Humboldt-Universität zu Berlin

Humboldt-Spektrum 1/2008

Inhalt


15. Jahrgang · Heft 1/2008
ISSN 0946-641X · Preis 5,-
EUR

HUSP_108_titel


Probeheft / Bezugsbedingungen / Impressum Probeheft Üœbersicht der bisherigen Beiträge (geordnet nach Fakultäten und Instituten) Beiträge Üœbersicht zu den bisher erschienenen Ausgaben Ausgaben Profil der Zeitschrift - Vorstellung Profil Homepage der Humboldt-Universität Homepage der Humboldt-Universität


GEBURTSMEDIZIN
Weichenstellung im Mutterleib
Über Perinatale Programmierung und künftige Präventivmedizin
Andreas Plagemann / Joachim W. Dudenhausen
Heft 1/2008, S. 4-10
 

abstract
Seit einigen Jahren vollzieht sich in der Entwicklungsbiologie und Entwicklungsmedizin eine Art ›schleichende Revolution‹, die unsere traditionellen Vorstellungen von der Ontogenese, der Entstehung von Krankheit und Gesundheit, ja selbst von der Phylogenese und Evolution immer mehr beeinflusst und geradezu kritisch hinterfragt. Dabei wird zunehmend deutlich, dass der funktionelle Phänotyp und somit auch die lebenslangen Krankheitsveranlagungen eines Individuums nicht nur Ergebnis der aktuellen Interaktionen zwischen Genom und Umwelt sind, sondern zusätzlich einer dritten Komponente unterliegen, nämlich prä- und neonatal ›vorprogrammierten‹ dauerhaften Prägungen von fundamentalen Lebensfunktionen, neuro-vegetativen Funktionssystemen, ja sogar der Genexpressivität. Diese Erkenntnisse beginnen schon heute Einzug in die klinische Praxis der Perinatal- und Präventivmedizin zu halten, implizieren sie doch bislang ungeahnte Möglichkeiten der primären Krankheitsvorsorge. [Volltext]

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INTERDISZIPLINÄRES ZENTRUM
Genetische Variabilität und Anpassungsfähigkeit
Interdisziplinäres Zentrum der Humboldt-Universität zu Berlin
Gudrun Brockmann / Matthias Glaubrecht / Elke Dittmann
Heft 1/2008, S. 14-22
 

abstract
Genetische Variabilität ist an das Vorhandensein von DNA geknüpft, deren Gesamtheit das Genom bildet. Der Begriff Genom wurde vor nahezu 100 Jahren geprägt. Seitdem hat sich seine Definition stetig verändert und reflektiert die Zunahme des Wissens über die Zusammensetzung, die Struktur, die Variabilität zwischen verschiedenen Genomen sowie additive und kooperative Eigenschaften verschiedener Genomteile. Die Eigenschaften des Genoms hatten entwicklungsgeschichtliche Auswirkungen, prägen die genetische Vielfalt und die Anpassungsfähigkeit der Lebewesen an ihre Umwelt. – Ungeachtet der Millionen Arten umfassenden biologische Vielfalt ist allen Lebewesen der Erde ein beinahe universeller genetischer Code gemeinsam. Mit immer verfeinerten molekulargenetischen Techniken gelingt es heute, viele Details der genetischen Grundlagen des Lebens, darunter auch der genetischen Codierung und Steuerung zu untersuchen. Dadurch hoffen wir besser verstehen zu lernen, wie sich das Leben seit vielen Jahrmillionen immer wieder den vielfältigen neuen Herausforderungen einer sich wandelnden Umwelt anpassen konnte. Berliner Biologen aus den unterschiedlichsten biowissenschaftlichen Disziplinen, darunter des Museums für Naturkunde, der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät und des Instituts für Biologie, haben sich im »Interdisziplinären Zentrum für Genetische Variabilität und Anpassungsfähigkeit« zusammengeschlossen (IZGeVA), um mit Hilfe verschiedener molekulargenetischer Analyseverfahren die genetischen Grundlagen der biologischen Vielfalt zu erforschen. [Volltext]

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RIFFFORSCHUNG
Bloß nicht abtauchen! Korallenriffe - Faszination und Verantwortung
Reinhold Leinfelder / Georg Heiß
Heft 1/2008, S. 24-30
 

abstract
»abgetaucht« ist Titel und Motto einer Sonderausstellung des Berliner Museums für Naturkunde zum Internationalen Jahr des Riffes 2008. Die heutigen Riffe in tropischen bis subarktischen Meeren sind das Produkt einer fast 500 Millionen Jahre andauernden Evolution. Der Verlust der Riffe, verursacht durch den Einfluss des Menschen, schreitet allerdings schneller voran als der Rückgang der tropischen Regenwälder: 20% sind bereits komplett verloren, mehr als die Hälfte der verbliebenen Riffe ist bedroht. Das Museum zeigt Einblicke in den aktuellen Stand der Riffforschung zu Evolution, Biodiversität und Ökologie sowie Klima und Naturschutz und lässt die Riffe im neuen Wechselausstellungssaal für alle sichtbar auftauchen. Die Ausstellung will die Besucher überzeugen, dass Wegschauen bzw. Wegtauchen kein Ausweg ist. [Volltext]

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GESCHICHTSWISSENSCHAFT
Mediävistik trifft Technik
Ungewöhnliche Grenzerfahrungen zwischen den Disziplinen
Michael Borgolte / Daniel Burckhardt / Jens Eremie / Juliane Schiel
Heft 1/2008, S. 34-40
 

abstract
Im Februar 2008 ist ein Buch erschienen, das aus einer ungewöhnlichen Kooperation zwischen dem Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte I von Prof. Michael Borgolte, der Historischen Fachinformatik von Dr. Rüdiger Hohls und dem Computer- und Medienservice (CMS) von Prof. Peter Schirmbacher hervorgegangen ist. Der Mediävist suchte als Sprecher des DFG-Schwerpunktprogramms 1173 (»Integration und Desintegration der Kulturen im europäischen Mittelalter«) nach technischem Support bei der Umsetzung eines nicht ganz alltäglichen transdisziplinären Forschungsvorhabens: 26 Projektbearbeiter/innen aus ganz Deutschland sollten neue Formen der geisteswissenschaftlichen Zusammenarbeit und des kollaborativen Schreibens erproben. Umgekehrt waren der CMS und die Historische Fachinformatik an der Weiterentwicklung ihrer e-Medien für den Bereich des wissenschaftlichen Arbeitens interessiert. Von unerwarteten Problemen und überraschenden Erfolgen einer seltenen Begegnung zwischen der Mediävistik und der Informatik handelt dieser Artikel. [Volltext]

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SPRACHWISSENSCHAFT
Informationsstruktur
Die sprachlichen Mittel der Gliederung von Äußerung, Satz und Text - Sonderforschungsbereich 632
Manfred Krifka / Ines Fiedler / Anne Schwarz
Heft 1/2008, S. 42-48



abstract
Welchen Bedingungen unterliegt menschliche Kommunikation? Welche sprachlichen Mittel verwendet ein Sprecher um sicherzustellen, dass sein Zuhörer tatsächlich das versteht, was er kommunizieren möchte? Wie also »verpacken« wir wichtige und weniger wichtige Informationen im alltäglichen Diskurs? Diesen und anderen Fragen geht der SFB 632 »Informationsstruktur«, ein gemeinsames Forschungsunternehmen von Linguisten verschiedener Teildisziplinen der Universität Potsdam und der Humboldt-Universität, nach. [Volltext]

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KULTURWISSENSCHAFT
Ecce Friedell
Zum 130. Geburtstag und zum 70. Todestag von Egon Friedell
Renate Reschke
Heft 1/2008, S. 50-54
 

abstract
Alfred Polgar hat Friedell (1878–1938) eine »selten gewordene Spielart des modernen Kulturmenschen« genannt. Er war ein Multitalent: Doktor der Philosophie, Dramaturg, Literaturwissenschaftler, Kabarettist, Schauspieler, Schriftsteller und Autor einer der geistreichsten Kulturgeschichten, mit der er zu den großen Kulturhistorikern gehört. Er verkörpert wie nur wenige die Moderne des 20. Jahrhunderts. Als die Gestapo ihn 1938 verhaften will, springt er aus dem Fenster seiner Wiener Wohnung. An ihn ist zu erinnern. Mit dem anzüglichen »Ecce«, das dem Dichterfreund Peter Altenberg galt: Ecce Poeta. Ecce Friedell. [Volltext]

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Neuberufungen / Buchneuerscheinungen
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