Humboldt-Universität zu Berlin

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Nobelpreisträger:innen der Humboldt-Universität

30 Nobelpreisträger:innen sind und waren zur Zeit ihres wissenschaftlichen Lebens mit der Universität verbunden

Große akademische Leistungen und internationale Attraktivität bestimmten die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Den ersten Nobelpreis für Chemie erhielt der Niederländer Jacobus Henricus van't Hoff im Jahre 1901 für seine Forschungen über die Gesetze der chemischen Dynamik. Der Altertumswissenschaftler Theodor Mommsen veröffentlichte bahnbrechende Arbeiten zur römischen Geschichte und erhielt im Jahre 1902 dafür den Nobelpreis für Literatur.

28 weitere Nobelpreise zeugen von der überragenden wissenschaftlichen Leistung von Gelehrten, die in ihrem wissenschaftlichen Leben an der Berliner Universität tätig waren. In der Chemie sei Walter Nernst, in der Physik Physiker Max von Laue, Gustav Hertz sowie James Franck genannt. Der Mediziner Emil von Behring erhielt für die Entwicklung eines wirksamen Diphterie-Heilmittels den ersten Nobelpreis für Medizin, einige Jahre später folgte Robert Koch, der Entdecker der Erreger der Tuberkulose und der Erreger der Cholera. Als im Jahre 1954 dem Mitbegründer der Quantenmechanik, Max Born, für die "Begründung einer neuen Art, über die Naturerscheinungen zu denken" (Born) der bisher letzte Nobelpreis an einen (ehemaligen) Universitätsangehörigen verliehen wurde, hatte die Universität trotz ihrer beachtlichen Erfolge auch ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte durchlebt.

 

Chemie | Physik | Medizin | Literatur

 

Nobelpreis für Chemie

 

Jacobus Henricus van't Hoff

Geboren am 30. August 1852 in Rotterdam
Gestorben am 1. März 1911 in Berlin-Steglitz
1896-1911 Honorarprofessor für Chemie
1901 Nobelpreis für Chemie für seine Forschungen über die Gesetze der chemischen Dynamik und des osmotischen Drucks.

 

Emil Fischer

Geboren am 9. Oktober 1852 in Euskirchen
Gestorben am 15. Juli 1919 in Berlin-Wannsee
1892-1919 Professor für Chemie und Direktor des I. Chemischen Instituts
1902 Nobelpreis für Chemie für seine Zucker- und Purinarbeiten

 

Adolf von Baeyer

Geboren am 31. Oktober 1835 in Berlin
Gestorben am 20. August 1917 in Starnberg
1859/60 Privatdozent an der Gewerbeakademie Berlin
1866-1872 außerordentlicher Professor
1905 Nobelpreis für Chemie für seine Entdeckungen in der Farbstoffchemie

 

Eduard Buchner

Geboren am 20. Mai 1860 in München
Gestorben am 13.August 1917 in Focsani/ Rumänien
1898-1909 Professor für Chemie an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin (1934 als Fakultät in die Universität eingegliedert).
1907 Nobelpreis für Chemie für die Entdeckung der zellfreien Gärung

 

Richard Willstätter

Geboren am 13. August 1872in Karlsruhe
Gestorben am 4. August 1942 in Locarno
1912-1916 Honorarprofessor für Chemie
1915 Nobelpreis für Chemie für seine Arbeiten über pflanzliche Pigmentstoffe

 

Fritz Haber

Geboren am 9. Dezember 1868 in Breslau
Gestorben am 29. Januar 1934 in Basel
1906 Professor
1912-1920 Honorarprofessor für Physikalische Chemie, 1920-1933 ordentlicher Professor
1911-1933 Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physikalische Chemie
1933 Emigration nach England
1918 Nobelpreis für Chemie für seine Entwicklung der Ammoniaksynthese

 

 

Walther Nernst

Geboren am 25. Juni 1864 in Briesen/ Westpreußen
Gestorben am 18. November 1941 in Oberzibelle b. Muskau
1905-1932 Professor für Physik
1925-1932 Direktor des Instituts für Physik
1922-1924 Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt
Rektor 1921/22
1920 Nobelpreis für Chemie für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Thermodynamik

 

 

Peter Debye

Geboren am 24. März 1884 in Maastricht
Gestorben am 2. November 1966 in Itahaca (USA)
1935-1939 Professor für Physik
1934 Direktor des Kaiser-Wilhelm-Institutes für Physik
1937 Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften
1936 Nobelpreis für Chemie für seine Arbeiten über Kristallphysik, Quantentheorie, elektrische Leitfähigkeit von Flüssigkeiten, spezifische Wärmekapazität, Dipoltheorie

 

Adolf Butenandt

Geboren am 24. März 1903 in Bremerhaven
Gestorben am 18. Januar 1995 in München
1938-1944 Honorarprofessor für Biochemie
1936 Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Biochemie
1939 Nobelpreis für Chemie für die Erforschung der Keimdrüsenhormone

In der Reihe der Nobelpreisträger, die an der Berliner Universität gelehrt haben, hing bis zum 5. Dezember 2014 in der Nobelpreisträger-Galerie im HU-Hauptgebäude ein Porträt von Adolf Butenandt, der 1939 den Nobelpreis für Chemie zugesprochen bekam. Studentische Initiativen haben sich in den vergangenen Jahren kritisch mit der Beteiligung Butenandts an rassistischen Forschungen während der NS-Zeit, mit seiner NSDAP-Mitgliedschaft und seinen Vertuschungs- und
Beschwichtigungsversuchen nach 1945 beschäftigt. Im Dezember 2014 wurde sein Porträt aus der Galerie „entführt“, wozu sich eine Gruppe „Wissen im Widerstand“ bekannte. Der Rahmen des Porträts bleibt vorerst leer, um die Diskussion fortzusetzen.

 

Otto Hahn

Geboren am 8. März 1879 in Frankfurt/ Main
Gestorben am 28. Juli 1968 in Göttingen
1907-1910 Privatdozent
1910-1934 außerordentlicher Professor für Physikalische Chemie
1944 Nobelpreis für Chemie für die Entdeckung der Kernspaltung des Urans

 

 

Otto Diels

Geboren am 23. Januar 1876 in Hamburg
Gestorben am 7. März 1954 in Kiel
1904-1914 Privatdozent
1914-1916 außerordentlicher Professor für organische Chemie
1950 Nobelpreis für Chemie (gemeinsam mit seinem Schüler K. Alder) für die Erforschung der für die Synthese carbozyklischer Verbindungen wichtigen Diesynthese


Emmanuelle 
Charpentier

Geboren am 11. Dezember 1968 in Juvisy-sur-Orge, Frankreich

    • seit 2016 Honorarprofessorin am Institut für Biologie der Lebenswissenschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin
    • seit 2018 Direktorin der Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene
    • 2020 Nobelpreis für Chemie (gemeinsam mit Jennifer A. Doudna) für die Entwicklung der „Genschere“ CRISPR/Cas9
       
 

Nobelpreis für Physik

 

Wilhelm Wien

Geboren am 13. Januar 1864 in Gaffken/ Ostpreußen
Gestorben am 30. August 1928 in München
1892-1896 Privatdozent für Physik
1911 Nobelpreis für Physik für die Arbeiten zur Wärmestrahlung und für die auf dieser Grundlage gewonnene Formulierung eines Strahlungsgesetzes und des so genannten Verschiebungssatzes

 

Max von Laue

Geboren am 9. Oktober 1879 in Pfaffendorf b. Koblenz
Gestorben am 24. April 1960 in Berlin
1902-1903 Student an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität
1906-1909 Privatdozent
1919-1943 Professor für Theoretische Physik
1914 Nobelpreis für Physik für die Entdeckung und Deutung der Röntgenstrahl-Interferenzen

 


 

Max Planck

Geboren am 23. April 1858 in Kiel
Gestorben am 4. Oktober 1947 in Göttingen
1889-1892 außerordentlicher Professor für Physik
1892-1926 Professor für Theoretische Physik
1912-1938 Sekretar der physikalisch-mathematischen Klasse der Akademie der Wissenschaften
1930-1937 Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft
Rektor 1913/14
1918 Nobelpreis für Physik für die Entdeckung des Wirkungsquantums

 

 

Albert Einstein

Geboren am 14. März 1879 in Ulm
Gestorben am 18. April 1955 in Princeton (USA)
1913-1933 Mitglied der Akademie der Wissenschaften/Lesendes Akademiemitglied
Einstein hielt Vorlesungen und Seminare zu verschiedenen Themen vom Sommersemester 1915 bis zum Wintersemester 1928/29
1921 Nobelpreis für Physik für die Deutung des lichtelektrischen Effektes durch die Lichtquantenhypothese

 

Gustav Hertz

Geboren am 22. Juli 1887 in Hamburg
Gestorben am 30. Oktober 1975 in Berlin
1917-1925 Privatdozent für Physik
1925 Nobelpreis für Physik für seine Elektronenstrahlexperimente (gemeinsam mit James Franck)

 

 

 

James Franck

Geboren am 26.August 1882 in Hamburg
Gestorben am 21. Mai 1964 in Göttingen
1903-1906 Student an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität
1911-1916 Privatdozent für Physik
1916-1920 Professor für Physik, gleichzeitig Abteilungsleiter am Institut für Physikalische Chemie der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft
1925 Nobelpreis für Physik für seine Elektronenstrahlexperimente (gemeinsam mit Gustav Hertz)

 

Werner Heisenberg

Geboren am 5. Dezember 1901in Würzburg
Gestorben am 1.Februar 1976 in München
1943-1945 Professor für theoretische Physik
1941-1945 gleichzeitig Direktor des Instituts für Physik der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft
1932 Nobelpreis für Physik für das nach ihm benannte Unbestimmtheitsprinzip

 


 

Erwin Schroedinger

Geboren am 12. August 1887 in Wien
Gestorben am 4. Januar 1961 in Wien
1910-1913 Privatdozent
1916-1920 Professor für Mathematik
1927-1933 Professor für theoretische Physik
Mitglied der Akademie der Wissenschaften
1933 entpflichtet, 1937 emeritiert und nach England emigriert
1933 Nobelpreis für Physik für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Wellenmechanik

 

 

Walter Bothe

Geboren am 8. Januar 1881 in Oranienburg
Gestorben am 8. Februar 1957 in Heidelberg
1925-1929 Privatdozent
1929/30 außerordentlicher Professor für Physik
1954 Nobelpreis für Physik für die Untersuchungen über die Gültigkeit des Energiesatzes bei elementaren Strahlungsvorgängen

 

Max Born

Geboren am 11. Dezember 1882 in Breslau
Gestorben am 5. Januar 1970 in Göttingen
1915-1919 außerordentlicher Professor für Physik
1954 Nobelpreis für Physik für die Erarbeitung der Grundlagen der Quantenmechanik

 

Nobelpreis für Medizin

 

Emil von Behring

Geboren am 15. März 1854 in Hansdorf/Westpreußen
Gestorben am 31. März 1917 in Marburg
Ausbildung am Berliner militärärztlichen Institut "Pépinière"
1889-1894 Mitarbeiter von Robert Koch am Berliner Institut für Infektionskrankheiten
1901 Nobelpreis für Medizin für die Entwicklung eines Diphtherie-Heilmittels

 

Robert Koch

Geboren am 11. Dezember 1843 in Clausthal
Gestorben am 27. Mai 1910 in Baden-Baden
1885-1910 Professor für Innere Medizin und Hygiene
1885 Direktor des Institutes für Hygiene
1891 Direktor des Institutes für Infektionskrankheiten
1905 Nobelpreis für Medizin für seine Entdeckung der Erreger von Infektionskrankheiten

 

Paul Ehrlich

Geboren am 14. März 1854in Strehlen/ Schlesien
Gestorben am 20. August 1915 in Bad Homburg
1887-1890 Privatdozent
1890-1899 außerordentlicher Professor für Serologie
1908 Nobelpreis für Medizin für die Entwicklung des Salvarsans als Heilmittel gegen die Syphillis (gemeinsam mit dem Japaner Hata)

 

Albrecht Kossel

Geboren am 16. September 1853 in Rostock
Gestorben am 5. Juli 1927 in Heidelberg
1883-1887 Privatdozent
1887-1895 außerordentlicher Professor für Physiologie und Anatomie
1910 Nobelpreis für Medizin für seine Arbeiten über Nukleinsäuren

 

 
Otto Warburg
 

Geboren am 8. Oktober 1883 in Freiburg i. Breisgau
Gestorben am 1. August 1970 in Berlin
1914-1921 Privatdozent
1921-1923 außerordentlicher Professor für Physiologie
Seit 1914 Abteilungsleiter und von 1931 bis 1970 Direktor des Institutes für Zellphysiologie der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft bzw. dem Max-Planck-Institut
1931 Nobelpreis für Medizin für seine Arbeiten zur Aufklärung der Zellatmung und der Gärungsprozesse

 

Hans Spemann

Geboren am 27. Juni 1869 in Stuttgart
Gestorben am 12. September 1941 in Freiburg i. Breisgau
1914-1929 Honorarprofessor für Zoologie
1935 Nobelpreis für Medizin für seine Arbeiten zur experimentellen Entwicklungsphysiologie

 

Werner Forssmann

Geboren am 29. August 1904
Gestorben am 1. Juni 1979 in Schopfheim
1929/30 Volontärassistent in der Klinik von Professor Sauerbruch an der Charité, in der er den Herzkatheterselbstversuch unternahm.
Ehrendoktor der Medizinischen Fakultät der Humboldt-Universität 1977
1956 Nobelpreis für Medizin für seine Arbeit zur Herzkatheterisierung (Selbstversuch 1929)

 

Nobelpreis für Literatur

 

 
Theodor Mommsen
 

Geboren am 30.November 1817 in Garding
Gestorben am 1. November 1903 in Berlin
1861-1903 Professor für alte Geschichte
Rektor 1874/75
1902 Nobelpreis für Literatur für seine Quelleneditionen und Arbeiten zur römischen Geschichte und Rechtsgeschichte