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Gedenken: 85 Jahre Reichspogromnacht

Am 9. November jährte sich zum 85. Mal die Reichspogromnacht von 1938. Bundesweit wird an diesem Tag an die Opfer der nationalsozialistischen Pogrome und an die systematische Ermordung der europäischen Jüdinnen und Juden erinnert. Das Präsidium der Humboldt-Universität nahm den Tag zum Anlass, gemeinsam die Stolpersteine vor dem Hauptgebäude zu reinigen und der Opfer zu gedenken. In einer kurzen Ansprache wandte sich Julia von Blumenthal als Präsidentin an die Mitglieder der HU:
Alternativtext

Gedenken vor den Stolpersteinen Unter den Linden 6: Niels Pinkwart, Julia von
Blumenthal, Christoph Schneider und Niels Helle-Meyer, Foto: Stefan Klenke

Hier, vor dem Hauptgebäude der Humboldt-Universität zu Berlin, befinden sich 20 Stolpersteine. Sie erinnern uns daran, dass heute vor 85 Jahren Jüdinnen und Juden gejagt, misshandelt und getötet, Synagogen und Geschäfte niedergebrannt wurden. Auch Angehörige der Humboldt-Universität, der damaligen Friedrich-Wilhelms-Universität, waren Opfer der antisemitischen Pogrome und später der Shoah. So wie Alice Markiewicz aus Charlottenburg, die an der Philosophischen Fakultät studierte und 1943 in Auschwitz ermordet wurde. Oder Max Bayer, der im Prenzlauer Berg lebte und 1943 deportiert wurde. Die Stolpersteine hier erinnern uns jeden Tag an ihre Schicksale.

Wir, das Präsidium der Humboldt-Universität, möchten ein Zeichen setzen, ein Zeichen der Erinnerung, gegen Antisemitismus, für Menschlichkeit und ein friedliches Zusammenleben in unserer Stadt. Wir laden auch Sie, liebe Studierende, liebe Kolleginnen und Kollegen, ein, am heutigen Tage einen Moment des Gedenkens zu finden. Kommen Sie hierher, zum Eingang des HU-Hauptgebäudes, oder besuchen Sie Stolpersteine in Ihrer Umgebung. Lassen Sie uns gemeinsam ein Zeichen setzen gegen Antisemitismus, für Demokratie und Humanität.

Weitere Informationen

Zu den Biografien der Studierenden, die zum Opfer des Nazi-Regimes wurden

Jüdische Studierende 1933 bis 1938

Zum Projekt Stolpersteine