Humboldt-Universität zu Berlin

Humboldt-Spektrum 02/1999

Inhalt







6. Jahrgang · Heft 2/1999
ISSN 0946-641X · Preis DM 10,-

TITELBILD: Humane dendritische Zellen (siehe 2/99, S. 4ff)


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BIOCHEMIE

Protektive und pathologische Folgen der Antigen-Verarbeitung, Infektionsabwehr und Autoreaktivität.
Sonderforschungsbereich 421

Peter-Michael Kloetzel
Heft 2/99, S. 4-8.

abstract
Der Sonderforschungsbereich »Protektive und pathologische Folgen der Antigen-Verarbeitung« stellt einen Zusammenschluß von Arbeitsgruppen der Charité, des Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie, des Deutschen Rheumaforschungs Zentrums, des Robert-Koch-Instituts sowie des Universitätsklinikums Benjamin Franklin der FU Berlin dar. Durch eine enge Verzahnung von exzellenten universitären und außeruniversitären grundlagenorientierten Forschungsgruppen mit klinischen Arbeitsgruppen ist es gelungen, an der Humboldt-Universität einen Forschungsverbund zu etablieren, der für die Immunwissenschaften in Berlin eine zentrale Bedeutung hat bzw. haben wird. Dieser Sonderforschungsbereich bietet einer großen Zahl von jungen Wissenschaflern und Studenten durch gute Laborausstattung, verschiedene Seminarreihen, Kurse und Workshops ein Umfeld, das innovative und konkurrenzfähige Forschung ermöglicht. Er ist u.a. auch mit dem Ziel gegründet worden, die Tradition des Standortes anspruchsvoller klinischer Forschung und Grundlagenforschung auf dem Gebiet Infektion - Immunabwehr - Autoimmunität in Berlin fortzusetzen.

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AUGENHEILKUNDE

Online-Topometrie bei der Laserchirurgie zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten

Stephan Schründer/Kirk Nordwald/Christian Hartmann
Heft 2/99, S. 12-17.

abstract
Bei der Laserchirurgie zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten war es bislang lediglich möglich, den Patienten eine empirisch abgesicherte, nicht jedoch eine individuell kontrollierte Laserkorrektur anzubieten. Letztere ist allein schon aufgrund der biologischen Varianz in den Gewebeeigenschaften der Hornhaut indiziert. In diesem Beitrag wird daher ein neues Verfahren vorgestellt mit dem es erstmals möglich ist, den Behandlungsverlauf zu beobachten und somit Einfluß auf das Ergebnis zu nehmen.

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ZYTOGENETIK

Chromatinproteine steuern Verhalten. Drosophila als Modell

Harald Saumweber
Heft 2/99, S. 22-26.

abstract
Die molekulare Struktur des Informationsspeichers DNA und der genetische Code sind seit etwa 40 Jahren bekannt. Weniger weiß man dagegen über die kontrollierte Umsetzung dieser Information in Proteine und wie sich dies im Bau einer Zelle, der koordinierten Entwicklung zum Vielzeller mit all seinen Geweben und Organen oder den Leistungen des zentralen Nervensystems, wie Lernen und Verhalten, niederschlägt. Lernen und Verhalten auf der Ebene molekularer Wechselwirkungen erklären zu wollen, ist sicherlich eine zu reduktionistische Sichtweise. Dennoch kann man an Beispielen versuchen, die Rolle einiger der daran beteiligten Moleküle zu verstehen. Letztlich haben alle Lebensprozesse, auch die kompliziertesten, molekulare Grundlagen.

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AGRARWISSENSCHAFTEN

Alexander von Humboldt und die internationale Landwirtschaft. Zur Aktualität seines agrarwissenschaftlicher Konzepts

Hans E. Jahnke/Irina Dieter-Gillwald
Heft 2/99, S. 28-33.

abstract
Alexander von Humboldt begründete seinen wissenschaftlichen Ruf insbesondere durch seine Forschungsreisen in Lateinamerika von 1799 bis 1804. Seinem Namen wird weltweit besonders auch in Lateinamerika, hohe Ehre gezollt, da er in der Zeit des Kolonialismus eben nicht als Kolonialist, sondern als neutraler Wissenschaftler auftrat. Seine wissenschaftlichen Erkenntnisse fanden ihren Niederschlag in 34 Bänden zu unterschiedlichen Themenbereichen. In allen Reiseberichten beeindruckt Alexander von Humboldt durch die Vielfalt seiner wissenschaftlichen Interessen und durch seine Kompetenz in unterschiedlichsten Disziplinen. Für Mexiko werden meist die physikalische Geographie und die Bergwerke herausgehoben. Vielleicht zu wenig Beachtung haben bisher Humboldts substantielle Erkenntnisse und Aussagen zur Landwirtschaft in diesem Land gefunden, die der folgende Beitrag skizziert und mit heutigen agrarwissenschaftlichen Konzepten vergleicht.

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LITERATURWISSENSCHAFT

Zwischen Winnetou und Pawel Kortschagin. Kinder- und Jugendliteratur in der Sowjetischen Besatzungszone und frühen DDR (1945 bis 1951)

Rüdiger Steinlein/Thomas Kramer/Arbeitsgruppe
Heft 2/99, S. 34-42.

abstract
Kinder- und Jugendliteratur beeinflußte in nicht unerheblichem Maße Weltbild und Leseverhalten ganzer Generationen von DDR-Bürgern. Der Charakter der Kinder- und Jugendliteratur der DDR bestimmte das Niveau des Leseverhaltens mit Auswirkungen auf den Umgang mit Texten der Erwachsenenliteratur maßgeblich. Zu Bestsellern avancierte Titel wie Welskopf-Henrichs »Die Söhne der Großen Bärin« (1951) oder Holtz-Baumerts »Alfons Zitterbacke« (1958) finden sich auch weiter im Angebot der Buchhandlungen, vor allem aber seit Jahrzehnten in vielen Bücherschränken zwischen Kap Arkona und Fichtelberg. Besonders wenig ist bislang über das Leseverhalten in der SBZ und frühen DDR bekannt. Was lasen Kinder in den Nachkriegsjahren denn nun tatsächlich: Immerzu »Timur und sein Trupp« und »Das Mädchen Ustja«, wie es eine von ideologischen Erwägungen dominierte DDR-Literaturwissenschaft darzustellen suchte, oder doch lieber »Winnetou« und »Nesthäckchen« aus alten - und stets rarer werdenden - Beständen? Wurde vielleicht nach Lust und Laune, Angebot und Nachfrage kombiniert, ritten in kindlichen Phantasiewelten gar Sowjetheld Kortschagin und Apachenhäuptling Winnetou - sozusagen als »rote Brüder« - Seite an Seite?

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SOZIALWISSENSCHAFT

Erntezeit der Sozialwissenschaft? Die Transformationsprozesse in Osteuropa stellen ein politikwissenschaftliches Paradigma in Frage

Helmut Wiesenthal
Heft 2/99, S. 44-50.

abstract
Der im großen und ganzen erfolgreiche Umbau gesellschaftlicher und politischer Institutionen, den die Reformstaaten Osteuropas vornahmen, konfrontierte die etablierten Sozialwissenschaften mit unerwarteten Tatsachen. Sie hatten ein implizites Paradigma der Unrealisierbarkeit holistischer Reformen ausgebildet und reagieren noch überwiegend defensiv auf die sich darbietende Chance, zu neuen Erkenntnissen über die Gestaltbarkeit von Gesellschaften zu gelangen.

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REHABILITATIONSWISSENSCHAFTEN

»City-Treff« Lauf. Ein Modell für eine generationsübergreifende Seniorenbegegnungsstätte

Krista Mertens/Martina Stallmann/Annett Görner/Jens Gomolka/Hendrik Simak
Heft 2/99, S. 54-59.

abstract
Statistiken und Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung in Deutschland zeigen, daß die Zahl der über 60jährigen von derzeit ca. 21% (ca. 17,2 Mio.) bis 2040 auf gut 37% (ca. 25,8 Mio.) steigen wird. Entsprechend wird sich auch die Sozialarbeit verstärkt auf ältere Menschen und deren spezifische Bedürfnisse einstellen müssen. Mittels eines bedarfsorientierten empirischen Ansatzes entwickelte eine Forschergruppe der Humboldt-Universität ein Konzept für eine generationsübergreifende Seniorenbegegnungsstätte in der bayerischen Kreisstadt Lauf.