Humboldt-Universität befürchtet Beeinträchtigungen für die Lehrer:innenausbildung
Der Berliner Senat wird in der kommenden Woche erneut zum Thema Hochschulbau beraten und plant offenbar die Streichung bereits zugesagter Baumaßnahmen unter anderem für den seit langem geplanten Um- und Ausbau des Hörsaal- und Seminargebäudes in der Invalidenstraße 110.
Entsprechende Informationen liegen der Leitung der Humboldt-Universität vor. Danach soll in der zweiten Lesung des Haushaltsplans 2023 die verbindlich zugesagte Sanierung verschoben werden. Baubeginn und Übergabe an den Senat waren bislang für August 2022 geplant. Die Fertigstellung des Gebäudes sollte 2026 erfolgen.
Vom Baustopp betroffen wäre unter anderem die Ausbildung künftiger Lehrerinnen und Lehrer, deren Lehrveranstaltungen hauptsächlich in der Invalidenstraße 110 stattfinden. Zur Sicherung der Ausbildung hat die HU Ersatzflächen in der Schönhauser Allee angemietet. Die Kosten belaufen sich auf jährlich rund 2 Millionen Euro. Dazu kommen enorme Aufwände für die Aufrechterhaltung der Verkehrssicherungspflicht.
Die Verschiebung der Baumaßnahmen hätte gravierende Folgen für die Universität und den Lehrbetrieb insgesamt. Das Gebäude mit einer Bruttogeschossfläche von 23.000 Quadratmetern ist zentral für die Funktionsfähigkeit der HU, stünde aber – mitten in Berlin – bis auf weiteres leer.
Fatales Signal für den Hochschulstandort Berlin
Mit dem Planungs- und Ausführungsstopp entfiele auch die vertragliche Grundlage der bereits gebundenen Planer. Die Folge wäre ein massiver Zeitverlust, der mit einem drastischen Anstieg der Baukosten einhergehen würde.
Der Baustopp wäre ein fatales Signal für den Hochschul- und Wissenschaftsstandort Berlin, vor allem für das so wichtige Thema der Lehrer:innenbildung.
Ein Gutachten der Berliner Senatskanzlei und der Landeskonferenz der Rektoren und Präsidenten der Berliner Hochschulen vom Juli 2018 hat den Instandsetzungsbedarf von 461 Hochschulgebäuden mit 1,2 Millionen Quadratmetern Nutzfläche in Berlin belegt und einen mittelfristigen Finanzierungsbedarf von insgesamt 3,2 Milliarden Euro festgestellt. Die Invalidenstraße 110 zählt dazu.
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