Geschlechtergerechte Sprache
Die Humboldt-Universität versteht sich als ein Ort, an dem Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern gelebt und Vielfalt wertgeschätzt wird. Die Broschüre „Sprache ist vielfältig – Leitfaden der HU für geschlechtergerechte Sprache“, herausgegeben vom Büro der zentralen Frauenbeauftragten, bietet einen kompakten und anwendungsorientierten Überblick, wie eine inklusive Sprache im universitären Alltag umgesetzt werden kann. Der Leitfaden wurde von der zentralen Frauenbeauftragen und ihrem Team entwickelt und im Dezember 2019 von der Universitätsleitung als Empfehlung für alle HU-Angehörigen beschlossen.
Da Sprache lebendig ist, wird in Ergänzungen des Sprachleitfadens auf diese Entwicklungen eingegangen, im Sommer 2021 wurde daher eine Ergänzung zum Sprachleitfaden formuliert und als die Empfehlung zur barriereärmeren Alternative, dem Gender-Doppelpunkt (PDF), dem Sprachleitfaden zur Seite gestellt.
Die Universität empfiehlt als geschlechterumfassende Benennung den Gender-Doppelpunkt. Die Verwendung des Doppelpunkts hat im Gegensatz zum Sternchen den Vorteil inklusiver zu sein. Denn Sprachausgabeprogramme lesen den Doppelpunkt automatisch als Pause. Beim Sternchen* sowie beim Unterstrich werden diese bei Sprachausgabeprogrammen mitgelesen, d.h. „Mitarbeiter-Sternchen-innen“ oder„Professor-Unterstrich-innen“. Gerade bei Sehbeeinträchtigten, Personen mit kognitiven Einschränkungen, mit Lese-Rechtschreib-Schwäche oder eingeschränktemLeseverständnis sowie älteren Menschen sind Sprachausgabeprogramme eine beliebte Alternative, die den Alltag entlastet.
Beispiele:
- Wissenschaftler:in
- Studierendenvertreter:innen
- Abteilungsleiter:innen
- Mitarbeiter: innen
- Politiker:innen
Feststehende Komposita
- Benutzer:innenordnung,
- Redner:innenpult,
- Mitarbeiter:innengespräch
Pronomen
jede:/jede:r, keine:r
Konstruktionen mit Artikeln oder Personalpronoma:
- die Leser:in,
- die:der Leser:in,
- mein:e Dozent:in,
- die:der Mitarbeiter:in
Anrede und Titel
Liebe Mitarbeiter:innen, Dr:in
Stellenausschreibungen
wiss. Mitarbeiter:in (m/w/d), Professor:in (m/w/d), Verwaltungsan-
gestellte:r (m/w/d)
Aus stilistischen Gründen kann es in bestimmten Fällen sinnvoll sein, hierbei auf die Pluralform oder auf alternative Formen geschlechtergerechter Sprache auszuweichen. Dann können geschlechtsneutrale Formulierungen verwendet werden:
Mitarbeitende, Forschende, Verwaltungsleitung, Lehrkraft, Benutzungsordnung (statt Benutzerordnung).
Geschlechtsneutrale Formulierungen
Geschlechtsneutrale Formulierungen vermeiden Diskriminierungen, indem sie kein Geschlecht explizit sichtbar machen.
Substantivierungen
Personenbezeichnungen können mithilfe von substantivierten Partizipien geschlechtsneutral formuliert werden. Sie sind allerdings nur im Plural sinnvoll einsetzbar, da Singularformen wieder einen geschlechtsbestimmenden Artikel benötigen.
- die Studierenden,
- die Beschäftigten,
- die Anwesenden,
- die Teilnehmenden
Geschlechtsneutrale Personenbezeichnungen / Abstraktionen
Personenbezeichnungen werden durch abstrakte Begriffe wie -kraft, -hilfe, -person oder Ableitungen auf z.B. -ung ersetzt:
- Verwaltungsleitung, Lehrkraft, Vertretung, Dekanat, Delegation
- Geschlechtsneutrale Bezeichnungen eigenen sich mitunter auch, um feststehende Komposita einfach umzuformulieren.
- Benutzerordnung
geschlechtsneutral: Benutzungsordnung - Rednerpult
geschlechtsneutral: Redepult
Dies sind nur einige Beispiele. Weitere Formulierungsmöglichkeiten finden Sie im Leitfaden „Sprache ist vielfältig – Leitfaden der HU für geschlechtergerechte Sprache“und in der Empfehlung zu einer barriereärmeren Alternative zum Gender-
Sternchen: Der Gender-Doppelpunkt.