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Die erste Frau im Ehrenhof: Denkmal für Lise Meitner

Die Humboldt-Universität ehrt die renommierte Wissenschaftlerin Lise Meitner mit einem Denkmal. Sie trug an der Seite des späteren Nobelpreisträgers Otto Hahn maßgeblich zur Erforschung von Urankernen bei und wurde 1926 die erste Professorin an der Berliner Universität.

Eine der bedeutendsten Wissenschaftlerinnen wird mit einem Denkmal geehrt und ein Erinnerungsort für jüdische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geschaffen, die unter dem NS-Regime verfolgt wurden.

Lise Meitner kam 1907 nach Berlin und besuchte Vorlesungen von Max Planck – als Gasthörerin, da Frauen in Preußen erst ein Jahr später zur Immatrikulation zugelassen wurden. Hier traf sie auch den jungen Chemiker Otto Hahn, mit dem sie die folgenden 30 Jahre zusammenarbeiten sollte.

Sie und Hahn forschten als „unbezahlte Gäste“ in einer ehemaligen „Holzwerkstatt“, im Chemischen Institut der Berliner Universität. Nachdem Lise Meitner 1909 mit Otto Hahn zusammen den radioaktiven Rückstoß bei der Aussendung von Alpha-Strahlen entdeckt hatte, wurde sie von der Fachwelt wahrgenommen und lernte unter anderem Marie Curie und Albert Einstein persönlich kennen. Er sollte sie später „unsere Marie Curie“ nennen.

Als erste Physikerin in Deutschland erhielt sie 1922 die Venia legendi für Physik und wurde vier Jahre später von der Friedrich-Wilhelms-Universität zur außerordentlichen Professorin für experimentelle Kernphysik berufen. Wie viele andere jüdische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch, musste Lise Meitner emigrieren und konnte ihre wissenschaftliche Arbeit in Berlin nicht fortsetzen. Sie floh 1938 nach Schweden. Trotz mehrfacher Aufforderung verweigerte sie ihre Mitwirkung am Bau einer Atombombe und engagierte sich nach 1945 weltweit für die friedliche Nutzung der Kernenergie.

Das Denkmal für Lise Meitner wird im Ehrenhof der Humboldt-Universität vis-à-vis Max Planck, Theodor Mommsen und Herrmann von Helmholtz errichtet.

Für seine Gestaltung wird ein beschränkter Wettbewerb unter Berliner Künstlerinnen und Künstler ausgeschrieben.