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HIV und Corona – wie erzählt man vom Kampf gegen eine Pandemie?

Zwei Veranstaltungen diskutieren Möglichkeiten des Archivierens und Sammelns

Kunstwerk Tab Series (2018) von Furkan Öztekin
Abb.: Tab Series (2018) von Furkan Öztekin. Aus dem EUROPACH 'HIVstories: Living Politics' Ausstellung Ursprünglich beauftragt durch das Ali Betil Collection für die 'Positive Space' Ausstellung in Istanbul
Zum Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember 2020 und am 26. Januar 2021 diskutiert die Humboldt-Universität zu Berlin das Sammeln, Archivieren und multiperspektivische Erzählen von Epidemien und welche Erkenntnisse der Kampf gegen HIV uns lehrt. Vorgestellt werden das European HIV/AIDS Archive und die Curare Corona Diaries.

„Die Erzählung der AIDS-Krise als Erfolgsgeschichte behindert die produktive Rückbindung der vielfältigen Erfahrungen und Erinnerungen an die konkreten und sehr komplexen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen. Das sehen wir in der COVID-19-Pandemie wieder“ meint Dr. Eugen Januschke vom Institut für Europäische Ethnologie der HU.
 „Der Kampf gegen AIDS zeigt, dass Präventionsmaßnahmen besser wirken, wenn die Communities mit eingebunden werden, dass Minimalisierung von Risiken erfolgreicher ist als Eliminierung und dass Kriminalisierung durch Gesundheitsmaßnahmen kontraproduktiv ist ,“ so Todd Sekuler, Institut für Europäische Ethnologie der HU.

Das European HIV/AIDS Archive (EHAA) sammelt Erinnerungen an das Leben mit HIV/AIDS, das zivilgesellschaftliche Engagement und AIDS-Politiken in Europa. Ein Schwerpunkt des Archivs liegt auf der Rolle Berlins als gesundheitspolitische Vorreiterin in der AIDS-Krise und Ausgangspunkt europäischer Initiativen anhand von Zeitzeugenberichten.

Curare Corona Diaries sammelt Tagebucheinträge zum Leben unter Corona-Bedingungen von mehr als 100 Autoren aus 25 Ländern.

Weitere Informationen

Webseite European HIV/AIDS Archive
Webseite Curare Corona Diaries

Termine

1. Dezember 2020, 18 Uhr
Welt-AIDS-Tag
Die Bedeutung des Archivierens vielfältiger Geschichten von HIV/AIDS
Mit Eugen Januschke und Todd Sekuler (Institut für Europäische Ethnologie, Humboldt-Universität zu Berlin)
Auf Facebook
Mehr Informationen auf der Webseite Schwules Museum Berlin

26. Januar 2021, 14.30 Uhr
Institutskolloquium Europäische Ethnologie
Erzählen, Sammeln und Archivieren von Epidemien am Beispiel des European HIV/AIDS Archive und der Curare Corona Diaries
Mit Katrin Amelang und Ehler Voss (Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft, Universität Bremen) für die Redaktion „Curare“. Zeitschrift für Medizinethnologie und Eugen Januschke und Todd Sekuler (Institut für Europäische Ethnologie, Humboldt-Universität zu Berlin) für das European HIV/AIDS Archive
 
Informationen zur Teilnahme werden noch auf der Webseite des Instituts für Europäische Ethnologie bekannt gegeben

Kontakt

Boris Nitzsche
Stellv. Pressesprecher
Humboldt-Universität zu Berlin

Tel. 030 2093-12720
E-Mail: boris.nitzsche@hu-berlin.de