„IMP ist mein Traumstudium”
In unserer neuen Reihe Neue Studiengänge – Neue Gesichter stellen wir Lehrende und Studierende der neuen Studiengänge an der Humboldt-Universität zu Berlin vor. In der zweiten Folge berichtet der HU-Student Yuuma über sein Studium des multidisziplinären Studiengangs Informatik, Mathematik und Physik (IMP).
Seit diesem Wintersemester bietet die Humboldt Universität zu Berlin (HU) mit dem IMP einen deutschlandweit einzigartigen Bachelor an, der die Disziplinen Informatik, Mathematik und Physik in einen Studiengang integriert. Yuuma ist einer von 53 Erstsemestern, die sich für diesen multidisziplinären Studiengang entschieden haben. “IMP ist mein Traumstudium, weil ich alle drei Fächer gleichzeitig studieren kann,” schwärmt Yuuma. Doch Yuuma ist kein klassischer Ersti, sondern hat eigentlich gerade das vierte Semester seines Informatikstudiums abgeschlossen.
„Es ist schade, dass der Studiengang erst jetzt eingeführt wurde,“ bemerkt er im Hinblick auf seine bisherige Studienlaufbahn. Schon seit der Grundschule habe er sich für Technik interessiert. Doch nachdem er auf dem Gymnasium in Berlin Pankow sowohl Mathematik als auch Physik als Leistungskurse wählen konnte, stand Yuuma zu Beginn seiner Studienzeit vor der unfreiwilligen Wahl: Mathematik, Physik oder doch Informatik? Während Yuumas Entscheidung in Berlin zu bleiben und zu studieren nie zur Diskussion stand, entwickelte sich die Studienfachwahl zum beständigen Zweifel. “Ich konnte mich anfangs nicht zwischen Mathe und Physik entscheiden. Ich habe dann mit Mathe angefangen und schließlich zur Informatik gewechselt, weil nur Mathematik etwas zu trocken für mich war”, erinnert er sich.
Mit diesen Entscheidungsschwierigkeiten ist Yuuma keine Ausnahme. ”Ich habe viele KommilitonInnen, die doppelt studieren, zum Beispiel Mathematik und Physik.“ Die Belastung eines Zweitstudiums auf sich zu nehmen, ist durchaus üblich, um den gewachsenen interdisziplinären Anforderungen in Forschung und der Arbeitswelt zu genügen. Auch Yuuma weiß um diese Anforderungen und betont, er wolle später in jedem Fall interdisziplinär arbeiten. „Ich bin mir sicher, dass ich etwas in Richtung Robotik machen möchte. Im IMP-Studium kann ich viele Kenntnisse erlangen, die für diese interdisziplinäre Arbeit nützlich sein werden“, erhofft sich Yuuma.
Doch vom vierten ins erste Semester, das fiel ihm nicht leicht und fühlte sich zunächst wie ein Rückschritt an. Denn Yuuma ist ehrgeizig. Er arbeitet am Lehrstuhl für Adaptive Systeme und engagiert sich gleichzeitig als Mentor, um anderen StudienbeginnerInnen außerfachliche Orientierung im Studienalltag zu bieten. “Die Uni ist ein großer Teil meines Lebens geworden” reflektiert Yuuma bezüglich der Frage nach seiner Freizeitgestaltung. Die Entscheidung nochmal Erstsemester zu werden, hat er deshalb sorgfältig abgewogen. “Ich habe verschiedene Leute gefragt, ob das wirklich eine gute Idee ist, nochmal zu wechseln.” Doch sowohl die Professorin, an deren Lehrstuhl Yuuma arbeitet, als auch seine Freunde und Familie bestärken Yuuma in seiner Entscheidung. Auch wenn Yuuma nun wieder Ersti ist, ganz von vorn beginnen muss er natürlich nicht. Der Wechsel hat sich für ihn bisher sehr unkompliziert gestaltet. “Zu wechseln ist sehr einfach an der HU. Man stellt einen Antrag und die Module werden automatisch übertragen.” Auch inhaltlich gibt es Kontinuität für den Studierenden. „Man hat fast die gleichen Lehrveranstaltungen. Da man ein Schwerpunktfach wählen kann, sind meine Module relativ gleich geblieben, nur dass ich nun zusätzlich mehr Mathe und Physik machen darf”.
Einige Unterschiede sind Yuuma aber doch aufgefallen. “Die einzelnen Fächer haben verschiedene Kulturen, unterschiedliche Herangehensweisen und gerade diese Unterschiede sind sehr interessant.“ Zum Beispiel seien die Übungsblätter in der Mathematik ganz anders gestaltet. Hier nehme man sich viel Zeit, schöne und strukturierte Übungsblätter zu gestalten. In der Physik begegneten einem die Aufgaben hingegen in Form von weniger ästhetischen Word-Textblöcken, erklärt Yuuma lachend.
Yuuma ist vom IMP-Bachelor begeistert, und wie er herausstellt, ist er nicht der Einzige. „Unser Jahrgang ist sehr motiviert“, betont der IMP Studierende abschließend. Erst heute hätten sie die Gründung einer eigenen Fachschaft beschlossen. Von dieser sollen dann auch die zukünftigen IMP-Studiengenerationen profitieren.
Autorin: Stefanie Langner