Humboldt-Universität zu Berlin

Humboldt-Spektrum 2/2004


Inhalt


11. Jahrgang · Heft 2/2004
ISSN 0946-641X · Preis 5,- EUR

 TITELBILD: 1/2004

Probeheft / Bezugsbedingungen / Impressum Probeheft Übersicht der bisherigen Beiträge (geordnet nach Fakultäten und Instituten) Beiträge Übersicht zu den bisher erschienenen Ausgaben Ausgaben Profil der Zeitschrift - Vorstellung Profil Homepage der Humboldt-Universität Homepage der Humboldt-Universität


TELEMEDICINE
The Use of Networks for Interactive Telemedicine to Avoid a Digital Divide of the World
Georgi Graschew / Theo A. Roelofs / Stefan Rakowsky / Peter M. Schlag
Heft 2/2004, S. 4-10.
Contact:
Humboldt-Universität zu Berlin
Charité - Universitary Medicine Berlin (CBB)
Max Delbrück Center for Molecular Medicine (MDC)
Robert Rössle Clinic
D-13125 Berlin
Lindenberger Weg 80
Phone: +49 30 9417-1630
Fax: +49 30 9406-3405
E-Mail: graschew@mdc-berlin.de
WWW: www.rrk-berlin.de/op2000

abstract
In the Euro-Mediterranean region the level and concentration of medical care is inhomogeneous. Ethical and legal restrictions prevent a dogmatic harmonisation of medical treatments. Standardisation can only be reached by means of communication. Cross national communication is thus far common only in form of medical conferences and seminars; individual patient-oriented consultation is rare. In this context telemedicine can merge distributed medical intelligence and deliver it to the patient in a consolidated way. Furthermore, telemedicine can help to adequately assign patients for specific treatments that are available only at a limited number of sites in the region. However, medical communication requires high quality interactive image communication. Terrestrial communication infrastructures with the required quality of service are thus far not available in all parts of the Euro-Mediterranean region. Satellite communication channels with the bandwidth required for conventional uncompressed transmission of medical images are too expensive for routine use. (mehr ?)

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CHRONOBIOLOGIE
Chronobiologie ? Leben in der Zeit
Achim Kramer
Heft 2/2004, S. 14-16.
Kontakt:
Humboldt-Universität zu Berlin
Charité - Universitätsmedizin Berlin
Institut für Medizinische Immunologie
Hessische Straße 3-4
D-10115 Berlin
Tel.: +49 30 450-524263
Fax.: +49 30 450-524942
E-Mail: achim.kramer@charite.de
Internet: www.charite.de/immunologie/research/agak

abstract
Es gibt Eulen und es gibt Lerchen. Eulen werden morgens erst dann munter, wenn Lerchen schon einen guten Teil ihres Tagwerks vollbracht haben. Dafür laufen Eulen abends zu Höchstform auf, wenn Lerchen längst vor Müdigkeit kaum wach zu halten sind. Jeder kennt das, denn jeder hat einen individuellen "Chronotyp" (chronos: "die Zeit", griech.). Doch was bestimmt unseren Chronotyp? Was steuert unser Schlaf- und Wachverhalten? Was passiert, wenn dieses aus dem Gleichgewicht gerät, etwa nach einem Flug nach Amerika, durch Schichtarbeit oder bei bestimmten Formen von Depressionen? Das sind Fragen, auf die das relativ junge, interdisziplinäre Fach Chronobiologie Antworten sucht. Am Institut für Medizinische Immunologie der Charité befasst sich unsere Arbeitsgruppe Chronobiologie mit den genetischen und molekularen Grundlagen des Lebens in der Zeit.

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IMPAKTGEOLOGIE
Kosmische Projektile bewegen die Erde. Bewegungen der Erdkruste durch Impaktereignisse
Ulrich Riller
Heft 2/2004, S. 18-23.
Kontakt:
Humboldt-Universität zu Berlin
Zentralinstitut Museum für Naturkunde/Institut für Mineralogie/Impaktgeologie
Invalidenstr. 43
D-10115 Berlin
Tel.: +49 30 2093-8573
Fax: +49 30 2093-8565
E-Mail: ulrich.riller@museum.hu-berlin.de

abstract
Die Entstehung unseres Sonnensystems inklusive des Erde-Mond-Systems vor 4,6 Milliarden Jahren ist auf Kollisionen zwischen planetaren Körpern zurückzuführen. Die mit solchen Impaktereignissen einhergehenden Prozesse bestimmten nicht nur die frühe Entwicklung der Erdoberfläche, sondern beeinflussen bis in geologisch jüngste Zeit, wenn auch in verminderter Intensität, die Entwicklung des Klimas und der Biosphäre der Erde. Die Ansicht, dass Impaktereignisse geologisch "herkömmliche" Prozesse und für die Entstehung und Entfaltung unseres Lebensraumes von fundamentaler Bedeutung sind, entwickelte sich erst in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts und wurde nicht zuletzt durch den Beginn der bemannten Raumfahrt stark beeinflusst. Etwa zeitgleich erkannte man auch, dass die Erdkruste aus einem Mosaik mobiler Platten besteht und offensichtliche Erscheinungen wie Seismizität, Gebirgsbildung und Vulkanismus durch die Theorie der Plattentektonik erstmals plausibel erklärt werden konnten. Trotz der fundamentalen planetarischen und irdischen Bedeutung von Impaktprozessen für den Menschen wird jedoch lediglich die Plattentektonik als große geowissenschaftliche Revolution des 20. Jahrhunderts gefeiert und bestimmt bis heute maßgeblich die Themen in Forschung und Lehre der modernen Geowissenschaften. Mit der Besetzung der Juniorprofessur für Impaktgeologie, der ersten dieser Art in Deutschland, wirkt die Humboldt-Universität zu Berlin diesem sowohl nationalen als auch internationalen Defizit in den Geowissenschaften entgegen.

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URBANER GARTENBAU
Fossiles Plankton als natürliches Insektizid. Dem Wirkmechanismus auf der Spur
Christian Ulrichs / Ruprecht Herbst / Matthias Langensiepen / Carsten Schulz
Heft 2/2004, S. 24-28.
Kontakt:
Humboldt-Universität zu Berlin
Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät
Institut für Gartenbauwissenschaften/Urbaner Gartenbau
Lentzeallee 75
D-14195 Berlin
Tel.: +49 30 314-71387
Fax.: +49 30 314-71100
E-Mail: christian.ulrichs@agrar.hu-berlin.de

abstract
Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln kann zu unerwünschten Nebenwirkungen für Mensch und Umwelt führen. Auf der Suche nach neuen Wirkstoffen werden häufig altbekannte Substanzen wieder entdeckt. Der Einsatz von Stäuben, speziell fossilen Algenablagerungen erfährt so seit einigen Jahren eine Renaissance. Der insektizide Wirkmechanismus dieser Algenstäube war bis vor kurzem jedoch noch unbekannt. An der Humboldt-Universität zu Berlin wird der Einsatz modifizierter Algenstäube für den Einsatz zur Schädlingsbekämpfung, speziell in urbanen Zentren, untersucht. (mehr ?)

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LITERATURWISSENSCHAFT
Ubi Melancholicus ? Ibi Diabolus. Die Historia von D. Johann Fausten
Marina Münkler
Heft 2/2004, S. 30-35.
Kontakt:
Humboldt-Universität zu Berlin
Philosophische Fakultät II
Institut für deutsche Literatur
Schützenstr. 21
D-10117 Berlin
Tel.: +49 30 2093-9662
Fax.: +49 30 2093-9690
E-Mail: marina.muenkler@rz.hu-berlin.de

abstract
Was die Historia von D. Johann Fausten für heutige Leser noch interessant machen könnte, ist nicht leicht zu begründen. Selbst wenn man zugesteht, dass sie eine der großen literarischen Gestalten der Neuzeit ins Leben gerufen hat, dass Goethes Faust ohne sie wohl kaum entstanden wäre, kann man doch schwerlich bestreiten, dass sie, zumal angesichts ihrer faustdick aufgetragenen Didaxe, ein bemerkenswert rückwärts gewandtes Stück Literatur ist. Das 1587 im Druck erschienene früheste Faustbuch bekämpft nahezu alles, was die Neuzeit pathetisch für sich in Anspruch genommen hat: Die Idee eines autonomen Individuums, das sich aus den von der Theologie gezogenen Grenzen löst, den Lebensentwurf des frei schwebenden Intellektuellen, der sich unterschiedlichen Gegenständen zuwendet, das Ideal einer Wissenschaft, die Naturbeherrschung an die Stelle von Naturbetrachtung setzt. Und sie beschreibt beileibe nicht die Tragödie des Intellektuellen zwischen Wissensstreben und intellektueller Hybris: Wenn Tragödie bedeutet, schuldlos schuldig zu werden, dann ist der Faust der Historia alles andere als ein tragischer Held: "selbst schuld", ruft der Erzähler dem in die Hölle Hinabgefahrenen hinterher, und "Hoffart thaete nie gut" oder auch "Wer zuviel will haben/dem wirt zu wenig" (Historia, S. 116) lässt er selbst den Teufel in Fausts letzter Stunde höhnen. ? Schon in diesem Urteil des "selbst schuld" aber, entwirft die Historia das Bild einer Selbstverantwortlichkeit des Individuums für sein Tun, das der mittelalterlichen Zirkumstanzenlehre, wonach die Sünde je nach den Umständen unterschiedlich beurteilt werden muss, scharf widerspricht: Mildernde Umstände werden nicht anerkannt.

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DARSTELLENDE KUNST
Zwiegespräche. Eine Ausstellung von Ruth Tesmar
Hartmut Böhme / Ruth Tesmar
Heft 2/2004, S. 36-41.
Kontakt:
Humboldt-Universität zu Berlin
Philosophische Fakultät III
Institut für Kultur- und Kunstwissenshaften/Kulturwissenschaftliches Seminar
Sophienstr. 22-22a
D-10178 Berlin
Tel.: +49 30-2093-8242
Fax: +49 30-2093-8258
E-Mail: hboehme@culture.hu-berlin.de

abstract
Die Künstlerin Ruth Tesmar, die wie niemand sonst in der Kunstszene den Korrespondenzen von Bild und Schrift nachspürt, begegnet dem Ehepaar Christa und Gerhard Wolf, die ihr Leben der Arbeit am dichterischen Wort gewidmet und, hier an diesem Ort, auch in den Dienst der bildenden Künste gestellt haben. Kann es ein glücklicheres Zusammentreffen geben? (mehr ?)

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GEISTESWISSENSCHAFTEN
Codierung von Gewalt im medialen Wandel. Graduiertenkolleg
Helga Lutz / Daniel Tyradellis / Klaus R. Scherpe
Heft 2/2004, S. 42-46.
Kontakt:
Humboldt-Universität zu Berlin
Philosophische Fakultät II
Institut für deutsche Literatur
Schützenstr. 21
D-10117 Berlin
Tel.: +49 30 2093-9607
Fax: +49 30 2093-9777
E-Mail: gewalt@hu-berlin.de
Internet: www2.rz.hu-berlin.de/gewalt

abstract
Es ist nur eine einfache mathematische Gleichung: y = x*sin1/x. Aber ihre Eigenschaften galten im 19. Jahrhundert als pathologisch, standen sie doch im Widerspruch zum gesunden Menschenverstand: Wie kann eine Kurve stetig, aber nicht differenzierbar sein? Funktionen wie diese stürzten die Mathematik und damit eine ganze Wissensepoche in eine Grundlagenkrise. Der Skandal prinzipiell unanschaulicher Funktionsgleichungen veränderte die Wissenslandschaft des 20. Jahrhunderts nachhaltig und machte deutlich, dass die den Codes immanente Gewalt an der Geschichte der Wissenschaften mitschreibt. Anders codiert ist die Gewalt in David Finchers Film "Se7en" aus dem Jahr 1995. Die dort gezeigten Morde folgen in ihrer Inszenierung einem kanonischen Text: der Bibel. Ihre Kenntnis bietet im Film die einzige Aussicht darauf, den Serienmörder zu überführen. Auch sichtbare Gewalt unterliegt also historischen Codierungen. Gewalt ist nie das ganz Andere, sondern immer Teil des Symbolischen und des Imaginären.

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ENTREPRENEURSHIP
Universitäten als Kristallisationskern für Innovationsnetzwerke. Wissenstransfer auf den Spuren von Humboldt und Schumpeter
Miroslaw Malek / Peter K. Ibach
Heft 2/2004, S. 50-56.
Kontakt:
Humboldt-Universität zu Berlin
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät II
Institut für Informatik
Rudower Chaussee 25
D-11489 Berlin
Tel.: +49 30 2093-2028
Fax: +49 30 2093-3029
E-Mail: malek@informatik.hu-berlin.de

abstract
In der postindustriellen Gesellschaft ist Wissen zu dem zentralen Element der Produktivität und des Wohlstands geworden. Universitäten als Kristallisationskern für Innovationsnetzwerke ? eine den Wissenstransfer unterstützende Vernetzung von Bildungs- und Wirtschaftsbereichen ? erhalten zunehmende Bedeutung in einer globalen Innovationsökonomie. (mehr ?)

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Juniorprofessuren / Buchneuerscheinungen
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