruchtbarkeit der Äcker und Wiesen, das fehlende Geld, um Geräte und Saatgut zu kaufen.

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Nietzsch „Warum sind manche Zahlen weiblich, andere männlich und wieder andere dreieckig?“
Prof. em. Dr. Josef Nietzsch, Mathematik
Donnerstag, 29. Januar 2004
„Aller guten Dinge sind drei“, sagt der Volksmund. Aber hat das etwas mit Mathematik zu tun? Zahlen sind eine der ältesten Erfindungen der Menschheit und natürlich auch das Rechnen mit ihnen. Mathematik war aber schon immer mehr als Rechnen. Mit Zahlen die Welt zu erklären, hatte auch etwas Magisches an sich. Ganz besonders im Altertum. Da glaubte man, mit Hilfe von Zahlen das Schicksal vorhersehen zu können. Das klingt verrückt! Und doch wurden auf diese Weise erstaunliche mathematische Zusammenhänge gefunden, ohne die der Matheunterricht langweilig wäre.

Die Humboldt-Universität bietet mathematisch interessierten Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich hier zu beteiligen: Mathematische Schülergesellschaft (Vorbereitung auf verschiedene Stufen der Mathematikolympiade), Känguru-Wettbewerb (ein Mathematikwettbewerb für alle Schülerinnen und Schüler mit Freude an der
Beschäftigung mit Mathematik), Mathematik-Spezialklassen (Förderklassen an der Andreas-Oberschule in Berlin)
Literaturhinweise: Hans Magnus Enzensberger "Der Zahlenteufel" (Hanser Verlag), John H. Conway, Richard K. Guy "Zahlenzauber. Von natürlichen, imaginären und anderen Zahlen" und Underwood Dudley: "Die Macht der Zahl. Was die Numerologie uns weismachen will" (beide Birkhäuser-Verlag, Basel)

 

Schön „Warum können tonnenschwere Flugzeuge fliegen?“
Prof. Dr. Lutz-Helmut Schön, Physik
Donnerstag, 5. Februar 2004
Wir haben uns daran gewöhnt, dass Insekten um uns herum schwirren und Vögel durch die Lüfte fliegen. Aber dass ganze Lastkraftwagen im Bauch eines Flugzeugs verschwinden und dann vom Boden abheben, erscheint uns fast wie ein Wunder. Flugzeuge, Vögel und Insekten nutzen die selben Naturgesetze. Diese Gesetze wollen wir aufspüren und untersuchen.

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Das "UniLab", ein Laboratorium für Schüler und Lehrer im ehemaligen Großen Windkanal auf dem Campus Adlershof, wurde am 28. Januar 2004 feierlich eröffnet.

 

Kaschuba „Warum sind Deutsche ‘deutsch’ und Türken ‘türkisch’?“
Prof. Dr. Wolfgang Kaschuba, Europäische Ethnologie
Donnerstag, 12. Februar 2004
Deutsche sprechen deutsch und Türken türkisch – klar! Oder? Jedenfalls nicht in Berlin: In der U-Bahn verstehe ich kaum eine Durchsage (von wegen: deutsch!). Und die Berliner Türken sprechen oft gut deutsch und schlechter türkisch. Deutsche, die in England leben, sprechen englisch (Sind das dann Engländer?). Amerikaner sprechen nicht amerikanisch, sondern auch englisch.
Ist Weihnachten „deutsch“? Ist Sauerkraut „deutsch“? Ist der Döner „türkisch“? Ist Fußball „französisch“ (wegen Zidane) oder „englisch“ (wegen Beckham)? Ist die Frage, ob deutsch, türkisch, französisch oder englisch, überhaupt wichtig?

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Frömmel „Warum sehe ich meinen Eltern ähnlich?“
Prof. Dr. Cornelius Frömmel, Charité, Biochemie
Donnerstag, 19. Februar 2004
Wer kennt den Spruch: „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“? Das soll heißen: Mutter und Tochter oder Vater und Sohn seien sich ähnlich. Meist meint man Eigenschaften, wie das Verhalten oder bestimmte Talente. Oder hat man nicht die Worte der Tante gehört, der Kleine sei dem Vater „aus dem Gesicht geschnitten“? Vergleicht mal Bilder von Oma und Opa, als sie so alt waren wie eure Eltern heute. Was stellt ihr fest? Dass sie sich ähneln. Die Frage ist: Warum? Das Problem ist verwandt mit der Frage, warum aus Pusteblumensamen immer Pusteblumen werden, warum Mäuse immer Mäusekinder und Menschen immer Menschenkinder bekommen.

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Donhauser„Warum gibt es so viele verschiedene Sprachen auf der Welt?“
Prof. Dr. Karin Donhauser, Deutsche Sprache und Linguistik
Donnerstag, 26. Februar 2004
Gibt es eine gemeinsame Ursprache der Menschen oder gab es bereits von Anfang an mehrere Sprachen? Wie ist Sprache überhaupt entstanden? Warum sprechen Deutsche anders als Engländer, Franzosen, Russen oder Japaner? Die wohl bekannteste Antwort ist die Geschichte vom Turmbau zu Babel, die wir in der Bibel finden. Danach sind die verschiedenen Sprachen die Strafe Gottes für die Menschen, die gegen seinen Willen versucht haben, in Babel einen Turm zu bauen, der bis in den Himmel reicht.
Die moderne Sprachwissenschaft gibt auf diese Frage eine andere Antwort. Sie führt uns zurück in die Sprachgeschichte des Deutschen. Sprache verändert sich ständig und neue Sprachen entstehen.
Die Evolution der Sprache, in: Sonderheft der Zeitschrift "Spektrum der Wissenschaft" (Dossier 1/2004, 8,90 €): Darin u.a. folgende Artikel: Die Sprachenvielfalt der Welt - Die Frühgeschichte der indoeuropäischen Sprache - Die Debatte um die Ursprache. http://www.wissenschaft-online.de/artikel/500445

 

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