Humboldt-Universität zu Berlin

Humboldt-Spektrum 01/1995

Inhalt







2. Jahrgang · Heft 1/1995
ISSN 0946-641X · Preis DM 10,-

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Probeheft / Bezugsbedingungen / Impressum Probeheft Übersicht der bisherigen Beiträge (geordnet nach Fakultäten und Instituten) Beiträge Übersicht zu den bisher erschienenen Ausgaben Ausgaben Profil der Zeitschrift - Vorstellung Profil Homepage der Humboldt-Universität

BIOCHEMIE

Schick - Schock? Wie giftig ist unsere Kleidung? Die Atmung von Hautzellen gibt Antwort

Christiane Schewe/Tankred Schewe
Heft 1/95, S. 8-11.

abstract
In letzter Zeit mehren sich Berichte über Schädigungen von Gesundheit und Umwelt, die auf chemische Substanzen in Textilerzeugnissen zurückgeführt werden. Für die Risikoabschätzung hinsichtlich hautschädigender und umwelttoxischer Wirkungen derartiger Substanzen haben wir einen neuartigen Zellatmungstest entwickelt der an isolierten Hautzellen (Keratinozyten) des Menschen durchgeführt wird. Dieses Biomonitoring-System soll im Rahmen eines bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt bewilligten Projektes auf einen marktfähigen Entwicklungsstand gebracht werden, so daß es von der Textilindustrie, von Analytik-Unternehmen und Verbraucherorganisationen eingesetzt worden kann.

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PHYSIK

Oberflächen-Mikroplasmen in elektrischen Entladungen

Burkhard Jüttner
Heft 1/95, S. 12-15.

abstract
Elektrizität ist zu einem selbstverständlichen Ingredienz unserer Zivilisation geworden. Selbstverständlich erscheint es auch, daß der elektrische Strom dort fliegt, wo man ihn braucht. In Metallen wird er problemlos von Elektronen getragen, die im Leitungsband in hinreichender Zahl vorhanden sind. Soll er aber in einem Gas aufrechterhalten werden, ist die Situation weniger einfach. Das zunächst isolierende Gas muß elektrisch leitfähig werden. Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts befassen wir uns in diesem Zusammenhang mit der Bestimmung optischer Eigenschaften von Brennfleckplasmen. Zu den Anwendungsgebieten der Forschungsergebnisse vgl. die Info-Box auf dieser Seite.

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METEOROLOGIE

Unberechenbar? - Wetter und Klima im Wald

Wolfgang Mix u.a.
Heft 1/95, S. 16-19.

abstract
Noch sind ca. 23% der Landoberfläche unseres Planeten von Wald bedeckt. Aber weltweit bedrohen Waldsterben und Brandrodung diesen Teil der Biosphäre, der nicht nur ökonomische Ressource und Erholungsterrain ist, sondern eine wichtige Komponente des Klimasystems mit Schlüsselfunktionen im globalen Energie- und Stoffhaushalt in der physikalischen und biogeochemischen Wechselwirkung zwischen Erdoberfläche und Atmosphäre darstellt. Diese Prozesse besser verstehen und ggf. aktiv beeinflussen zu können, erfordert subtile Kenntnisse über das meteorologische Regime - Lufttemperatur und -feuchte, Wind, Turbulenzcharakteristika, Energieflüsse u.a. - in und über Waldbeständen, einschließlich ihrer Randbereiche. Am Institut für Physik-Meteorologie entwickeln wir Modelle zur Simulation solcher meteorologischen Regimes in Waldbeständen, die - im Unterschied zu aufwendigen Entwicklungen anderer Autoren - rechenzeitökonomisch und vergleichsweise leicht (d.h. nicht nur von Modellexperten und Grenzschichtspezialisten) handhabbar und praktisch anwendbar sind.

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GEOGRAPHIE

Satellitengestützte Tiefenvermessung von Seen. Aufbau eines Seenüberwachungsprogramms in Brandenburg

Joachim Marcinek/Olaf Mietz/Steffen Pausch
Heft 1/95, S. 20-24.

abstract
Übermäßige Anreicherungen von Pflanzennährstoffen in Gewässern und eine damit verbundene - unverhältnismäßige - Steigerung der pflanzlichen Produktion (Eutrophierung) zählen zu den größten umweltpolitischen Herausforderungen in Mittel- und Osteuropa - insbesondere auch im Land Brandenburg. Die negativen Folgen sind z.B. Störungen im Stoffkreislauf. Einen Überblick über die Gewässergütesituation und die diese beeinflussenden Faktoren zu erarbeiten, ist das Ziel des Forschungsprojekts "Seenkataster Brandenburg". Erste Ergebnisse zeigten, daß die Beckengestalt der Seen die Bildung von Pflanzennährstoffen (Trophie) wesentlich steuert. Da jedoch von nur ca. 10% der brandenburgischen Seen Informationen über die Beckengestalt vorlagen, muß ein Großteil dieser Gewässer tiefenmäßig neu vermessen werden. Das dabei eingesetzte technische und methodische Instrumentarium eignet sich zugleich für die kontinuierliche Seenüberwachung und dürfte sich auch für den Einsatz in anderen Bereichen anbieten (s.u.).

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GEOGRAPHIE / INFORMATIK

Geographische Informationssysteme (GIS) und Hypermedia

Gerd Peyke
Heft 1/95, S. 26-30.

abstract
Eigentlich ist die Idee ganz einfach: die Verknüpfung von digitalen Karten mit Sachdaten sowie mit Werkzeugen, um diese zu bearbeiten (?Methodenapparat?). Damit ist gemeint, daß wir in integrierten Systemen sowohl die Werkzeuge zum Bearbeiten von Karten wie zur Analyse von Sachdaten haben plus spezielle neue Instrumente zum Bearbeiten der Aspekte, die sich aus den Verknüpfungen ergeben. Und gerade im letztgenannten liegt der besondere Fortschritt moderner geographischer Informationssysteme (GIS): Es addieren sich nicht nur die herkömmlichen Möglichkeiten geographischer Arbeitstechniken und -felder, sondern es eröffnen sich neue Einsatzbereiche der Systeme, die sowohl in berufspraktischer Hinsicht wie in der wissenschaftlichen Forschung große Bedeutung gewinnen. Am Geographischen Institut der Humboldt-Universität steht die gesamte Bandbreite praxisrelevanter GIS-Systeme auf unterschiedlichen Systemplattformen zur Verfügung - daraus ergeben sich beste Voraussetzungen für Kooperationen mit den unterschiedlichsten Institutionen inner- und außerhalb der Universität.

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PSYCHOLOGIE

INRA - Informations- und Beratungssystem zur Software-Ergonomie

Hartmut Wandke/Jens Hüttner
Heft 1/95, S. 32-36.

abstract
inra ist ein Informations- und Beratungssystem für Software-Entwickler in kleineren und mittleren Unternehmen. Im inra ist Wissen aus der Software-Ergonomie über die benutzerfreundliche Gestaltung von Software-Systemen zusammengefaßt und in einer praxisgerechten Form dargestellt, konkret: inra beinhaltet Gestaltungsregeln und -beispiele zu Dialogtechniken, zur Präsentation von Information auf Bildschirmen, zu Hilfe- und Unterstützungsfunktionen und zum Fehlermanagement. Für die Darstellung werden moderne Möglichkeiten der Wissensvermittlung genutzt, d.h. unter anderem: Vermittelt werden keine Einzellösungen für software-ergonomische Probleme, sondern generelle Gestaltungskompetenzen. Vermittelt wird diese Kompetenz anhand exemplarischer Beispiele, die von Software-Entwicklern nach ihren je spezifischen Bedürfnissen bzw. Problembereichen hin ?durchgearbeitet? werden können.

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KUNSTGESCHICHTE / INFORMATIK

Über die Probleme einer geisteswissenschaftlichen Bilddatenbank und deren Lösung

André Reifenrath
Heft 1/95, S. 38-41.

abstract
Ein Geisteswissenschaftler, der sich auf dem Gebiet der Datenverarbeitung versucht, mag sich fühlen wie einer, der auszog, das Fürchten zu lernen. Schnell sind alle falschen Vorstellungen von umfassenden Konzepten und befriedigenden Lösungen zerstört. Ihm scheint es, als wäre es im Hinblick auf Feld- und Maskendefinitionen, Tabellenerstellungen usw. nicht möglich, Inhalte in eine Datenbank zu bringen, ohne daß sie durch die rigiden Strukturen der Datenbankformate innerhalb des Computers so zerlegt worden, daß sie ihr informatives Gesicht verlieren. Im Oktober 1993 startete das Kunstgeschichtliche Institut der Humboldt-Universität unter der Federführung von Prof. Horst Bredekamp und seinem Assistenten André Reifenrath den Versuch, zusammen mit einer Hamburger Softwarefirma ein Programm zu entwickeln, das in bezug auf Benutzerfreundlichkeit und Flexibilität den Ansprüchen einer geisteswissenschaftlich orientierten Datenbank gerecht werden sollte.

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MEDIZIN / INFORMATIK

MedVision - Der multimediale Stations- und Arztarbeitsplatz

Holger Sasse/Wolf-Rüdiger Maus
Heft 1/95, S. 44-48.

abstract
Ob es eine elektronische Patientenakte geben wird oder nicht - diese Frage soll hier nicht beantwortet werden. Unumstritten ist jedoch, daß die rasante Entwicklung der Informationstechnologien neue Möglichkeiten eröffnet, Patientendaten (Texte, Maßwerte, Bilder) zu erfassen, zu speichern und nutzergerecht bereitzustellen. Nicht zuletzt unter dem Aspekt eines immer besseren Preis/Leistungsverhältnisses sind heute Anwendungen realisierbar, die noch vor einigen Jahren völlig unrealistisch waren. Mit dem Projekt MedVision werden am Universitätsklinikum Charité entscheidende Grundlagen für ein Krankenhausinformationssystem geschaffen.

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MEDIZIN / NEONATOLOGIE

Atemfunktionsdiagnostik bei Neugeborenen und Säuglingen

Gerd Schmalisch/Roland R. Wauer
Heft 1/95, S. 50-54.

abstract
Atemstörungen sind eine der häufigsten Ursachen der neonatalen Morbidität und Mortalität. Eine frühzeitige Atemfunktionsdiagnostik (AFD) erlaubt eine schnellere Erkennung und eine bessere Beurteilung von Atemstörungen sowie eine Optimierung und Überwachung der Therapie. Für die AFD bei Neugeborenen sind verschiedene Untersuchungsmethoden entwickelt worden, deren Möglichkeiten und Grenzen aber noch unzureichend bekannt sind. Außerdem liegen für die meisten Lungenfunktionsparameter keine gesicherten Referenzbereiche vor, was deren diagnostische Interpretation erschwert. In unserer Abteilung sind daher gewichtsbezogene Perzentilkurven der 15 wichtigsten Lungenfunktionsparameter erhoben worden, auf deren Grundlage ein spezielles Auswerteprogramm entwickelt wurde. Damit ist eine anschauliche Interpretation der Untersuchungsergebnisse möglich, pathologische Veränderungen können schnell erkannt werden, und auch für die Forschung eröffnen sich neue Möglichkeiten, insbesondere bei Gruppenstatistiken und Verlaufsanalysen.

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INFORMATIK

DAS INSTITUT FÜR INFORMATIK

Wolfgang Reisig
Heft 1/95, S. 56-60.

abstract
Informatik ist und bleibt eine attraktive wissenschaftliche Disziplin, und zwar nicht nur wegen der aktuellen innerfachlichen Fragestellungen, sondern auch hinsichtlich ihrer Bedeutung für wissenschaftliche Kooperationen mit einer Vielzahl von Disziplinen, die mathematische und formale Methoden verwenden. Darüber hinaus wird sich die Informatik in Zukunft weiter zu einer Wissenschaft mit größter ökonomischer Bedeutung entwickeln - insbesondere auch in den Regionen Berlin und Brandenburg. Das Institut für Informatik an der Humboldt-Universität versteht sich hier als kompetenter Kooperationspartner.