Abbruch, Umbruch oder Neubeginn? Außenperspektiven auf den Wandel der Wissenschaftssysteme seit 1989-1990
Die Veranstaltung der Historischen Kommission der Humboldt-Universität zu Berlin und der Abteilung Internationales der HU in Kooperation mit der koreanischen Botschaft in Deutschland findet am 23. Oktober 2020 statt.
Der politische Systemwechsel nach 1989 hat im Osten Deutschlands und auch an der HU zu einem Wandel der Wissenschaftssysteme geführt. Die Podiumsdiskussion versucht, sich diesem komplexen Phänomen auf drei Ebenen zu nähern: biographisch, wissenschaftlich und institutionell.
Zum einen sollen konkrete biografische Implikationen veranschaulicht werden – wie haben die durch die Wiedervereinigung entstandenen neuen Bedingungen auf den individuellen wissenschaftlichen Werdegang gewirkt?
Zum zweiten sollen die neuen inhaltlichen Weichenstellungen in dieser Zeit besprochen werden: aus welchen neuen Begriffen oder Paradigmen, aus welchen veränderten Forschungsschwerpunkten oder Maßstäben und aus welchen neuen Themen und Fragestellungen ergab sich die Neuorientierung der Wissenschaft? Wie hat sich die Wiedervereinigung auf das Wissenstransfer und die Zirkulation von Ideen ausgewirkt?
Schließlich wird die Frage gestellt, wie sich dieser Wandel auch institutionell abbildete: welche neuen Strukturen, welche neuen Partner und Netzwerke ermöglichten nun das wissenschaftliche Arbeiten? Das Thema soll zwar auf die HU fokussiert, aber ganz bewusst in einer Außenperspektive diskutiert werden. Damit baut die HU auf die bereits gesammelten Zeitzeugenberichte und ihre Innenperspektive auf. Die Diskussion soll nicht nur zum Verständnis des historischen Umbruchs 1989-1990 beitragen, sondern auch die Frage aufgreifen, inwieweit die damaligen Veränderungen die Wissenschaftslandschaft bis heute prägen und inwieweit die deutschen Erfahrungen auch der Gegenwart insbesondere im Fall von Korea wertvoll sein könnten.
Termin
Zeit: 23. Oktober 2020, 12.30 Uhr bis 14.00 Uhr
Ort: Humboldt-Universität zu Berlin, Hauptgebäude, Senatssaal
Programm
- 12.30 Uhr: Grußworte von HU-Präsidentin Sabine Kunst, Dr. Jong Bum-goo, Botschafter der Republik Korea, Prof. Dr. Gabriele Metzler, Vorsitzende der Historischen Kommission der Humboldt-Universität
- 12.45 Uhr: Podiumsdiskussion
- 13.30 Uhr: Publikumsdiskussion
- 13.55 Uhr: Schlusswort von Prof. Dr. Gabriele Metzler
Teilnehmerinnen und Teilnehmer
- Prof. Dr. Pascale Laborier, Politikwissenschaftlerin, Centre Marc Bloch
- PD Dr. habil. Frank Wolff, Historiker, Universität Osnabrück (angefragt)
- Prof. Dr. Susanne Frank, Slawistin, Humboldt-Universität zu Berlin (angefragt)
- Prof. Dr. Eun-Jeung Lee, Koreastudien, Freie Universität Berlin (angefragt)
- Moderation: Heike Schmoll, FAZ
Kontakt
Dr. Stefan Karsch
Abteilung Internationales
Humboldt-Universität zu Berlin