Humboldt-Spektrum 1/2008 (Vorschau)

Humboldt-Spektrum
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GEBURTSMEDIZIN
Weichenstellung im Mutterleib
Über Perinatale Programmierung und künftige Präventivmedizin
Andreas Plagemann / Joachim W. Dudenhausen
Heft 1/2008, S. 4-10
Kontakt:
AG »Experimentelle Geburtsmedizin«
Klinik für Geburtsmedizin
Charité – Campus Virchow Klinikum
Augustenburger Platz 1
D–13353 Berlin
Tel.: +49 30 450 524041
Fax: +49 30 450 524928
E-Mail: andreas.plagemann@charite.de
abstract
Seit einigen Jahren vollzieht sich in der Entwicklungsbiologie und
Entwicklungsmedizin eine Art ›schleichende Revolution‹, die unsere
traditionellen Vorstellungen von der Ontogenese, der Entstehung von
Krankheit und Gesundheit, ja selbst von der Phylogenese und Evolution
immer mehr beeinflusst und geradezu kritisch hinterfragt. Dabei wird
zunehmend deutlich, dass der funktionelle Phänotyp und somit auch die
lebenslangen Krankheitsveranlagungen eines Individuums nicht nur
Ergebnis der aktuellen Interaktionen zwischen Genom und Umwelt sind,
sondern zusätzlich einer dritten Komponente unterliegen, nämlich prä-
und neonatal ›vorprogrammierten‹ dauerhaften Prägungen von
fundamentalen Lebensfunktionen, neuro-vegetativen Funktionssystemen, ja
sogar der Genexpressivität. Diese Erkenntnisse beginnen schon heute
Einzug in die klinische Praxis der Perinatal- und Präventivmedizin zu
halten, implizieren sie doch bislang ungeahnte Möglichkeiten der
primären Krankheitsvorsorge. [Volltext]
INTERDISZIPLINÄRES ZENTRUM
Genetische Variabilität und Anpassungsfähigkeit
Interdisziplinäres Zentrum der Humboldt-Universität zu
Berlin
Gudrun Brockmann / Matthias Glaubrecht / Elke Dittmann
Heft 1/2008, S. 14-22
Kontakt:
Humboldt-Universität zu Berlin
Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät
Institut für Nutztierwissenschaften
Invalidenstr. 42
D–10115 Berlin
Tel.: +49 30 2093 6449
Fax: +49 30 2093 6397
E-Mail: gudrun.brockmann@agrar.hu-berlin.de
abstract
Genetische Variabilität ist an das Vorhandensein von DNA geknüpft,
deren Gesamtheit das Genom bildet. Der Begriff Genom wurde vor nahezu
100 Jahren geprägt. Seitdem hat sich seine Definition stetig verändert
und reflektiert die Zunahme des Wissens über die Zusammensetzung, die
Struktur, die Variabilität zwischen verschiedenen Genomen sowie
additive und kooperative Eigenschaften verschiedener Genomteile. Die
Eigenschaften des Genoms hatten entwicklungsgeschichtliche
Auswirkungen, prägen die genetische Vielfalt und die
Anpassungsfähigkeit der Lebewesen an ihre Umwelt. – Ungeachtet der
Millionen Arten umfassenden biologische Vielfalt ist allen Lebewesen
der Erde ein beinahe universeller genetischer Code gemeinsam. Mit immer
verfeinerten molekulargenetischen Techniken gelingt es heute, viele
Details der genetischen Grundlagen des Lebens, darunter auch der
genetischen Codierung und Steuerung zu untersuchen. Dadurch hoffen wir
besser verstehen zu lernen, wie sich das Leben seit vielen
Jahrmillionen immer wieder den vielfältigen neuen Herausforderungen
einer sich wandelnden Umwelt anpassen konnte. Berliner Biologen aus den
unterschiedlichsten biowissenschaftlichen Disziplinen, darunter des
Museums für Naturkunde, der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät
und des Instituts für Biologie, haben sich im »Interdisziplinären
Zentrum für Genetische Variabilität und Anpassungsfähigkeit«
zusammengeschlossen (IZGeVA), um mit Hilfe verschiedener
molekulargenetischer Analyseverfahren die genetischen Grundlagen der
biologischen Vielfalt zu erforschen. [Volltext]
RIFFFORSCHUNG
Bloß nicht abtauchen! Korallenriffe - Faszination und
Verantwortung
Reinhold Leinfelder / Georg Heiß
Heft 1/2008, S. 24-30
Kontakt:
Museum für Naturkunde der Humboldt-Universität zu Berlin
Invalidenstr. 43
D–10115 Berlin
Tel.: +49 30 2093 9098
Fax: +49 30 2093 8561
E-Mail: georg.heiss@museum.hu-berlin.de
abstract
»abgetaucht« ist Titel und Motto einer Sonderausstellung des Berliner
Museums für Naturkunde zum Internationalen Jahr des Riffes 2008. Die
heutigen Riffe in tropischen bis subarktischen Meeren sind das Produkt
einer fast 500 Millionen Jahre andauernden Evolution. Der Verlust der
Riffe, verursacht durch den Einfluss des Menschen, schreitet allerdings
schneller voran als der Rückgang der tropischen Regenwälder: 20% sind
bereits komplett verloren, mehr als die Hälfte der verbliebenen Riffe
ist bedroht. Das Museum zeigt Einblicke in den aktuellen Stand der
Riffforschung zu Evolution, Biodiversität und Ökologie sowie Klima und
Naturschutz und lässt die Riffe im neuen Wechselausstellungssaal für
alle sichtbar auftauchen. Die Ausstellung will die Besucher überzeugen,
dass Wegschauen bzw. Wegtauchen kein Ausweg ist. [Volltext]
GESCHICHTSWISSENSCHAFT
Mediävistik trifft Technik
Ungewöhnliche Grenzerfahrungen zwischen den Disziplinen
Michael Borgolte / Daniel Burckhardt / Jens Eremie / Juliane
Schiel
Heft 1/2008, S. 34-40
Kontakt:
Humboldt-Universität zu Berlin
Philosophische Fakultät I
Institut für Geschichtswissenschaften
Unter den Linden 6
D-10099 Berlin
Tel.: +49 30 2093 2233
Fax: +49 30 2093 2431
E-Mail: BorgolteM@geschichte.hu-berlin.de
abstract
Im Februar 2008 ist ein Buch erschienen, das aus einer ungewöhnlichen
Kooperation zwischen dem Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte I
von Prof. Michael Borgolte, der Historischen Fachinformatik von Dr.
Rüdiger Hohls und dem Computer- und Medienservice (CMS) von Prof. Peter
Schirmbacher hervorgegangen ist. Der Mediävist suchte als Sprecher des
DFG-Schwerpunktprogramms 1173 (»Integration und Desintegration der
Kulturen im europäischen Mittelalter«) nach technischem Support bei der
Umsetzung eines nicht ganz alltäglichen transdisziplinären
Forschungsvorhabens: 26 Projektbearbeiter/innen aus ganz Deutschland
sollten neue Formen der geisteswissenschaftlichen Zusammenarbeit und
des kollaborativen Schreibens erproben. Umgekehrt waren der CMS und die
Historische Fachinformatik an der Weiterentwicklung ihrer e-Medien für
den Bereich des wissenschaftlichen Arbeitens interessiert. Von
unerwarteten Problemen und überraschenden Erfolgen einer seltenen
Begegnung zwischen der Mediävistik und der Informatik handelt dieser
Artikel. [Volltext]
SPRACHWISSENSCHAFT
Informationsstruktur
Die sprachlichen Mittel der Gliederung von Äußerung, Satz und Text - Sonderforschungsbereich 632
Manfred Krifka / Ines Fiedler / Anne Schwarz
Heft 1/2008, S. 42-48
Kontakt:
Humboldt-Universität zu Berlin
Philosophische Fakultät II
Institut für deutsche Sprache und Linguistik
Dorotheenstr. 24
D-10117 Berlin
Tel.: +49 30 2093 9670
Fax: +49 30 2093 9729
E-Mail: manfred.krifka@rz.hu-berlin.de
E-Mail: sfb632.b1@rz.hu-berlin.de
http://www.sfb632.uni-potsdam.de/
abstract
Welchen Bedingungen unterliegt menschliche Kommunikation? Welche
sprachlichen Mittel verwendet ein Sprecher um sicherzustellen, dass
sein Zuhörer tatsächlich das versteht, was er kommunizieren möchte? Wie
also »verpacken« wir wichtige und weniger wichtige Informationen im
alltäglichen Diskurs? Diesen und anderen Fragen geht der SFB 632
»Informationsstruktur«, ein gemeinsames Forschungsunternehmen von
Linguisten verschiedener Teildisziplinen der Universität Potsdam und
der Humboldt-Universität, nach. [Volltext]
KULTURWISSENSCHAFT
Ecce Friedell
Zum 130. Geburtstag und zum 70. Todestag von Egon Friedell
Renate Reschke
Heft 1/2008, S. 50-54
Kontakt:
Humboldt-Universität zu Berlin
Philosophische Fakultät III
Institut für Kultur- und Kunstwissenschaften
Seminar für Ästhetik Sitz: Sophienstr. 22–22a
D-10178 Berlin
Tel.: +49 30 2093 8207
Fax: +49 30 2093 8256
E-Mail: renate.reschke@rz.hu-berlin.de
abstract
Alfred Polgar hat Friedell (1878–1938) eine »selten gewordene Spielart
des modernen Kulturmenschen« genannt. Er war ein Multitalent: Doktor
der Philosophie, Dramaturg, Literaturwissenschaftler, Kabarettist,
Schauspieler, Schriftsteller und Autor einer der geistreichsten
Kulturgeschichten, mit der er zu den großen Kulturhistorikern gehört.
Er verkörpert wie nur wenige die Moderne des 20. Jahrhunderts. Als die
Gestapo ihn 1938 verhaften will, springt er aus dem Fenster seiner
Wiener Wohnung. An ihn ist zu erinnern. Mit dem anzüglichen »Ecce«, das
dem Dichterfreund Peter Altenberg galt: Ecce Poeta. Ecce Friedell. [Volltext]
Neuberufungen /
Buchneuerscheinungen
[Volltext]
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