Presseportal

Preis für gute Lehre 2021 für Deutschdidaktikerin Petra Anders

Die Professorin für Deutschunterricht und seine Didaktik in der Primarstufe am Institut für Erziehungswissenschaften wurde am 27. April 2022 auf dem Humboldt-Tag für Lehre mit dem Preis für gute Lehre 2021 ausgezeichnet. Der Preis wurde dieses Jahr für Lehrkonzepte, die den Übergang von digitaler Lehre zu Präsenzlehre unterstützt und herausragend gestaltet haben, vergeben.
Prof. Dr. Petra Anders

Prof. Dr. Petra Anders,  Foto: Peter Rigaud

Die Preisverleihung fand – passend zum Thema des Tages – zwar in Präsenz im Senatssaal statt, aber Interessierte konnten der Verleihung auch per YouTube folgen. Zudem wurden Podiumsteilnehmer:innen krankheitsbedingt per Zoom zugeschaltet. Aber nach zwei Jahren Erfahrung mit digitaler Lehre konnte das die Organisator:innen rund um Wolfgang Deicke vom bologna.lab nicht aus der Ruhe bringen.

 

Große Veranstaltung, heterogenes Publikum

Nominiert waren in diesem Jahr 64 Personen und 44 Veranstaltungen. Petra Anders, seit 2018 Professorin an der HU, lehrt und forscht schwerpunktmäßig zu Filmdidaktik, Umgang mit Digitalität im Deutschunterricht, Leseförderung, Literaturunterricht und speziell zu der Poetik und Vermittlung des Poetry Slams. Ausgezeichnet wurde sie für ihre Lehrveranstaltung „Didaktik des Lernbereichs Deutsch in der Grundschule - Sprachliches Lernen und Lehren in der Grundschule“, in der sie ein selbst gestaltetes, innovatives Hörbuch einsetzte. Ziel dieser Einführungsveranstaltung ist es, Lehramtsstudierenden im Grundschullehramt die Grundlagen und Ansätze der Deutschdidaktik zu vermitteln. „Eine Herausforderung war zum einen die Größe der Veranstaltung, an der über 400 Studierende teilnehmen“, sagte Niels Pinkwart, Vizepräsident für Lehre und Studium, per Zoom zugeschaltet in seiner Laudatio auf die Preisträgerin. „Zudem sitzen Bachelor-Studierende, die erst den Einstieg ins Studium meistern müssen, gemeinsam mit Quereinsteiger:innen in einer Lehrveranstaltung, die das eben Gelernte oft unmittelbar anwenden müssen.“

Faible für gute Lehre

Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, hat Petra Anders die Veranstaltung bereits zum pandemischen Wintersemester 20/21 erstmals mit Einsatz des innovativen Hörbuchs angeboten. Während die synchrone Vorlesung einen roten Faden durch die Veranstaltung bietet, erlaubt das klar aufbereitete Hörbuch eigene Lernpfade und einen weitgehend barrierefreien Zugang zu akut anstehenden Themen. Anders kam damit schon im letzten Jahr in die engere Auswahl für den Preis für gute Lehre 2020. Nominiert für den Preis war sie auch schon 2014, damals als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für deutsche Literatur in der Fachdidaktik Deutsch an der HU.

Gemeinsames Hörbuch-Hören

Für das Wintersemester 2021/22 entwickelte die Wissenschaftlerin, die früher an der Universität Leipzig und an der Freien Universität Berlin Professuren innehatte, das Hörbuch-Format weiter. Um gerade Studieneinsteiger:innen den Umgang damit zu erschließen, hörte sie sich gemeinsam mit den Studierenden das Hörbuch an. „Das hört sich auf den ersten Blick kurios an, aber indem sie sich Notizen machte und das Buch dort anhielt, wo im erneuten Hören sich Fragen oder ein Ergänzungsbedarf ergaben, gelang es ihr in vorbildlicher Weise, den normalerweise internen Dialog der Wissenschaftlerin mit ihrem Gegenstand sichtbar, nachvollziehbar und erfahrbar zu machen“, erklärte Pinkwart. Dies wurde von den Studierenden als einzigartig hervorgehoben und dankbar angenommen.

Digitale Lehre plus Live-Events

Die Teilnahme an der Veranstaltung war in Präsenz oder Online möglich. Anders setze dafür eine Catchbox, ein kabelloses, für den Hybridunterricht geeignetes Mikrofon in Würfelform ein. Eine weitere Stärke des Lehrkonzepts war, dass sie großen Wert darauf legte, die Möglichkeiten der Präsenz auszuschöpfen und die Teilnehmer:innen miteinander zu vernetzen und Begegnungsmöglichkeiten außerhalb der Universität zu schaffen. „Wir haben vier Live-Events mit je über 100 Studierenden organisiert“, berichtete Anders in ihrer Rede, in der sie sich auch bei ihrem Team für Inspiration und Unterstützung und bei den Studierenden ihres Seminars für Offenheit, Mut und Vertrauen bedankte.

Der Preis für gute Lehre ist mit 10.000 Euro dotiert und kommt der Lehre des oder der Ausgezeichneten zugute. Der Preis werde ihr noch mehr Freiheit geben, zusammen mit Studierenden und Kolleg:innen ihre Lehre weiterzuentwickeln, sagte Anders.

Autorin: Ljiljana Nikolic

Weitere Informationen

Zu den Preisträger:innen des Preis für gute Lehre

Zur Webseite von Petra Anders

Zum Hörbuch